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Numerische Optimierung dreidimensional parametrisierter ...

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nation, Mutation und Selektion gebildet. Wichtigstes Element stellt hier die Mutation der Individuen<br />

dar. Unterschieden wird dabei, ob die Elterngeneration bei der Selektion<br />

eingeschlossen wird oder nicht (+ oder , Strategie). Durch das Einbeziehen einer Bewertung<br />

bisheriger Ergebnisse in den Mutationsprozeß (Selbstadaption) kommt es zu dem Effekt des<br />

Nachziehens der Suchellipse. Kovariante Evolutionsstrategien richten die Suchellipse zusätzlich<br />

entlang der „Höhenlinien“ des Zielraums und nicht nur entsprechend den Hauptrichtungen<br />

aus. Dieses Vorgehen entspricht letztlich approximierten Gradienten. Dadurch wird ein stochastisches<br />

schrittweises Herantasten an das Optimum erreicht. Die meisten genetischen Algorithmen<br />

haben Techniken von Evolutionsstrategien mittlerweile übernommen und erlauben z. B.<br />

auch reale Codierung. Stochastische Verfahren haben den Vorteil, daß sie, zumindest bei<br />

unendlicher Suchzyklenanzahl, das globale Optimum finden. Die Anzahl der Zielfunktionsaufrufe<br />

zum Erreichen einer Verbesserung ist bei stochastischen Verfahren, selbst unter Berücksichtigung<br />

bisheriger Ergebnisse, leider sehr hoch. Die Verfahren sind im Ablauf allerdings<br />

sehr robust und verlangen keine glatte Zielfunktion. Sie lassen sich auch bei numerisch rauhen<br />

Zielfunktionen gut anwenden. Eine direkte Behandlung von Nebenbedingungen ist in stochastischen<br />

Algorithmen nicht möglich. Weiterführende Informationen zu Evolutionsverfahren<br />

und genetischen Algorithmen finden sich z. B. in Schöneburg et al. 1994 [63].<br />

Ein Beispiel einer angewandten <strong>Optimierung</strong> mit einem genetischen Algorithmus wurde von<br />

Trigg et al. 1997 [73] veröffentlicht. Ziel war die Verlustreduzierung von Industriedampfturbinen.<br />

Unter Einsatz des Dawes-Codes konnten zweidimensionale Profilschnitte aerodynamisch<br />

optimiert werden. Die Profile sind dabei durch siebzehn Geometriegrößen parametrisiert worden.<br />

Verfahren des simulierten Abkühlens37 stellen eine Analogie zur langsamen Abkühlung von<br />

Festkörpern (Kristallgittern) dar. Der Beginn der Erstarrungsvorgänge auf einem hohen Temperaturniveau<br />

erlaubt es, Teilchen zwischenzeitlich auch höhere Energieniveaus, entsprechend<br />

einer lokalen Verschlechterung, einzunehmen. Das Temperaturniveau und damit die Möglichkeit<br />

von Verschlechterungen wird im Rahmen der Abkühlung langsam abgesenkt. Durch die<br />

Selektion von schlechten Zuständen werden lokale Optima vermieden. Das Verfahren bietet<br />

daher die Möglichkeit einer globalen Suche an (siehe Ingber et al. 1992 [40] und Ingber 1995<br />

[41]).<br />

Sequentiell deterministische Verfahren legen zuerst eine Suchrichtung fest. Danach erfolgt<br />

eine eindimensionale Suche entlang des festgelegten Suchrichtungsvektors. Verfahren wie<br />

z. B. die Simplex-Strategie oder die Gauß-Seidel-Iteration38 orientieren sich dabei nur am<br />

Zielfunktionswert und den gebildeten Nebenbedingungen. Die Gauß-Seidel Strategie sucht<br />

37. In der Literatur als simulated annealing- oder SA-Verfahren bezeichnet.<br />

38. Die Gauß-Seidel-Iteration wird oft auch als Koordinatenstrategie bezeichnet.<br />

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