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Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

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Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

Kapitel 1- Weltgeschichte Vorausgesagt<br />

Vom Gipfel des Ölberges herab schaute Jesus auf Jerusalem. Lieblich <strong>und</strong> friedvoll<br />

breitete sich die Landschaft vor ihm aus. Es war die Zeit des Passahfestes, <strong>und</strong> aus allen<br />

Ländern hatten sich die Kinder Jakobs versammelt, um dies große Nationalfest zu feiern.<br />

Inmitten von Gärten, Weinbergen <strong>und</strong> grünen, mit Zelten der Pilger übersäten Abhängen<br />

erhoben sich die terrassenförmig abgestuften Hügel, die stattlichen Paläste <strong>und</strong> massiven<br />

Bollwerke der Hauptstadt Israels. Die Tochter Zion schien in ihrem Stolz zu sagen: „Ich<br />

sitze als Königin ..., <strong>und</strong> Leid werde ich nicht sehen.“ Offenbarung 8,7. Sie war so anmutig<br />

<strong>und</strong> wähnte sich der Gunst des Himmels sicher wie ehedem, als der königliche Sänger<br />

ausrief: „Schön ragt, empor der Berg Zion, des sich das ganze Land tröstet; ... die Stadt des<br />

großen Königs.“ Psalm 48,3. Unmittelbar vor ihm lagen die prächtigen Gebäude des<br />

Tempels. Die Strahlen der sinkenden Sonne ließen das schneeige Eis seiner marmornen<br />

Mauern aufblitzen <strong>und</strong> leuchteten von dem goldenen Tor, dem Turm <strong>und</strong> der Zinne wider.<br />

In vollendeter Schönheit stand Zion da, der Stolz der jüdischen Nation. Welches Kind<br />

Israels konnte dieses Bild ohne Freude <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erung betrachten! Doch Jesus dachte an<br />

etwas ganz anderes. „Als er nahe hinzukam, sah er die Stadt an <strong>und</strong> weinte über sie.“ Lukas<br />

19,41.<br />

In der allgemeinen Freude des triumphierenden Einzuges, während Palmzweige ihm<br />

entgegenwehten, fröhliche Hosiannarufe von den Hügeln widerhallten <strong>und</strong> Tausende von<br />

Stimmen ihn zum König ausriefen, überwältigte den Welterlöser ein plötzlicher <strong>und</strong><br />

geheimnisvoller Schmerz. Der Sohn Gottes, der Verheißene Israels, dessen Macht den Tod<br />

besiegt <strong>und</strong> seine Gefangenen aus den Gräbern hervorgerufen hatte, weinte — keine Tränen<br />

gewöhnlichen Wehs, sondern Tränen eines unaussprechlichen, seelischen Schmerzes.<br />

Christi Tränen flossen nicht um seinetwillen, obgleich er genau wußte, wohin sein Weg<br />

ihn führte. Vor ihm lag Gethsemane, der Schauplatz seines bevorstehenden Leidens. Das<br />

Schaftor, durch das seit Jahrh<strong>und</strong>erten die Schlachtopfer geführt worden waren, <strong>und</strong> das sich<br />

auch vor ihm auftun sollte, wenn er wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt würde, war<br />

ebenfalls zu sehen. Jesaja 53,7. Nicht weit davon lag Golgatha, die Stätte der Kreuzigung.<br />

Auf den Pfad, den er bald zu betreten hatte, mußten die Schatten tiefer Finsternis fallen, da<br />

Christus seine Seele zu einem Sühnopfer für die Sünde geben sollte. Doch es war nicht der<br />

Anblick dieser Schauplätze, der in dieser St<strong>und</strong>e allgemeiner Fröhlichkeit Schatten auf ihn<br />

warf. Keinerlei Ahnungen von seiner eigenen übermenschlichen Angst trübten das<br />

selbstlose Gemüt. Er beweinte das Los der Tausende in Jerusalem, die Blindheit <strong>und</strong><br />

Unbußfertigkeit derer, die zu segnen <strong>und</strong> zu retten er gekommen war.<br />

„Wenn doch auch du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient!<br />

Aber nun ist‘s vor deinen Augen verborgen. Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß<br />

deine Feinde werden um dich <strong>und</strong> deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich<br />

belagern <strong>und</strong> an allen Orten ängsten; <strong>und</strong> werden dich schleifen <strong>und</strong> keinen Stein auf dem<br />

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