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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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Bereich der Friends <strong>und</strong> Heavy User <strong>und</strong> schlussendlich über den Ultra, welcher ein norma-<br />

ler Szenegänger ist, geschrieben wird. Unter jede der unter Punkt acht beschriebenen Un-<br />

terkategorien werden jeweils die Aussagen der Ultras zusammengefasst <strong>und</strong> die Erkenntnis-<br />

se daraus formuliert. Um die Authentizität der Aussagen zu erhalten, sind die Interviews –<br />

dem Schweizerdeutsch entsprechend – in indirekter Form im Präsens formuliert. Am Ende<br />

jeder Unterkategorie befindet sich eine Tabelle, in der die Erkenntnisse festgehalten sind. In<br />

der ersten Spalte steht jeweils die Erkenntnis, in der zweiten Spalte (SK) sind die Ultras vom<br />

Szenekern eingetragen. In der dritten Spalte (FH) sind die Ultras der Friends <strong>und</strong> Heavy U-<br />

ser <strong>und</strong> in der vierten Spalte (NS) der normale Szenegänger. Es werden jeweils die Buch-<br />

staben der Ultras den Feldern zugeordnet, wenn die Erkenntnis auf sie zutrifft. Es kann sich<br />

bei den Erkenntnissen um Fakten handeln, welche sich aus der Analyse der Aussagen erge-<br />

ben oder um Interpretationen, welche aus den Aussagen hergeleitet werden.<br />

6.2.1 Ultra<br />

6.2.1.1 Identifikation / Werte / Bezug<br />

Ultras aus dem Szenekern:<br />

Ultra A bezeichnet seinen Verein als ’Ersatzreligion’. Er sagt, man sucht sich den Fussball-<br />

club nicht aus, sondern man wird vom Fussballclub ausgesucht. Seine Meinung ist, dass<br />

man irgendwie mal zu einem Spiel kommt <strong>und</strong> entweder gepackt wird oder eben nicht. Er<br />

besuchte schon in seiner frühen Kindheit Fussballspiele mit seinem Vater. Er beschreibt den<br />

Bezug zu seinem Verein als Liebe, teilweise aber auch als Hassliebe. Dies, weil es manch-<br />

mal Momente gibt, in denen er alles in Frage stellt. Zum Beispiel wenn das Spiel schlecht<br />

oder er mit der Fankurve nicht zufrieden ist. Manchmal fragt er sich dann, weshalb er diesen<br />

Aufwand betreibt. Am nächsten Tag merkt er aber wieder, dass er seinen Verein liebt, dieser<br />

ihn braucht <strong>und</strong> er die Arbeit gerne macht . Der Verein ist für ihn zu einem grossen Teil sei-<br />

nes Lebensinhalts geworden, da er jedes Wochenende an Fussballspielen ist <strong>und</strong> auch unter<br />

der Woche viel Aufwand für den Verein betreibt.<br />

Zu seiner Ultragruppierung ist er im Jahr 2000 gestossen <strong>und</strong> ist dort Mitglied im Dachver-<br />

band. Es gab damals eine Faninitiative, bei der er mitwirkte <strong>und</strong> dort jemanden kennen lern-<br />

te, der in der Gruppierung war. Er ging mit ihm an Auswärtsspiele, wodurch weitere Fre<strong>und</strong>-<br />

schaften entstanden <strong>und</strong> er so schlussendlich zur Gruppierung stiess. Ihm gefiel, dass diese<br />

Gruppierung nicht so militärisch organisiert war. Die Leute in dieser Gruppierung waren ihm<br />

von Beginn weg sehr sympathisch <strong>und</strong> sie haben dieselbe Einstellung <strong>zum</strong> Fussball <strong>und</strong><br />

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