07.04.2023 Aufrufe

Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

eintreten sollen. Seine Worte wurden damals nicht völlig begriffen; aber ihr Sinn sollte<br />

enthüllt werden, sobald sein Volk der darin gegebenen Belehrung bedurfte. Die von ihm<br />

ausgesprochene Prophezeiung galt einem doppelten Geschehen: sie bezog sich auf die<br />

Zerstörung Jerusalems, <strong>und</strong> gleichzeitig schilderte sie die Schrecken des Jüngsten Tages.<br />

Jesus erzählte den lauschenden Jüngern von den Strafgerichten, die über das abtrünnige<br />

Israel kommen würden, <strong>und</strong> sprach besonders von der vergeltenden Heimsuchung, die es<br />

wegen der Verwerfung <strong>und</strong> Kreuzigung des Messias ereilen sollte. Untrügliche Zeichen<br />

würden dem furchtbaren Ende vorausgehen. Die gefürchtete St<strong>und</strong>e bräche schnell <strong>und</strong><br />

unerwartet herein. Der Heiland warnte seine Nachfolger: „Wenn ihr nun sehen werdet den<br />

Greuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht an der<br />

heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im<br />

jüdischen Lande ist.“ Matthäus 24,15.16; Lukas 21,20.<br />

Wenn die Römer ihre Standarten mit den heidnischen Symbolen auf den heiligen Boden,<br />

der sich auch auf einige h<strong>und</strong>ert Meter Landes außerhalb der Stadtmauern erstreckte,<br />

aufgepflanzt hätten, dann sollten sich die Nachfolger Christi durch die Flucht retten. Sobald<br />

das Warnungszeichen sichtbar würde, dürften alle, die entrinnen wollen, nicht zögern; im<br />

ganzen Land Judäa wie in Jerusalem selbst müßte man dem Zeichen der Flucht sofort<br />

gehorchen. Wer gerade auf dem Dache wäre, dürfte nicht ins Haus gehen, selbst nicht um<br />

seine wertvollsten Schätze zu retten. Wer auf dem Feld oder im Weinberg arbeitete, sollte<br />

sich nicht die Zeit nehmen, wegen des Oberkleides, das er wegen der Hitze des Tages<br />

abgelegt hatte, zurückzukehren. Sie dürften keinen Augenblick zögern, wenn sie nicht bei<br />

der allgemeinen Zerstörung mit zugr<strong>und</strong>e gehen wollten.<br />

Während der Regierungszeit des Herodes war Jerusalem nicht nur bedeutend<br />

verschönert worden, sondern durch die Errichtung von Türmen <strong>und</strong> Mauern <strong>und</strong><br />

Festungswerken war die von Natur schon geschützte Stadt, wie es schien, uneinnehmbar<br />

geworden. Wer zu dieser Zeit öffentlich ihre Zerstörung vorhergesagt hätte, wäre wie einst<br />

Noah ein verrückter Schwarzseher genannt worden. Christus hatte jedoch gesagt: „Himmel<br />

<strong>und</strong> Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Matthäus 24,35.<br />

Weil die Kinder Israel gesündigt hatten, war Jerusalem Gottes Zorn angedroht worden. Ihr<br />

hartnäckiger Unglaube besiegelte ihr Schicksal.<br />

Der Herr hatte durch den Propheten Micha erklärt: „So höret doch dies, ihr Häupter im<br />

Hause Jakob <strong>und</strong> ihr Fürsten im Hause Israel, die ihr das Recht verschmähet <strong>und</strong> alles, was<br />

aufrichtig ist, verkehret; die ihr Zion mit Blut bauet <strong>und</strong> Jerusalem mit Unrecht: Ihre<br />

Häupter richten um Geschenke, ihre Priester lehren um Lohn, <strong>und</strong> ihre Propheten wahrsagen<br />

um Geld, verlassen sich auf den Herrn <strong>und</strong> sprechen: Ist nicht der Herr unter uns? Es kann<br />

kein Unglück über uns kommen.“ Micha 3,9-11.<br />

Diese Worte schildern genau die verderbten <strong>und</strong> selbstgerechten Einwohner Jerusalems.<br />

Während sie behaupteten, die Vorschriften des Gesetzes Gottes streng zu beachten,<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!