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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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Ultras aus dem Bereich der Friends <strong>und</strong> Heavy User:<br />

Ultra C kennt die sozioprofessionelle Fanarbeit nicht. Als ihm erklärt wird, was es ist, sagt er,<br />

dass ein Fanarbeiter seiner Meinung nach keinen Einfluss auf die Pyro-Problematik haben<br />

könnte, da er bei der Liga vermutlich keinen Stellenwert hat. Das einzige, was er sich vorstel-<br />

len kann ist, dass der Fanarbeiter zwischen Fans <strong>und</strong> der Liga verhandeln würde. Bei ihnen<br />

gibt es bereits solche Leute.<br />

Ultra D kennt die sozioprofessionelle Fanarbeit nicht, dafür die Fanbeauftragten <strong>und</strong> die Si-<br />

cherheitsbeauftragten. Er stellt sich einen Fanarbeiter als eine Person vor, die zwischen Po-<br />

lizei, Verein <strong>und</strong> Fans agiert mit dem Auftrag, verschiedenen Meinungen zusammenzubrin-<br />

gen <strong>und</strong> dafür zu sorgen, dass miteinander gesprochen wird. <strong>Eine</strong> solche Person könnte<br />

auch als Anlaufstelle für die verschiedenen Parteien dienen. Um in der Kurve akzeptiert zu<br />

werden, müsste der Fanarbeiter mit einer gewissen Distanz auf die Fans zugehen. Ausser-<br />

dem müssten die Fans Vertrauen zu ihm entwickeln, indem sie sehen, dass es ihm wirklich<br />

darum geht, die Kommunikation zu fördern.<br />

Ultra E teilt mit, dass bei ihnen im Verein seit kurzem Fanarbeit geleistet wird. Früher gab es<br />

einfach die Leute aus der Kurve, welche immer dabei waren <strong>und</strong> für diese Dinge zuständig<br />

waren. Die neuen Fanarbeiter sind aber noch nicht in der Kurve integriert <strong>und</strong> er persönlich<br />

kennt sie nicht. Ein Nutzen der Fanarbeit könnte sein, die Ultras bei der Kommunikation<br />

mit dem Verein zu unterstützen. Es ist wichtig, dass die Fanarbeiter in der Kurve akzeptiert<br />

sind, nur dann kann die Zusammenarbeit gut funktionieren. Bei seinem Verein wird es ein<br />

langer Prozess sein, bis sich die Leute etabliert haben. Es ist aber auf jeden Fall einen Ver-<br />

such wert.<br />

Um als Fanarbeiter die Akzeptanz in der Kurve zu erreichen braucht es Nähe, eine Vergan-<br />

genheit in der Kurve, oder es soll jemand sein, der selbst auch Fan ist. Der Fanarbeiter muss<br />

das Leben in der Kurve <strong>und</strong> das gesamte soziale Umfeld kennen. Er muss sich mit Fussball<br />

auskennen <strong>und</strong> eine sehr hohe soziale Kompetenz haben, das heisst auf Leute zugehen <strong>und</strong><br />

gut vermitteln können. Es muss auch jemand sein, der sich mit dem Verein identifiziert.<br />

Wichtig ist aber auch, dass der Fanarbeiter vom Vereins anerkannt ist. Auch sollte er einen<br />

guten Draht zu den Sicherheitskräften haben.<br />

Ultra aus dem Bereich der normalen Szenegänger:<br />

Ultra F kennt die sozioprofessionelle Fanarbeit nicht. Als ihm erklärt wurde, was Fanarbeit<br />

ist, sieht er durchaus Potenzial darin, um damit vorwärts zu kommen. Vorausgesetzt dass es<br />

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