15.12.2022 Aufrufe

Ausgabe 06/2022

| Der Entwickler: Coverinterview mit Wolfgang Scheibenpflug | Zu Tisch mit ... Hans Jörg Ulreich | Kommentare von unter anderem Louis Obrowsky, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Frank Brün, Philipp Kaufmann, Walter Hammertinger, Jenni Wenkel, Martin Prunbauer, Klauf Baringer, Stefan Wernhart, Anita Körbler | Der Real Circle: Logistik- und Retailimmobilien | Über den Tellerrand: Vom Rüssel bis zum Schwanzerl | Energieoptimierung im Quartier | Logistik & ESG | Fuilmstadt reloaded |

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Zum Autor

Frank Brün ist Managing Partner bei Phorus Management

und Gründungsvorsitzender der AREAMA - Austrian Real

Estate Asset Management Association.

Kleben für das Klima

Kommentar: Frank Brün

Die gerade beendete Klimakonferenz wurde treffend

beschrieben als: „Gluthitze draußen, klimatisierte

Eiseskälte drinnen in den Hallen, Müllberg auf

dem Gelände, Abgaswahnsinn drumherum,

Lobbyisten- und Sponsoren-Dominanz und

das unvermeidliche Greenwashing mit

der ökologischen Heuchelei vieler Staaten.“

António Guterres hat bei der

Eröffnung von einem Trip auf dem

„highway to climate hell“ gesprochen.

Das Ergebnis ist tatsächlich

erschütternd. Dafür werden aber

alle der mit dem Flugzeug angereisten

knapp 40.000 Teilnehmenden

ganz bestimmt

Greta Thunberg auf Instagram

folgen.

Und bei der

Klimakonferenz?

Währenddessen kleben sich

junge Menschen der letzten Generation

an allem Möglichen fest,

bevorzugt an Kunst und auf Fahrbahnen,

die zu mehr oder minder wichtigen

Orten führen. Normalerweise endet das

Letztere in Riesenstaus mit genervten Verkehrsteilnehmern und wenig

Verständnis. Kürzlich klebten sie sich sogar auf dem Flugfeld des BER-

Flughafens fest. Alleinig die Presse freut sich, immer als erste am Ort des

Geschehens zu sein. Auf der Klimakonferenz hat sich die Gruppe wohl

doch nichts getraut. Stellen Sie sich mal vor, die Leute von der letzten Generation

wären mit ihrer Tomatensuppe nah genug an den saudischen

Pavillon heran gekommen...

Und in Österreich?

Und wie geht es sonst mit dem

Thema in Österreich weiter? Wo

es gefühlt immer noch mehr

fossile Lobbyisten als Aktivisten

gibt und es doch hoffentlich

vielleicht bald Gesetze zum

Ausstieg aus Erdöl und Gas bis

irgendwann geben könnte?

Ich meine da richtige Gesetze.

Bestimmt wird dabei übersehen,

dass der vorherrschende

Mieterschutz bis auf weiteres

den Ausstieg aus der fossilen

Energie verzögern wird: Einzelne

Nutzer können wohl den Wechsel

der Heizart oder das Abdrehen des antiken

Gasherds blockieren und sich als

vermeintliches Opfer des Systems über die

Aufmerksamkeit des Mieterschutzes und der

Arbeiterkammer freuen, welche jedes Mal reflexartig

wie die Ghostbusters lautstark ausrücken

– sehr zur Freude der politischen Kleingeldwechsler.

Kenner der hiesigen Gepflogenheiten empfehlen die amikale

Klärung solcher Missstände mittels eines großzügig zu vereinbarenden

Körberlgelds vom Vermieter – als leiwandes Schmerzensgeld,

quasi. Da braucht’s schon mal tiefe Taschen, einen langen Atem

oder beides. Wenn der sachgerechte Umgang mit dem Klimawandel von

den Befindlichkeiten der Hofratswitwen im Zinshaus und der Hackler

im Gemeindebau abhängig ist, wird das so nichts mit der Klimarettung.

Man könnte zur Rettung des Klimas in der Hölle als Hort ewiger selbstverschuldeter

Qualen die Vorlauftemperatur von 465 auch auf 19 Grad

senken. Vielleicht hilft das.

Fotos: Stephan Huger, Adobe Stock

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