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Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

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Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

tugendhaftes Leben <strong>und</strong> durch die Beachtung der religiösen Verordnungen erlangt werden<br />

konnte.<br />

Als Charles Wesley einst erkrankte <strong>und</strong> seinen Tod erwartete, wurde er gefragt, worauf<br />

er seine Hoffnung auf ein ewiges Leben stütze. Seine Antwort lautete: „Ich habe mich nach<br />

Kräften bemüht, Gott zu dienen.“ Als der Fre<strong>und</strong>, der ihm die Frage gestellt hatte, mit seiner<br />

Antwort nicht völlig zufrieden zu sein schien, dachte Wesley: „Sind meine Bemühungen<br />

nicht ein genügender Gr<strong>und</strong> der Hoffnung? Würde er mir diese rauben, so hätte ich nichts<br />

anderes, worauf ich vertrauen könnte.“ Derart dicht war die Finsternis, die sich auf die<br />

<strong>Kirche</strong> gesenkt hatte, welche die Versöhnung verbarg, Christus seiner Ehre beraubte, <strong>und</strong><br />

den Geist der Menschen von der einzigen Hoffnung auf die Seligkeit, dem Blute des<br />

gekreuzigten Erlöser, abwandte.<br />

Wesley <strong>und</strong> seine Mitarbeiter kamen zu der Einsicht, daß die wahre Religion im Herzen<br />

wohnt, <strong>und</strong> daß sich das Gesetz Gottes sowohl auf die Gedanken als auch auf die Worte <strong>und</strong><br />

Handlungen erstreckt. Von der Notwendigkeit eines heiligen Herzens <strong>und</strong> eines rechten<br />

Wandels überzeugt, trachteten sie jetzt ernstlich nach einem neuen Leben. Durch Fleiß <strong>und</strong><br />

Gebet versuchten sie, das Böse ihres natürlichen Herzens zu überwinden. Sie lebten ein<br />

Leben der Selbstverleugnung, Liebe <strong>und</strong> Demut <strong>und</strong> beachteten streng <strong>und</strong> genau jede<br />

Maßregel, die ihnen zur Erfüllung ihres größten Wunsches — jene Heiligkeit zu erlangen,<br />

welche die Huld Gottes verschaffen kann — dienlich schien. Aber sie erreichten das<br />

vorgesteckte Ziel nicht. Vergebens waren ihre Bemühungen, sich von der Verdammnis der<br />

Sünde zu befreien oder deren Macht zu brechen. Es war das gleiche Ringen, das auch<br />

Luther in seiner Zelle in Erfurt durchzustehen hatte, es war die gleiche Frage, die auch seine<br />

Seele gemartert hatte: „Wie mag ein Mensch gerecht sein bei Gott?“ Hiob 9,2 (Parallelbibel).<br />

Das auf den Altären des Protestantismus nahezu ausgelöschte Feuer der göttlichen<br />

Wahrheit sollte von der alten Fackel, die die böhmischen Christen brennend erhalten hatten,<br />

wieder angezündet werden. Nach der Reformation war der Protestantismus in Böhmen von<br />

den römischen Horden niedergetreten worden. Alle, die der Wahrheit nicht entsagen wollten,<br />

wurden zur Flucht gezwungen.Etliche von diesen fanden eine Zuflucht in Sachsen, wo sie<br />

den alten Glauben aufrechterhielten. Über die Nachkommen dieser Christen gelangte das<br />

Licht zu Wesley <strong>und</strong> seinen Gefährten.<br />

Nachdem John <strong>und</strong> Charles Wesley zum Predigtamt eingesegnet worden waren, wurden<br />

sie mit einem Missionsauftrag nach Amerika gesandt. An Bord des Schiffes befand sich eine<br />

Gesellschaft mährischer Brüder. Während der Überfahrt gab es heftige Stürme <strong>und</strong> als John<br />

Wesley den Tod vor Augen sah, fühlte er, daß er nicht die Gewißheit des Friedens mit Gott<br />

hatte. Die mährischen Brüder hingegen bek<strong>und</strong>eten eine Ruhe <strong>und</strong> ein Vertrauen, die ihm<br />

fremd waren.<br />

Er sagte: „Ich hatte lange zuvor den großen Ernst in ihrem Benehmen beobachtet. Sie<br />

hatten beständig ihre Demut an den Tag gelegt, indem sie für die andern Reisenden niedrige<br />

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