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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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<strong>Eine</strong> umfassende Gegenstandsbeschreibung enthält zusätzlich Aussagen zu Werten, Zielen,<br />

Verfahren, sowie Mittel Sozialer Arbeit, worauf an dieser Stelle aus Platzgründen verzichtet<br />

werden muss.<br />

Der allgemeine Auftrag Sozialer Arbeit besteht darin, Individuen zu unterstützen, eine soziale<br />

Position zu erreichen, die ihnen soziale Mitgliedschaft ermöglicht <strong>und</strong> sichert (Geiser 2002;<br />

zit. nach Koller & Nägele, 2005, S. 15).<br />

Soziale Integration ist der leitende Wert, wie auch die ideale Vorstellung zu Lebenssi-<br />

tuationen von Individuen <strong>und</strong> sozialen Systemen. Die soziale Position ist die Quelle<br />

von Interaktionen <strong>und</strong> von sozialer Anerkennung. Menschen sollen in der Lage sein,<br />

im Rahmen sozialer Beziehungen ihren Handlungsraum zu nutzen, Beziehungen be-<br />

einflussen <strong>und</strong> somit Abhängigkeiten reduzieren zu können. Soziale Systeme sollen<br />

so weit angepasst werden, dass Individuen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Die-<br />

se Beeinflussung der sozialen Systeme, damit der einzelne Mensch seine Bedürfnis-<br />

se optimal befriedigen kann, ist der Auftrag der Sozialen Arbeit. (ebd.)<br />

2.2 Der Begriff der Szene<br />

Die gesellschaftliche Modernisierung bringt verschiedene Konsequenzen mit sich, unter an-<br />

derem auch für die Lebensphase der Jugend. Die Pluralisierungs- <strong>und</strong> Individualisierungs-<br />

prozesse führen zwar zu einer enormen Komplexitätssteigerung gesellschaftlicher Wirklich-<br />

keitskonstruktionen, münden aber nicht in Strukturlosigkeit, sondern führen eher zu (mitunter<br />

f<strong>und</strong>amentalen) Umstrukturierungen des sozialen Lebens. Die Konfrontation mit einer immer<br />

komplexeren Realität verunsichert Einzelne, wodurch der Bedarf nach kollektiven Vorgaben<br />

erhöht wird. Die herkömmlichen Institutionen der Sozialisation wie Kirche, Jugendverbände,<br />

Schule oder Familie werden diesem Bedarf immer weniger gerecht, wodurch sich neue Er-<br />

fahrungsräume für die Entwicklung von Werten, Entscheidungskompetenzen, Verhaltens-<br />

weisen, Deutungsmustern oder gar von ganzen Sinnwelten öffnen (Hitzler, Bucher & Nieder-<br />

bacher, 2005, S. 17). Die Szene als Form der jugendlichen 3 Vergemeinschaftung definieren<br />

die Autoren folgendermassen (S. 20): „Thematisch fokussierte kulturelle Netzwerke von Per-<br />

sonen, die bestimmte materielle <strong>und</strong>/oder mentale Formen der kollektiven Selbststilisierung<br />

teilen <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten an typischen Orten <strong>und</strong> zu typischen Zeiten interaktiv stabilisie-<br />

ren <strong>und</strong> weiterentwickeln.“ Demnach sind Szenen Gesinnungsgemeinschaften, die der sozia-<br />

len Verortung dienen <strong>und</strong> ihre eigene Kultur haben. Innerhalb bilden sich Gruppen von Per-<br />

sonen oder es bewegen sich bereits bestehende Fre<strong>und</strong>eskreise in eine Szene hinein. Je<br />

3 Wobei der Begriff der Jugend hier nicht als klar umrissene <strong>und</strong> ausschliesslich durch das Lebensalter definierte<br />

Lebensphase verstanden wird, sondern vielmehr als Lebenshaltung oder Selbstwahrnehmung (Hitzler et al.,<br />

2005, S. 9).<br />

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