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Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

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Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

Menschen gegeben war, mußte auch seinem Verständnis angepaßt sein. Er entschloß sich,<br />

die Heilige Schrift selbst zu durchforschen <strong>und</strong> sich zu vergewissern, ob nicht die<br />

scheinbaren Widersprüche in Einklang gebracht werden könnten.<br />

Er bemühte sich, alle vorurteilsvollen Auffassungen beiseitezusetzen <strong>und</strong> verglich ohne<br />

irgendwelche Kommentare Bibelstelle mit Bibelstelle, wobei er sich der angegebenen<br />

Parallelstellen <strong>und</strong> der Konkordanz bediente. Regelmäßig <strong>und</strong> planvoll verfolgte er sein<br />

Studium, fing mit dem ersten Buch Mose an, las Vers für Vers <strong>und</strong> ging nur so schnell<br />

voran, wie sich ihm die Bedeutung der verschiedenen Stellen erschloß, so daß ihm nichts<br />

unklar blieb. War ihm eine Stelle unverständlich, verglich er sie mit allen andern Texten, die<br />

irgendwelche Beziehung zu dem betrachteten Thema zu haben schienen. Jedes Wort prüfte<br />

er bezüglich seiner Stellung zum Inhalt der Bibelstelle, <strong>und</strong> wenn seine Ansicht dann mit<br />

jedem gleichlaufenden Text übereinstimmte, so war die Schwierigkeit überw<strong>und</strong>en. Auf<br />

diese Weise fand er immer in irgendeinem andern Teil der Heiligen Schrift eine Erklärung<br />

für eine schwerverständliche Stelle. Da er unter ernstem Gebet um göttliche Erleuchtung<br />

forschte, wurde das, was ihm vorher dunkel erschienen war, nun seinem Verständnis klar.<br />

Er erfuhr die Wahrheit der Worte des Psalmisten: „Wenn dein Wort offenbar wird, so<br />

erfreut es <strong>und</strong> macht klug die Einfältigen.“ Psalm 119,130.<br />

Mit ungemeiner Wißbegier studierte er das Buch Daniel <strong>und</strong> die Offenbarung, wobei er,<br />

um diese Bücher zu verstehen, dasselbe Verfahren anwandte wie bei den andern Teilen der<br />

Heiligen Schrift. Zu seiner großen Freude fand er, daß die prophetischen Sinnbilder<br />

verstanden werden können. Er sah, daß die Weissagungen, sofern sie schon eingetroffen<br />

waren, sich buchstäblich erfüllt hatten; daß all die verschiedenen Darstellungen, Bilder,<br />

Gleichnisse, Ausdrücke usw. entweder in ihrem unmittelbaren Zusammenhang erklärt<br />

waren, oder daß die Worte, die dieses ausdrückten, an andern Stellen näher bestimmt<br />

wurden, so daß sie, auf diese Weise erklärt, buchstäblich verstanden werden konnten. Er<br />

sagt: „So wurde ich überzeugt, daß die Bibel eine Kette offenbarter Wahrheiten ist, so<br />

deutlich <strong>und</strong> einfach mitgeteilt,daß selbst der einfache Mann nicht zu irren braucht.“ Seine<br />

Anstrengungen wurden belohnt: Glied um Glied der Kette der Wahrheit öffnete sich seinem<br />

Verständnis, als er Schritt für Schritt die großen Umrisse der Weissagungen erkannte. Engel<br />

des Himmels lenkten seine Gedanken <strong>und</strong> führten ihn zum Verständnis des Wortes Gottes.<br />

Indem er die Weissagungen, die sich noch erfüllen sollten, danach beurteilte, wie sich<br />

die Prophezeiungen in der Vergangenheit erfüllt hatten, wurde er überzeugt, daß die<br />

volkstümliche Ansicht von der geistigen Regierung Christi — einem irdischen<br />

tausendjährigen Reich vor dem Ende der Welt — im Worte Gottes keine Unterstützung<br />

findet. Diese Lehre, die auf ein Jahrtausend der Gerechtigkeit <strong>und</strong> des Friedens vor der<br />

persönlichen Wiederkunft des Herrn hinwies, schob die Schrecken des Tages Jesu Christi<br />

weit hinaus in die Zukunft. Wenn dies auch vielen sehr angenehm gewesen sein dürfte, so<br />

ist es doch den Lehren Christi <strong>und</strong> seiner Apostel völlig entgegen; denn sie erklärten, daß<br />

der Weizen <strong>und</strong> das Unkraut zusammen wachsen müssen bis zur Zeit der Ernte, dem Ende<br />

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