Ausgabe 06/2022
| Der Entwickler: Coverinterview mit Wolfgang Scheibenpflug | Zu Tisch mit ... Hans Jörg Ulreich | Kommentare von unter anderem Louis Obrowsky, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Frank Brün, Philipp Kaufmann, Walter Hammertinger, Jenni Wenkel, Martin Prunbauer, Klauf Baringer, Stefan Wernhart, Anita Körbler | Der Real Circle: Logistik- und Retailimmobilien | Über den Tellerrand: Vom Rüssel bis zum Schwanzerl | Energieoptimierung im Quartier | Logistik & ESG | Fuilmstadt reloaded |
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ImmoFokus.Rubrik
52 Milliarden Tonnen
Autor: Thomas Malloth
E
s sind 52 Milliarden Tonnen CO2, die wir JÄHRLICH
einsparen müssen, um das sogenannte „NULLNI-
VEAU“ zu erreichen. Das heißt nicht, dass überhaupt
kein CO2 mehr in die Atmosphäre emittieren, wir
werden vielmehr Verfahren haben, die CO2 wieder
einfangen und binden. Ich konnte lange nichts mit diesen Begriffen und
Mengenangaben anfangen, weshalb ich mich in letzter Zeit viel mit begrifflicher
und inhaltlicher Vereinfachung beschäftigt habe. Nicht etwa,
um die Fragen populärwissenschaftlich klein zu reden oder Beschwichtigungspolitik
zu betreiben, auch nicht, um ein mögliches „Heile Welt-wir
können alles schaffen, wenn wir nur wollen-Szenario“ zu zeichnen, vielmehr,
um einen kommunikativen Ansatz zu finden, der uns alle wachrüttelt
und zum unmittelbaren gemeinsamen Handeln auffordert:
Treibhausgase halten Wärmeabstrahlung zurück, zurück gehaltene
Sonneneinstrahlung bewirkt Erderwärmung. In die Erdatmosphäre
eingebrachtes Kohlenstoffdioxid bewirkt diesen Effekt und wird nur
sehr langsam über Tausende Jahre hinweg abgebaut. Selbst eine 50 %ige
Reduktion des CO2 Ausstoßes würde den Klimawandel zwar verlangsamen
aber keinesfalls stoppen, es bedarf also einer Nullemission, um die
Klimakatastrophe abzuwenden.
Sind 1,2 oder gar 3 ° Celsius mehr tatsächliche eine Katastrophe? Tatsächlich
uneingeschränkt ja! Denn wir müssen die Folgen differenziert betrachten.
Es mag nicht so dramatisch klingen, wenn wir in der Mausefalle
auf der Streif in Kitzbühel Welschriesling anbauen, weil es im Schnitt um
2 Grad wärmer ist, es wird aber schon viel dramatischer, wenn wir daran
denken, dass verdunstetes Wasser schwere Regenfälle verursacht, dass
Stürme weitaus schwerere Folgen als bislang haben werden, dass Dürreperioden
Ernten um 50 % reduzieren, Nahrungsmittel knapp werden
und sich Millionen Klimaflüchtlinge auf den Weg machen.
Woher kommen die 52 Milliarden Tonnen, die es akut einzusparen
gilt? 29 % des CO2 stammen aus der Industrieproduktion, also etwa der
Herstellung von Zement, Stahl und Kunststoffen, 26 % entfallen auf die
Stromversorgung vor allem durch Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen,
22 % auf die Landwirtschaft, hier vor allem Tierhaltung und Nutzpflanzen,
16 % auf Transport und Verkehr, wobei in diesem Segment 77 % auf
PKW und LKW entfallen und 7 % CO2 stammt aus Kühlen und Heizen.
Eine zentrale Komponente der möglichen Reduktion ist die Stromerzeugung,
das Stromsparen und die Effektivierung des Stromeinsatzes. Uns
muss es gelingen so häufig als möglich zu elektrifizieren, damit zu dekar-
Fotos: REMG, Adobe Stock
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