03.01.2013 Aufrufe

Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

werfen, um sie einzuschüchtern<br />

Zur Verteidigung werden schwere Körperverletzungen des Angreifers<br />

in Kauf genommen<br />

- C -<br />

Die Gewaltbereitschaft bei Ultras ist in letzter Zeit gestiegen - D -<br />

Oft kommt es zur Gewalteskalation, weil sich Unbeteiligte, die nur -<br />

wegen der Gewalt an Risikospiele kommen oder die Polizei einmischen<br />

E -<br />

Es gibt Leute, die unter dem Deckmantel der Ultras ihren Gewalttrieb<br />

ausleben<br />

- E -<br />

Tabelle 9: Einschätzung zur Gewaltbereitschaft in einer Skala von 1-10<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Ultra A - SK<br />

Ultra B 5 SK<br />

Ultra C 6 FH<br />

Ultra D 7 FH<br />

Ultra E 0 FH<br />

Ultra F 3 NS<br />

6.2.4 Sanktionen<br />

Ultras aus dem Szenekern:<br />

Ultra A sagt, dass jeder der zündet weiss, worauf er sich einlässt. Das heisst allerdings<br />

nicht, dass er die Sanktionen gerechtfertigt findet. Stadionverbot ist in 70- 80% der falsche<br />

Weg, weil dadurch die Leute nur wütend gemacht werden. Gemeinnützige Arbeit wie z.B.<br />

das Stadion zu putzen ist sinnvoller als Stadionverbot <strong>und</strong> eine saftige Busse. Ultra A hält im<br />

Zusammenhang mit Pyro nicht viel von Sanktionen. Wenn jemand zünden will, dann macht<br />

er es, egal mit welchen Konsequenzen zu rechnen ist. <strong>Eine</strong> Sanktion bringt nur dann etwas,<br />

wenn man selber einsieht, dass man etwas falsch gemacht hat.<br />

Als er damals Stadionverbot hatte, war es für ihn extrem schlimm, dass alle seine Fre<strong>und</strong>e<br />

beim Fussball waren <strong>und</strong> er nicht ins Stadion hinein durfte. Er ist dann trotzdem an die Aus-<br />

wärtsspiele mitgegangen oder ist zu Hause in eine Kneipe gesessen. Da war er dann mit<br />

den Leuten zusammen, die mit gewaltvollen Absichten da waren. Er sagt, er sei stark genug<br />

gewesen, sich von diesen Leuten nicht beeinflussen zu lassen. Ein Fünfzehnjähriger in der<br />

gleichen Situation ist wahrscheinlich gr<strong>und</strong>sätzlich etwas labil <strong>und</strong> gerät eher in die Gewalt-<br />

szene rein. Deshalb findet er es sinnvoller, diese Leute im Stadion zu behalten <strong>und</strong> sie ge-<br />

meinnützige Arbeit verrichten zu lassen.<br />

In seinem Verein gab es ein Projekt, bei dem sich Leute mit Stadionverbot bewähren konn-<br />

ten, indem sie gemeinnützige Arbeit verrichteten. Ultra A fand dies ein sehr sinnvolles Pro-<br />

jekt. Das Projekt wurde jedoch wieder abgesetzt, weil einige Leute rückfällig wurden. Der<br />

Verein hat daraufhin das Projekt in Frage gestellt. Zudem gab es eine Auseinandersetzung<br />

zwischen Fans <strong>und</strong> Ordnungskräften, was nicht besonders positiv war für die Zusammenar-<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!