Ausgabe 03/2023
| Neue Wege beschreiten: Coverinterview mit Thomas G. Winkler & Erich Wiesner | Zu Tisch mit … Simone Rongitsch und Reinhard Schertler | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Elisabeth Rohr - de Wolf Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Karin Fuhrmann, Katrin Gögele-Celeda | Round Table mit Frank Brün, Michael Klement und Alina Nichiforeanu | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Kreislaufwirtschaft
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Positionen & Meinungen
auch bis zu 300 Meter hoch bauen kann. Ob
es sinnvoll ist, solche Leuchtturmprojekte
zu realisieren, sei einmal dahingestellt.
Wichtiger ist für uns als Branche, dass Holz
als solides und sicheres Baumaterial wahrgenommen
wird, egal ob man jetzt acht, 15
oder 20 Geschosse errichtet, und dass wir
dadurch zu Chancen kommen.
Winkler: Mir ist es wichtig, dass der Holzbau
in der Mitte der Gesellschaft ankommt.
Ein Hindernis für einen breiteren
Einsatz war ja immer das Thema Brandschutz…
Wiesner: Der Brandschutz ist weniger eine
Frage der Materialität, sondern vielmehr
der richtigen baustoffgerechten Planung
und Ausführung. Beim Brand des Londoner
Grenfell Towers, kein Holzbauprojekt (ein
Sozialwohnungsobjekt, das 2017 weitgehend
ausbrannte, wobei 72 Menschen
starben, Anm.), haben Hohlräume hinter
der Fassade das Feuer angefacht und zur
raschen Ausbreitung über alle Geschosse
geführt. Da wurde einfach falsch geplant
und auf den konstruktiven Brandschutz
vergessen. Holz hat sehr gute Brandwiderstandswerte
und ist im Brandfall klar
berechenbar. Das wissen auch die Feuerwehren.
Winkler: Das Entscheidende ist: Holz
verbrennt kontrolliert. Man kann genau
berechnen, wie viel Millimeter pro zehn
Minuten auf die Dimension des Trägers umgerechnet
verbrennen beziehungsweise wie
lange es dauert, bis ein Gebäude einstürzt.
Die UBM ist zwar von der Hotelentwicklung
abgerückt, aber dass das bis in alle
Ewigkeit ausgeschlossen ist, war auch
wieder nicht zu vernehmen…
Winkler: Nein, wir sind bei Assetklassen vollkommen
agnostisch. Wir denken immer nur
durch die Brille des Investors und da zählen
schlicht und einfach Angebot und Nachfrage.
Und im Moment werden unglaublich viele
Bauvorhaben storniert. Auch im Hotelbereich.
Wir werden natürlich auch wieder
Hotels bauen, aber als führender Holzbau-
Developer in Europa natürlich mit Holz.
Meine letzte Frage würde ich auch gerne
Ihnen stellen, Herr Winkler: Bei einem
Gespräch mit unserem Herausgeber Herrn
Neubauer meinten Sie vor einiger Zeit, dass
Sie bei jeder Entscheidung, die sie treffen,
hinterfragen, ob sie richtig liegen. Wie geht
es Ihnen mit der Entscheidung, in Richtung
Holzbau zu gehen?
Winkler: Wir sind im Moment in einer Hochphase,
weil wir uns durch die Entwicklung des
Timber Pioneer und die erreichte Vermietungsleistung
bestätigt fühlen. Trotzdem warne ich
vor zu viel Enthusiasmus, denn ich mache mir
keine Illusionen: Aufgrund der überschaubaren
Zahl an Experten kann es künftig auch schlechte
Holzbauten geben. Und der erste, der Probleme
aufweist, wird dann dafür herangezogen werden,
den Holzbau an sich schlecht zu machen.
Das ist im Grunde die Sorge aller Holzbaubefürworter.
Aber im Moment bin ich in einer
Phase, in der ich mich sehr bestätigt fühle. Aus
heutiger Sicht ist der Holzbau alternativlos und
für uns als UBM ist es wichtig, dass wir 300
Mitarbeiter haben, die diese Einstellung teilen.
Das ist kein Marketing-Gimmick oder Trend,
dem wir gerade nachlaufen.
50 ImmoFokus