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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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eine oder andere deshalb gar nicht mehr zünden. Er denkt aber, dass trotzdem gezündet<br />

würde, da es toll aussieht <strong>und</strong> man den Verein unterstützt.<br />

Ultra D findet es ein super Gefühl zuzusehen, wie die ganze Kurve ein Bild ergibt. Dies vor<br />

allem dann, wenn man an den Vorbereitungen mitbeteiligt war.<br />

Pyro hat ihn fasziniert, seit er es <strong>zum</strong> ersten Mal gesehen hat. Als er dann erstmals eine Fa-<br />

ckel in die Hand gedrückt bekam, fühlte er sich geehrt. So ist er nach <strong>und</strong> nach immer wieder<br />

<strong>zum</strong> Zünden gekommen. Mit Pyro verbindet er Adrenalinschübe <strong>und</strong> den Geruch des<br />

Rauchs. Pyro wird seiner Meinung nach zur Unterstützung der Kurve sowie auch der Mann-<br />

schaft gezündet. Er sagt, dass die Stimmung in der Kurve viel besser ist, nachdem Pyro ge-<br />

zündet worden ist. Ob an einem Spiel gezündet wird oder nicht hängt davon ab, wie einfach<br />

es ist, die Fackeln ins Stadion zu schmuggeln <strong>und</strong> abzufeuern. Ebenfalls ein wichtiger Faktor<br />

ob gezündet wird oder nicht, sind die Bussen für den Verein. Diese möchte man schliesslich<br />

in Grenzen halten. Es gab Zeiten, da wurde bei jedem Auswärts- <strong>und</strong> Cupspiel gezündet,<br />

heute nur noch einige Male pro Saison. Fackeln zünden gibt ihm ein gutes Gefühl. Wenn es<br />

vorbei ist, verspürt er Nervosität, aus Angst, erwischt zu werden. Er ist der Überzeugung,<br />

dass die Illegalität des Zündens einen grossen Anreiz schafft. Er denkt aber, dass nicht nur<br />

gezündet wird weil es verboten ist, sondern dass es auch noch andere Gründe dafür gibt.<br />

Ultra E erzählt, mit der Planung der Choreografien werde bereits 2-3 Wochen vor dem Spiel<br />

begonnen. Wichtig dabei ist, dass das Bild, das die Choreografie <strong>zum</strong> Schluss ergibt, sehr<br />

aussagekräftig ist <strong>und</strong> den Verein repräsentiert. Finanziert werden die Choreografien durch<br />

die Ultras, durch den Verkauf von eigenen Markenartikeln <strong>und</strong> Spenden. Der Verein ist<br />

nicht involviert.<br />

Pyro findet Ultra E super. Es hat ihn bereits als kleinen Jungen fasziniert, wenn gezündet<br />

wurde. Pyro ist für ihn ein Ausdruck von Emotionen, <strong>und</strong> das gefällt ihm. Es ist wie die Cho-<br />

reografie eine visuelle Unterstützung. Es entsteht Rauch <strong>und</strong> die Kurve wird elektrisiert.<br />

Teilweise können Pyro-Shows auch ein Bestandteil einer Choreografie sein. Sein erstes Mal<br />

Zünden beschreibt er als cooles Gefühl. Er habe sich extrem gefreut beim Erhalten der Fa-<br />

ckel bis hin <strong>zum</strong> Zünden. Er macht es gerne <strong>und</strong> wird es auf jeden Fall wieder tun. Früher<br />

wurde praktisch in jedem Spiel gezündet. Mittlerweile schaut man darauf, an welchen Spie-<br />

len man zünden möchte. Dies wird vor allem an den wichtigen Spielen oder an Auswärts-<br />

spielen getan. Das Motto ist: lieber ein paar unbedeutende Spiele, an denen nicht gezündet<br />

wird <strong>und</strong> dafür richtig Gas geben, wenn es interessante Spiele sind. Seiner Meinung nach<br />

wird dadurch wird das Zünden viel besser akzeptiert.<br />

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