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Fussballfans und Feuerwerk Eine qualitative Untersuchung zum ...

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• „Die Erlebnis-Dimension“<br />

Wie stark ist die Erlebnis-Orientierung (im Sinne von emotionaler Stimulierung) aus-<br />

geprägt?<br />

• „Die Gewalt-Dimension“<br />

Wie stark ist die verbale <strong>und</strong> physische Gewaltbereitschaft ausgeprägt?<br />

• „Die Loyalitäts-Dimension“<br />

Wie stark ist die Loyalität <strong>und</strong> Nähe zur Vereinsführung ausgeprägt?<br />

• „Die Treue-Dimension“<br />

Wie hoch ist die Präsenz in den Stadien <strong>und</strong> die Treue <strong>zum</strong> Verein bei Misserfolgen?<br />

• „Die Konsum-Dimension“<br />

Wie stark ist die Konsumorientierung ausgeprägt?<br />

3.2 Ultras<br />

Im vorangegangenen Unterkapitel wurden die Kategorisierungen beschrieben, die von aus-<br />

sen her der Fussballszene aufgesetzt wurden. Daneben gibt es aber auch die Eigenbezeich-<br />

nungen der Szene. Der Begriff Ultra ist ein solcher Eigenname. Zu Charakterisierungsmerk-<br />

malen der Ultraszene fällt eine sehr umfangreiche empirische <strong>Untersuchung</strong>, die in Deutsch-<br />

land vorgenommen wurde, von Pilz, Behn, Klose, Schwenzer, Steffan <strong>und</strong> Wölki aus dem<br />

Jahr 2006 auf. Wo nicht anders vermerkt, basieren die Ausführungen in diesem Kapitel auf<br />

einigen Ergebnissen aus dieser Studie.<br />

Die Wurzeln der Ultra-Bewegung liegen in den 60-er Jahren in Italien. Über den genauen Ort<br />

des Ursprungs existieren jedoch unterschiedliche Überlieferungen (Guilianotti, 1999; Scheid-<br />

le, 2002; zit. nach Pilz et al., 2006, S. 123).<br />

<strong>Eine</strong> wichtige Erkenntnis aus der Studie ist, dass es keine einheitliche Ultraszene gibt, viel-<br />

mehr existieren unterschiedliche Gruppierungen, welche über eigene Strukturen, Regeln,<br />

Schwerpunkte <strong>und</strong> Vorstellungen darüber verfügen, was für sie Ultra bedeutet. Dies zeigt<br />

deutlich, dass externe Kategorisierungen <strong>und</strong> die Eigenbezeichnung nicht vereinbar sind. Die<br />

einzige Gemeinsamkeit aller Ultras ist die ausgeprägte Lust, den Verein 90 Minuten lang im<br />

Dauereinsatz akustisch <strong>und</strong> optisch zu unterstützen. Dies geschieht mit Hilfe von Choreogra-<br />

fiemitteln wie <strong>zum</strong> Beispiel Fahnen, Doppelhaltern 10 , Schals oder dem Abbrennen von pyro-<br />

technischem Material. Ausserdem helfen sich Ultras gegenseitig, diese Aktionen bereits<br />

während der Woche des Spiels vorzubereiten <strong>und</strong> bleiben dabei oft kritisch gegenüber dem<br />

Verein (S. 30ff). Dazu geben Pilz et al. folgende Umschreibung (2006):<br />

10 Transparent, das auf beiden Seiten an eine Holzlatte oder ähnliches montiert ist <strong>und</strong> dadurch hochgehalten<br />

werden kann.<br />

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