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Militante Kirche und Staat

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Die Kunst des Krieges wird von fünf konstanten Faktoren bestimmt, die alle berücksichtigt werden müssen. Es sind dies: das Gesetz der Moral; Himmel; Erde; der Befehlshaber; Methode und Disziplin. Das Gesetz der Moral veranlaßt die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so daß sie ihm ohne Rücksicht auf ihr Leben folgen und sich durch keine Gefahr erschrecken lassen. Himmel bedeutet Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit. Erde umfaßt große und kleine Entfernungen, Gefahr und Sicherheit, offenes Gelände und schmale Pässe, die Unwägbarkeit von Leben und Tod. Der Befehlshaber steht für die Tugenden der Weisheit, der Aufrichtigkeit, des Wohlwollens, des Mutes und der Strenge. Methode und Disziplin müssen verstanden werden als die Gliederung der Armee in die richtigen Untereinheiten, die Rangordnung unter den Offizieren, die Behauptung der Straßen, auf denen der Nachschub zur Armee kommt, und die Kontrolle der militärischen Ausgaben…Jede Kriegführung gründet auf Täuschung...

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Militant - <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Staat</strong><br />

verborgene Licht brannte weiter. In Schottland schien es ein Jahrh<strong>und</strong>ert später mit einem<br />

Glanz, der sich über weit entlegene Länder erstreckte. Von Irland kamen der fromme<br />

Columban <strong>und</strong> seine Mitarbeiter; sie sammelten die zerstreuten Gläubigen auf der einsamen<br />

Insel Hy-Jona um sich, die sie zum Mittelpunkt ihrer Missionstätigkeit machten. Unter<br />

diesen Evangelisten befand sich einer, der den biblischen Sabbat hielt, <strong>und</strong> so wurde diese<br />

Wahrheit unter das Volk verbreitet. Auf Hy-Jona wurde ein Kloster errichtet, von dem aus<br />

Evangelisten nicht nur nach Schottland <strong>und</strong> England, sondern auch nach Deutschland, der<br />

Schweiz <strong>und</strong> sogar nach Italien gingen.<br />

Aber Rom hatte seine Augen auf Britannien gerichtet <strong>und</strong> war entschlossen, es seinem<br />

Machtbereich einzugliedern. Im 6. Jahrh<strong>und</strong>ert begannen seine Sendboten die Bekehrung<br />

der heidnischen Sachsen. Sie wurden von den stolzen Barbaren günstig aufgenommen <strong>und</strong><br />

brachten viele Tausende zum Bekenntnis des römischen Glaubens. Beim Fortschritt des<br />

Werkes trafen die päpstlichen Führer <strong>und</strong> ihre Bekehrten mit Gläubigen zusammen, die am<br />

ursprünglichen Christenglauben festhielten, die in ihrem Charakter, in ihrer Lehre <strong>und</strong><br />

Lebensart einfach, bescheiden <strong>und</strong> schriftgemäß lebten. Die römischen Abgesandten<br />

verlangten, daß die Christengemeinden die Oberherrschaft des Papstes anerkennen sollten.<br />

Die Briten erwiderten fre<strong>und</strong>lich, daß sie alle Menschen zu lieben wünschten, daß jedoch<br />

der Papst nicht zur Oberherrschaft in der <strong>Kirche</strong> berechtigt sei <strong>und</strong> sie ihm nur jene<br />

Untertänigkeit erweisen könnten, die jedem Nachfolger Christi gebühre.<br />

Wiederholte Versuche wurden unternommen, um sich ihrer Untertanentreue gegen Rom<br />

zu versichern; aber diese demütigen Christen, erstaunt über den von Roms Sendlingen zur<br />

Schau getragenen Stolz erwiderten standhaft, daß sie keinen andern Herrn als Christus<br />

kennten. Nun offenbarte sich der wahre Geist des Papsttums. Der Vertreter Roms sagte:<br />

„Wenn ihr die Bruderhand, die euch den Frieden bringen will, nicht annehmen mögt, so<br />

sollt ihr Feinde bekommen, die euch den Krieg bringen, wenn ihr nicht mit uns den Sachsen<br />

den Weg des Lebens verkündigen wollt, so sollt ihr von ihrer Hand den Todesstreich<br />

empfangen.“ Das waren keine leeren Drohungen. Krieg, Intrigen <strong>und</strong> Betrügereien wurden<br />

gegen diese Zeugen eines biblischen Glaubens angewandt, bis die Gemeinden Britanniens<br />

zugr<strong>und</strong>e gerichtet waren oder sich gezwungen sahen, die Herrschaft des Papstes<br />

anzuerkennen.<br />

In den Ländern außerhalb der Gerichtsbarkeit Roms bestanden jahrh<strong>und</strong>ertelang<br />

Gemeinschaften von Christen, die sich von der päpstlichen Verderbnis beinahe freihielten.<br />

Sie waren vom Heidentum umgeben <strong>und</strong> litten im Laufe der Jahre durch dessen Irrtümer;<br />

aber sie betrachteten weiterhin die Bibel als alleinige Richtschnur des Glaubens <strong>und</strong> hielten<br />

an manchen Wahrheiten fest. Sie glaubten an die ewige Gültigkeit des Gesetzes Gottes <strong>und</strong><br />

feierten den Sabbat des vierten Gebotes. Derartige Gemeinden fanden sich in Afrika <strong>und</strong><br />

unter den Armeniern in Kleinasien.<br />

Unter denen aber, die sich den Eingriffen der päpstlichen Macht widersetzten, standen<br />

die Waldenser mit an erster Stelle. Gerade in dem Lande, in dem das Papsttum seinen Sitz<br />

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