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Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

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Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

Volkstümlichkeit seiner von den Protestanten in so großer Zahl besuchten Hochschulen <strong>und</strong><br />

Seminare in Amerika. Man achte auf das Wachstum des Ritualismus in England <strong>und</strong> die<br />

häufigen Übertritte zum Katholizismus. Diese Dinge sollten die Besorgnis aller erregen, die<br />

die reinen Gr<strong>und</strong>sätze des Evangeliums wertschätzen.<br />

Die Protestanten haben sich mit dem Papsttum eingelassen <strong>und</strong> es begünstigt; sie haben<br />

Verträge <strong>und</strong> Zugeständnisse gemacht, die selbst die Katholiken überraschten <strong>und</strong> die diese<br />

nicht verstehen konnten. Die Menschen verschließen sich dem wahren Charakter der<br />

römischen <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> den Gefahren, die von ihrer Oberherrschaft zu befürchten sind. Sie<br />

müssen aufgerüttelt werden, um dem Vordringen dieses so sehr gefährlichen Feindes der<br />

bürgerlichen <strong>und</strong> religiösen Freiheit zu widerstehen.<br />

Viele Protestanten nehmen an, die katholische Religion sei reizlos <strong>und</strong> ihr Gottesdienst<br />

eine schale, bedeutungslose Aneinanderreihung von Zeremonien. Hierin irren sie. Der<br />

Gottesdienst der römischen <strong>Kirche</strong> ist ein sehr eindrucksvoller Vorgang. Die glänzende<br />

Prachtentfaltung <strong>und</strong> die feierlichen Gebräuche bezaubern die Sinne des Volkes <strong>und</strong> bringen<br />

die Stimme der Vernunft <strong>und</strong> des Gewissens zum Schweigen. Das Auge ist entzückt.<br />

Prachtvolle <strong>Kirche</strong>n, großartige Festzüge, goldene Altäre, mit Juwelen verzierte<br />

Reliquienschreine, auserlesene Gemälde <strong>und</strong> kostbare Skulpturen fesseln den<br />

Schönheitssinn. Auch das Ohr wird angesprochen. Die Musik ist unübertroffen. Wenn die<br />

vollen Klänge der feierlich tönenden Orgel, vermischt mit dem Gesang vieler Stimmen,<br />

durch die hohen Kuppeln <strong>und</strong> säulenreichen Chorgänge der großartigen Kathedralen<br />

schwellen, müssen sie unfehlbar die Gemüter mit Ehrfurcht <strong>und</strong> heiliger Scheu erfüllen.<br />

Dieser äußerliche Glanz, dies Gepränge <strong>und</strong> diese Zeremonien sind ein Beweis ihrer<br />

inneren Verderbnis. Christi Religion bedarf zu ihrer Empfehlung solcher Reize nicht. In<br />

dem vom Kreuz ausstrahlenden Licht erscheint das Christentum so rein <strong>und</strong> lieblich, daß<br />

keine äußerlichen Zierden seinen echten Wert vergrößern können. Nur der heilige Schmuck<br />

eines sanftmütigen <strong>und</strong> stillen Geistes hat bei Gott Wert.Ein glanzvoller Stil ist nicht<br />

notwendigerweise ein Ausdruck reiner, erhabener Gedanken. Eine hohe Auffassung von der<br />

Kunst <strong>und</strong> ein sehr kultivierter Geschmack finden sich häufig in einem irdischen <strong>und</strong><br />

sinnlichen Gemüt. Sie werden oft von Satan benutzt, damit die Menschen die Bedürfnisse<br />

ihrer Seele vergessen, die Zukunft <strong>und</strong> das ewige Leben aus den Augen verlieren, sich von<br />

ihrem allmächtigen Helfer abwenden <strong>und</strong> ausschließlich für diese Welt leben.<br />

Eine Religion der Äußerlichkeiten ist für das nicht erneuerte Herz anziehend. Das<br />

Gepränge <strong>und</strong> die Zeremonien der katholischen <strong>Kirche</strong> haben eine verführerische,<br />

bestrickende Kraft, durch die viele getäuscht werden, <strong>und</strong> zwar so sehr, daß sie die<br />

katholische <strong>Kirche</strong> als das wirkliche Tor zum Himmel ansehen. Nur solche, die ihre Füße<br />

fest auf den Gr<strong>und</strong> der Wahrheit gestellt haben <strong>und</strong> deren Herzen durch den Geist Gottes<br />

erneuert sind, werden gegen ihren Einfluß gesichert sein. Tausende, die keine lebendige<br />

Erfahrung mit Christus gemacht haben, werden dahin geführt, daß sie den Schein der<br />

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