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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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um zu feiern. Seine Fre<strong>und</strong>e sieht er zwar immer noch, aber was ihm extrem fehlt, ist der<br />

Fussball <strong>und</strong> das Zusammenleben mit den anderen Leuten der Kurve.<br />

Für die Zukunft wäre er für die Legalisierung von Pyro oder höchstens für das Aussprechen<br />

von Geldbussen. Man müsste differenzierter zwischen Gewalttat <strong>und</strong> Nicht-Gewalttat unter-<br />

scheiden. Pyro zu zünden ist für ihn keine Gewaltanwendung, denn schliesslich schade er<br />

mit der Fackel niemandem!<br />

Früher gab es in seinem Verein ein Projekt, bei dem man sich nach einem Stadionverbot<br />

bewähren konnte, so dass es eventuell schneller aufgehoben wurde. Er wäre froh, wenn es<br />

das noch geben würde <strong>und</strong> er es nutzen könnte. Er findet es gut, dass man so zeigen kann,<br />

dass einem der Fussball <strong>und</strong> der Verein wichtig sind. Er ist der Ansicht, dass jemand, der<br />

das nicht auf sich nimmt um das Verbot aufzuheben, nie mehr ins Stadion gelassen werden<br />

sollte. Für das Projekt musste man vor, während <strong>und</strong> nach dem Spiel gemeinnützige Arbei-<br />

ten verrichten. Er würde dies sofort tun, um wieder ins Stadion zu dürfen. Es wäre ihm auch<br />

egal, wenn dann die anderen Leute sehen würden, dass er Stadionverbot hat. Ausserdem ist<br />

er der Meinung, dass so ein Einsatz in der Kurve positiv aufgenommen würde.<br />

Bei seinem ersten Stadionverbot hatte er ein Jahr lang zusätzlich an den Spieltagen auch im<br />

Hauptbahnhof der Stadt Rayonverbot. Das war für ihn eine enorm blöde Situation, denn er<br />

hatte damals im Bahnhof gearbeitet. Auch während der Dauer der gesamten EM hatte er für<br />

viele Plätze Rayonverbot erhalten. Zum Beispiel in der UBS Arena, dem Hauptbahnhof, den<br />

Fanmeilen usw. Er hat damals praktisch mitten in einem Rayonverbot gelebt, das ist alles<br />

sehr einschneidend.<br />

Ultra E sagt, dass es für die Verwendung von Pyro Stadionverbote <strong>und</strong> Geldbussen gibt.<br />

Er findet die Sanktionen nicht gut, denn er möchte nicht für etwas bestraft werden, für das er<br />

voll <strong>und</strong> ganz dahinter steht. Für ihn ist jedes Mittel schlecht, welches das Zünden von Pyro<br />

verhindert. Er ist aber der Meinung, dass jemand, der mit den Fackeln Gewalt ausübt oder<br />

sie wirft, mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden soll. Das normale Zünden ist<br />

für ihn keine Gewalt.<br />

Leute, welche ein Stadionverbot erhalten, werden von der Kurve gut unterstützt. Sie haben<br />

ihre eigenen Anwälte, <strong>und</strong> das Gespräch mit dem Verein wird gesucht. In ihrem Verein gibt<br />

es kein Projekt, bei dem Leute mit Stadionverbot sich bewähren können. Er würde so etwas<br />

begrüssen.<br />

Er hatte noch nie Stadionverbot. In der Regel halten sich die Leute mit Stadionverboten dar-<br />

an <strong>und</strong> bleiben draussen. Manchmal kommt einer mit an ein Auswärtsspiel oder er geht auf<br />

die Haupttribüne, wo ihn niemand kennt.<br />

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