Ausgabe 06/2022
| Der Entwickler: Coverinterview mit Wolfgang Scheibenpflug | Zu Tisch mit ... Hans Jörg Ulreich | Kommentare von unter anderem Louis Obrowsky, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Frank Brün, Philipp Kaufmann, Walter Hammertinger, Jenni Wenkel, Martin Prunbauer, Klauf Baringer, Stefan Wernhart, Anita Körbler | Der Real Circle: Logistik- und Retailimmobilien | Über den Tellerrand: Vom Rüssel bis zum Schwanzerl | Energieoptimierung im Quartier | Logistik & ESG | Fuilmstadt reloaded |
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zu Gebäuden beziehungsweise Quartieren.
Gebäude darf man nicht allein sehen, sondern
immer in ihrem Zusammenwirken, in einer
Partnerschaft mit anderen Gebäuden. In dieser
Gesamtschau findet die Energieoptimierung
statt. Wir waren bei vielen wirtschaftlichen
Bewertungen von Gebäuden extrem kurzsichtig,
und nun kommen wir drauf, dass wir diese
Fehlsichtigkeit korrigieren müssen, woraus
sich neue Perspektiven eröffnen.“
Berk merkt an, dass man als Bauträger die
Energiekrise mit einer großen Unsicherheit
einhergehend erlebt hat. „Plötzlich war das
Thema, bei der Errichtung und im Betrieb mit
den Kosten runterzukommen, sehr stark“, berichtet
er. Als Vorteil nimmt er wahr, dass die
Gegebenheiten
wirtschaftlich und monetär die Gesellschaft
zwingen, sich im Klimaschutz und bei Energiefragen
mehr zu engagieren. Er sieht großes
Potenzial in Quartierlösungen. „Es ist immer
effizienter im Quartier, also über mehrere
Baufelder, eine Energieversorgung zu konzeptionieren
– vor allem bei unterschiedlichen
Nutzungen und Energienutzungsprofilen
innerhalb des Quartiers (Wohnen, Gewerbe,
Bildung et cetera).“
Eine Gruppe sei immer stärker als eine Einzelperson.
Bei Neuvermietungen werde stark nach
der Heizform gefragt, Gas ist „derzeit sehr out“.
Herausforderung Bestand
Doch der Neubau macht nur einen kleinen Teil
der Wohnungen aus. „Der Bestand bereitet
uns großes Kopfzerbrechen, auch weil viele
der bisherigen Versuche nicht sehr erfolgreich
waren, wie zum Beispiel die Verbesserung der
thermischen Gebäudequalität“, so Schleicher.
„Wir haben zu wenig technologisches Knowhow
dazu, wie man die thermische Qualität
von bestehen Gebäuden verbessern kann.“
Für Schleicher erhalten Anergienetze einen
immer höheren Stellenwert. „Wir haben eine
Energieressource unterschätzt, und das ist
die Geothermie. In Skandinavien sind Tiefenbohrungen
viel selbstverständlicher, in
Schweden kosten sie ein Drittel von dem, was
wir hier zahlen müssen.“ Schleicher hofft in
diesem Bereich auf einen Entwicklungsschub
und sieht das Anergienetz als Antithese zum
bestehenden Fernwärmenetz. Für ebenso
wichtig hält er das Recyceln von Wärme. „Es
ist einfacher, eine Infrastruktur über Anergienetze
aufzubauen, als die Gebäude thermisch
über eine Schwelle hinaus zu verbessern“,
konstatiert er. Dabei spielt Schleicher auf die
Entwicklung von Anergienetzen verbunden
mit Wärmepumpen mit Photovoltaik, Ausnutzung
der thermischen Speicherfähigkeit von
Gebäuden und vieles mehr an. „Werfen wir
einen Blick in die Schweiz: Die ETH ist diesbezüglich
Vorreiter und interessant ist auch, dass
durch diese innovativen Energiestrukturen der
Energieverbrauch im Minimum um die Hälfte
zurückgeht.“
Pfeiler wirft ein, dass man sich bei den Herausforderungen
im Bestand nicht schämen
darf, dass Gebäude oft auf Komfort optimiert
wurden. „Der Einsatz von Energie hat sich im
Laufe der Zeit gewandelt. Weil die Ressource
„Ich sehe enormes Potenzial
in Quartierlösungen.“
Markus Berk,
Wohnbauvereinigung für
Privatangestellte Gemeinnützige
GmbH (WBV-GPA)
Energie damals unendlich verfügbar war,
wurde sie entsprechend eingesetzt. Jetzt entwickeln
wir uns in Richtung Klimaschutz und
sehen, dass die Energierückgewinnung immer
wichtiger wird.“ Berk sieht die große Herausforderung
beim Bestand bei der Kleinteiligkeit
der Entwicklungen. „Diese auf einen gemeinsamen
Nenner zusammenzufassen, wird eine
Challenge.“ Die GPA versucht ihren großen
Wohnhausbestand nach Möglichkeit an die
Fernwärme anzuschließen oder Geothermie,
Wärmepumpen et cetera einzusetzen. „Wir
untersuchen, was technisch und wirtschaftlich
sinnvoll und umsetzbar ist“, so Berk. „Der Bund
und das Klimaministerium müssen im Bereich
Förderungen diesbezüglich eine größere Rolle
einnehmen.“
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