Numerische Optimierung dreidimensional parametrisierter ...
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Mittelschnitt transportiert. In einigen Fällen wird der saugseitige Hufeisenwirbelast auch in<br />
einer spiralförmigen Bahn um den Kanalwirbel geführt. Der druckseitige Hufeisenwirbelast<br />
läuft meist auf der Seitenwand Richtung Kanalmitte. Dort wird er von dem mit gleicher Rotationsachse<br />
rotierenden Grenzschichtmaterial des Kanalwirbels umschlossen, bzw. vereint sich<br />
mit dem Kanalwirbel. Die Bedeutung des Hufeisenwirbels auf die Sekundärströmungsphänomene<br />
wurde erst vor kurzem erkannt. Die Ausprägung des Hufeisenwirbels ist stark von dem<br />
Druckfeld, welches durch die Form und Größe der Profilvorderkante bestimmt wird, und dem<br />
auftreffenden Grenzschichtmaterial abhängig. Ein starker Einflußparameter ist außerdem der<br />
Inzidenzwinkel der Zuströmung zum Schaufelprofil. Bis jetzt gibt es noch kein quantitatives<br />
Kriterium zur Bestimmung der Sattelpunktlage12 . Durch die Verscherung der Grenzschicht<br />
führt der Hufeisenwirbel zu einem erhöhten Wärmeübergang in der Nähe der Eintrittskante an<br />
der druck- und saugseitigen Schaufeloberfläche. Der Hufeisenwirbel läßt sich z. B. in Wasserkanälen<br />
durch eine Visualisierung mit Tintenspuren oder in Windkanälen durch Rauch nachweisen.<br />
Der Eckenwirbel entsteht normalerweise nur bei starker Belastung des Seitenwandprofilschnitts<br />
und einem dadurch stark ausgeprägten Kanalwirbel. Wenn das zum Kanalwirbel gehörende<br />
Grenzschichtmaterial auf der Seitenwand stark beschleunigt unter einem stumpfen<br />
Winkel auf die Profilsaugseite auftrifft, kommt es zum gleichen Mechanismus wie bei der Entstehung<br />
des Hufeisenwirbels. In der Ecke zwischen Profilsaugseite und Seitenwand bildet sich<br />
dadurch unter dem Kanalwirbel ein zum Kanalwirbel entgegengesetzt rotierender Wirbel, der<br />
Eckenwirbel, aus. Der Eckenwirbel ist normalerweise sehr klein. Experimentell sind nur selten<br />
Ablöselinien auf Ölanstrichbildern detektierbar.<br />
Der Hinterkantenwirbel kann in der Profilabströmung durch die Scherwirkung zwischen den<br />
saug- und druckseitigen Kanalwirbeln entstehen. Die an der Hinterkante aufeinandertreffenden<br />
Kanalwirbelseiten haben in Schaufelhöhenrichtung entgegengesetzt gerichtete Sekundärströmungsvektoren.<br />
Diese Scherwirkung reicht bei starken Kanalwirbeln zur Ausbildung eines<br />
Wirbels aus. In vielen Fällen ist die druckseitige Kanalwirbelseite allerdings im Bereich der<br />
Profilabströmung bereits stark zur Saugseite transportiert worden, so daß die Scherwirkung<br />
nicht mehr zur Ausbildung des Wirbels ausreicht.<br />
Die verschiedenen Sekundärwirbel können in Turbomaschinen nie als eigenständige Phänomene<br />
betrachtet werden, da sie sehr stark interagieren. Aus der Kombination der verschiedenen<br />
Transportvorgänge ergibt sich ein komplexes <strong>dreidimensional</strong>es Strömungsbild. Wang et<br />
al. 1995 [78] führt eine Strömungsvisualisierung unter der Verwendung von Laserlicht und<br />
Rauchfäden durch. Daraus entwickeln sie das Multiwirbelstrommodell der Sekundärströmung<br />
12. Als Sattelpunkt wird der Punkt der Ablöselinie des Hufeisenwirbels auf der Staupunktstromlinie bezeichnet.<br />
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