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Ausgabe 06/2022

| Der Entwickler: Coverinterview mit Wolfgang Scheibenpflug | Zu Tisch mit ... Hans Jörg Ulreich | Kommentare von unter anderem Louis Obrowsky, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Frank Brün, Philipp Kaufmann, Walter Hammertinger, Jenni Wenkel, Martin Prunbauer, Klauf Baringer, Stefan Wernhart, Anita Körbler | Der Real Circle: Logistik- und Retailimmobilien | Über den Tellerrand: Vom Rüssel bis zum Schwanzerl | Energieoptimierung im Quartier | Logistik & ESG | Fuilmstadt reloaded |

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Zum Autor

Jenni Wenkel, Mitglied des Vorstands und CIO der Union

Investment Real Estate Austria AG

Mit angezogener Handbremse

Kommentar: Jenni Wenkel

Fotos: Adobe Stock, Stanislav Jenis

Auch im Jahr 2023 werden der Krieg in der Ukraine, steigende Inflationsraten

und die gestiegenen Zinsen die marktbestimmenden

Themen bleiben. Was das für die Immobilienmärkte

bedeutet? Sind Immobilien im Jahr 2023 noch

gefragt? Schließlich haben Anleihen und

Festgeld im Zuge der gestiegenen Zinsen

im Wettbewerb um Investorengelder

wieder an Boden gut gemacht. Doch

auch wenn die Transaktionsdynamik

aktuell nachlässt, bleiben

Immobilien weiterhin gefragt.

Sicherlich müssen einzelne

Investoren als Reaktion auf

den Einbruch der Aktien- und

Rentenmärkte eine Reallokation

ihres Kapitals vornehmen.

Und in der Tat sind die Renditen

beispielsweise von zehnjährigen

Staatsanleihen oder Unternehmensbonds

mittlerweile wieder so

attraktiv, dass sie in Konkurrenz zu

Immobilieninvestments stehen. Beide

Faktoren sind aber eher kurzfristiger

Natur. Immobilien haben sich in der Vergangenheit,

in der Corona-Krise und im Rahmen

der jüngsten Verwerfungen an den Kapitalmärkten

immer wieder als Stabilitätsanker im Portfolio unserer Anleger

erwiesen. Zudem sind viele Investoren vor dem Hintergrund der hohen

Inflation auch bereit, bei Immobilien eine geringere Risikoprämie

zu akzeptieren. Denn Immobilien sind Sachwerte und fast immer sind

die Mieten mittels indexierter Verträge an die Inflation gekoppelt. Eine

hohe Inflationsrate kann durch die etwas zeitversetzt ansteigenden

Mieteinnahmen oftmals kompensiert werden.

Rückgang des Transaktionsvolumens

Dennoch wird das Transaktionsvolumen auch im kommenden

Jahr auf einem deutlich niedrigeren Niveau liegen als

in den Boom-Jahren zuvor. Die Ära des billigen

Geldes ist definitiv vorbei. Grundsätzlich muss

die Inflation erst einmal ausgesessen werden.

Es spricht derzeit vieles dafür, dass

die Fremdfinanzierungskosten in der

Europäischen Union erst noch weiter

steigen und dann in eine Seitwärtsbewegung

einschwenken werden.

Doch wenn die Inflation aufhört

zu steigen, werden sich Immobilienpreise

herausbilden, die auch

wieder einen Spread im Vergleich

zu alternativen Anlagen liefern.

Das war historisch gesehen bisher

immer so. Dann steigt auch das

Transaktionsvolumen wieder.

Qualität vor Quantität

Für das Jahr 2023 bedeutet das: Es wird

mit angezogener Handbremse gefahren,

aber es gibt nach wie vor attraktive Opportunitäten.

Es gilt das Motto Qualität vor Quantität.

Gleichzeitig führt die aktuelle Gemengelage dazu, dass

sich die Gewichte auf der Investorenseite verschieben. Einerseits ist

das Neuprodukt rarer gesät als in der Vergangenheit, weil viele geplante

Vorhaben im aktuellen Umfeld nicht realisiert werden. Andererseits

sind auf Käuferseite nun weniger Player unterwegs als noch vor wenigen

Monaten. Das aktuelle Umfeld auf den Investmentmärkten bietet darum

für eigenkapitalstarke, langfristig orientierte Investoren wie Union Investment

deutliche Vorteile beim Immobilienerwerb.

Ausgabe 06|2022

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