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Ausgabe 03/2023

| Neue Wege beschreiten: Coverinterview mit Thomas G. Winkler & Erich Wiesner | Zu Tisch mit … Simone Rongitsch und Reinhard Schertler | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Elisabeth Rohr - de Wolf Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Karin Fuhrmann, Katrin Gögele-Celeda | Round Table mit Frank Brün, Michael Klement und Alina Nichiforeanu | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Kreislaufwirtschaft

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Zum Autor

Jasmin Soravia ist seit 2019 Vorsitzende des Urban Land

Institut Austria. Sie ist Geschäftsführerin bei der Kollitsch &

Soravia Immobilien, Beirat im Advisory Board GRÜNSTATT-

GRAU und Vorstand beim Travel Industry Club Austria.

Kreislauffähige Gebäude:

Intelligent, modularisiert und vernetzt

Kommentar: Jasmin Soravia

In Zeiten des Klimawandels und steigender Energiekosten wird

die Suche nach nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen immer

wichtiger. Auch im Bauwesen wird dieser Trend immer stärker

wahrgenommen. Um die durch die Bauindustrie verursachten

Emissionen, Abfälle und auch den enormen Ressourcenverbrauch

zu reduzieren, muss die Bauwirtschaft neue Wege im Umgang mit

Baustoffen schaffen. Ein Ansatz, der in diesem Kontext immer mehr

an Bedeutung gewinnt, sind kreislauffähige Gebäude.

Die Idee hinter kreislauffähigen Gebäuden ist es, die Lebenszyklen

von Materialien, Energie und Wasser zu optimieren und dadurch die

Ressourceneffizienz zu steigern. Im Idealfall produzieren sie sogar

mehr Energie als sie benötigen, und können diese in das öffentliche

Stromnetz einspeisen.

Die Schlüsselkomponenten von kreislauffähigen Gebäuden sind

Intelligenz, Modularität und Vernetzung. Intelligente Gebäudesteuerungen

und vernetzte Systeme ermöglichen eine effiziente

Energie- und Ressourcennutzung. Sensoren können beispielsweise

den Energiebedarf von Geräten überwachen und diese automatisch

abschalten, wenn sie nicht genutzt werden. Vernetzung bezieht sich

zum Beispiel auf die Verbindung mehrerer Gebäude untereinander

und/oder mit dem öffentlichen Stromnetz. Durch die Vernetzung

kann überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist werden,

um andere Gebäude mit Energie zu versorgen. Gleichzeitig können

kreislauffähige Gebäude von anderen Gebäuden Energie erhalten,

wenn sie selbst nicht genug produzieren (zum Beispiel mittels Photovoltaik-Anlagen).

Die Modularität kreislauffähiger Gebäude ermöglicht es, sie schnell

und einfach an unterschiedliche Anforderungen anzupassen. Die

Gebäude können zum Beispiel aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt

und auch im Nachhinein noch erweitert oder verkleinert

werden. So können sie beispielsweise als temporäre Unterkünfte

genutzt werden. Flexibilität ist hier gefragt, um sich schnell an Bedarfs-

oder Nutzungsänderungen anzupassen.

Zudem sorgen kreislauffähige Gebäude auf diese Weise für niedrige

Betriebskosten und ein vergleichsweise gesundes Raumklima für die

Bewohner oder Nutzer.

Gebäude als Materiallager der Zukunft

Das Konzept der Kreislauffähigkeit beruht auch darauf, Gebäude als

Materiallager der Zukunft zu verstehen. Bei der Konstruktion der

Bauteile muss darauf geachtet werden, dass sie leicht demontiert

und möglichst alle Materialien wiederverwendet werden können.

Mittels Schrauben, Steckverbindungen oder anderen einfachen

Befestigungsmethoden kann die Recyclingquote erhöht werden.

Zudem können die Gebäude aus Materialien hergestellt werden, die

bereits recycelt sind, wie zum Beispiel Dämmstoffe aus Altglas.

Digitale Transformation des Materialmanagements

Die Transformation zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft wird nur

unter Einsatz digitaler Methoden gelingen. Eine wesentliche Grundlage

dafür ist das bereits im Zusammenhang mit den vielfältigen

Visualisierungs-, Kollaborations- und Interaktionsfunktionen in

der Februarkolumne beschriebene Building Information Modeling

(BIM), bei dem ein digitales Gebäudemodell den gesamten Lebenszyklus

eines Bauwerks begleitet und einen Datenaustausch mit

sämtlichen Interessensgruppen ermöglicht. Die Herausforderungen

bestehen aktuell darin, beide Ansätze – also BIM und die Kreislauffähigkeit

– zu kombinieren, von der ersten Planungsphase über die

Abwicklung der Bauprojekte bis hin zum Management des „Asset-

End-of-Life“. Mit den „Digital Twins“, digitalen Zwillingsmodellen

Foto: ADeutsches Institut für Normung

98 ImmoFokus

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