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Ausgabe 03/2023

| Neue Wege beschreiten: Coverinterview mit Thomas G. Winkler & Erich Wiesner | Zu Tisch mit … Simone Rongitsch und Reinhard Schertler | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Elisabeth Rohr - de Wolf Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Karin Fuhrmann, Katrin Gögele-Celeda | Round Table mit Frank Brün, Michael Klement und Alina Nichiforeanu | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Kreislaufwirtschaft

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Zum Autor

Martin Prunbauer ist seit 2012 Präsident des Österreichischen

Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB), seit 2020

Präsident des Zentralverband Haus und Eigentum und im

Zivilberuf als Rechtsanwalt in Wien tätig.

Hände weg von Substanzsteuern!

Kommentar: Martin Prunbauer

Fotos: Schedl/ÖHGB, Adobe Stock

Die Forderung nach Einführung von Millionärssteuern in Form von

Vermögens-, Erbschafts- und Schenkungssteuern poppt in der Politik

wie das „Amen“ im Gebet immer dann auf, wenn Politiker Pläne

schmieden, mehr Geld zu verteilen, als sie zur Verfügung haben. Zuletzt

verpackte der frischgebackene SPÖ-Parteichef sein dringendstes

Anliegen mit den Worten: „Besteuern wir Vermögen ab einer Million

und sorgen wir für mehr Gerechtigkeit!“ Er nannte eilig im nächsten

Atemzug Ausnahmen für Hausrat oder Betriebsübernahmen im Erbschaftsfall,

um seine „Häuslebauer“-Wählerschaft vom Boden- bis

zum Neusiedlersee nicht zu vergrämen. Diese wäre bei dem angestrebten

Freibetrag „richtig safe“, so seine Aussage. Dass dem

nicht so ist, steht außer Zweifel. Diese Einsicht teilten

bereits seine sozialdemokratischen Vorgänger,

wenn sie sich mit diesem Thema näher auseinandersetzten.

„Enteignungs-Limbo“

Schon anhand der Steuerdebatten in der

Vergangenheit, die von Linksideologen losgetreten

wurden, zeigte sich, wie rasch die

Besteuerungsgrenzen von Vermögenssteuerbefürwortern

– gleich einem „Enteignungs-

Limbo“ – immer weiter nach unten wanderten.

Sollen mit den Einnahmen nicht nur

Neidgefühle befriedigt, sondern ein entsprechendes

Steueraufkommen generiert werden,

müsste tief in den Mittelstand eingegriffen werden.

Betroffen wären nicht nur Vermieter, sondern

vor allem auch selbstnutzende Eigentümer,

die durch diese zusätzliche Steuerlast zu einem

Verkauf gezwungen wären. Die im europäischen

Vergleich ohnehin schon niedrige Eigentumsquote

würde damit mit Sicherheit weiter zurückgehen.

Auf den Gebäudesektor kommen in naher Zukunft eine Reihe umweltbezogener

Maßnahmen zu. Konkret beabsichtigt die Europäische

Union, die Treibhausgasemissionen der Mitgliedstaaten bis zum Jahr

2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken

und bis zum Jahr 2050 auf netto Null zu reduzieren. Österreich ist in

dieser Hinsicht noch ambitionierter: Der unrealistische Zeitplan des

Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG) will bis zum Jahr 2035 sämtliche

Öl-, Kohle- und Koksheizungen stilllegen und bis zum Jahr 2040 auch

den Einsatz von fossilem Gas untersagen.

Viele Maßnahmen nicht umsetzbar

Dabei ist festzustellen, dass viele der auf europäischer

und innerstaatlicher Ebene

geplanten Maßnahmen technisch und

rechtlich derzeit nicht umsetzbar

sind und teilweise auch keine Verbesserungen

bringen. Der für die

Umsetzung vorgegebene Zeitrahmen

erweist sich zudem als nicht

realisierbar. Vor allem aber sind

mit diesen Vorhaben immense

Investitionen verbunden, die

wiederum alle Eigentümer treffen.

Österreich hat schon jetzt eine im

Europavergleich hohe Steuerlast mit

einer Abgabenquote von 43,2 Prozent.

Im Bereich der Einkommensverteilung

schneidet Österreich weltweit übrigens

überdurchschnittlich gut ab, wie aus

dem Gini-Koeffizienten, dem statistischen

Maß zur Darstellung von Ungleichverteilung,

hervorgeht.

Ausgabe 03|2023

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