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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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gesprochen wurde, bei denen keine oder erst seit kurzer Zeit Fanarbeit betrieben wird. Was<br />

aus ihren Aussagen hervorgeht, ist, dass durchaus Personen erwünscht wären, die mit den<br />

verschiedenen Instanzen kommunizieren <strong>und</strong> dabei eine neutrale Position einnehmen. Zur-<br />

zeit glauben die Ultras jedoch nicht daran, dass dies möglich sei. Der Ansatz der soziopro-<br />

fessionellen Fanarbeit sollte auf jeden Fall anerkannt <strong>und</strong> etabliert werden. Es ist auch wich-<br />

tig, dass hier bei den Vereinen ein Umdenken stattfindet <strong>und</strong> sie sich für solche Projekte aus-<br />

sprechen, denn es fehlen im sozialen System Fussball zurzeit definitiv Leute, welche die<br />

Kommunikation unter den einzelnen Akteuren fördern.<br />

8 Schlussfolgerung<br />

In der Schlussfolgerung werden Empfehlungen an die verschiedenen Subsysteme im sozia-<br />

len System Fussball abgegeben, die zu einer Verbesserung der aktuellen Situation beitragen<br />

können. Im Weiteren wird die Arbeit reflektiert <strong>und</strong> die Fragestellung überprüft sowie offen<br />

gebliebene Fragen zu weiterführenden Überlegungen gestellt.<br />

8.1 Empfehlungen an die Ultraszene<br />

• Die Ultraszene sollte eine klare Dialogbereitschaft signalisieren. Durch den (sehr ho-<br />

hen) Anspruch, alle Probleme selbst lösen zu wollen, wird diese Bereitschaft gr<strong>und</strong>-<br />

sätzlich abgelehnt.<br />

• Im Dialog mit dem Verein <strong>und</strong> unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten könn-<br />

ten Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Es könnten Regeln mit den anderen Sub-<br />

systemen erarbeitet werden (wie sie <strong>zum</strong> Teil bereits bestehen), die verbindlich sind<br />

<strong>und</strong> durch Selbstregulierungsmechanismen aufrecht erhalten bleiben.<br />

• Die Ultraszene sollte auch sich selbst gegenüber kritisch sein. Durch Solidarisie-<br />

rungseffekte mit gewaltbereiten Fans stellt sie sich selbst ins Abseits.<br />

• Von Gewalthandlungen sollte sie sich distanzieren <strong>und</strong> Selbstregulierungsmechanis-<br />

men unterstützen.<br />

• Die Ultraszene sollte Bagatellisierungen in Bezug auf die Gefahren des Abbrennens<br />

von pyrotechnischem Material vermeiden <strong>und</strong> die Notwendigkeit einer Veränderung<br />

des eigenen Verhaltens einsehen.<br />

• Die Ultraszene sollte Ordnungs- <strong>und</strong> Kontrollinstanzen differenziert betrachten, wie<br />

auch sie es von diesen erwarten. Pauschalisierungen verstärken die Feindbilder <strong>und</strong><br />

verunmöglichen somit einen pragmatischen Umgang.<br />

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