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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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(Fläche, Arbeitskräfte, Inputs) konkurrieren. Die Nebenbedingungen des regionalen<br />

LPs basieren somit auf den <strong>Betriebs</strong>typen, während die Zielfunktion über die<br />

gesamte Region optimiert wird. Einen Sonderfall dieses Modelltyps stellt das Farm<br />

Sample Model dar. Hier werden zunächst unabhängige einzelbetriebliche<br />

<strong>Betriebs</strong>modelle gebildet. In einem zweiten Schritt werden mit Hilfe iterativer<br />

Verfahren die Interdependenzen einzelner Modellparameter zwischen den<br />

<strong>Betriebs</strong>modellen berücksichtigt (HOLLENBERG 2001,35).<br />

• Einzelbetriebliche Modellansätze: Auch hier steht ein repräsentativer <strong>Betriebs</strong>typ als<br />

Vertreter für eine Reihe von ähnlichen Betrieben. Über Gewichtungsvektoren<br />

entsteht für jede Region eine virtuelle <strong>Betriebs</strong>struktur, welche die tatsächliche <strong>Betriebs</strong>struktur<br />

möglichst gut abbilden sollte <strong>und</strong> mittels der auf die Region hochgerechnet<br />

werden kann.<br />

Der Vorteil von Modellen mit Regionshöfen <strong>und</strong> <strong>Betriebs</strong>typenmodelle mit simultaner<br />

Optimierung liegt in der einfacheren Handhabbarkeit sowie in der Tatsache, dass regionale<br />

Faktormärkte üblicherweise innerhalb des LPs ausgeglichen werden. Bei einzelbetrieblichen<br />

Modellansätzen kann dieser Ausgleich hingegen nur über die explizite<br />

Modellierung der Märkte erfolgen, was mit einem wesentlich höheren Programmierungsaufwand<br />

verb<strong>und</strong>en ist. Andererseits können hier einzelbetriebliche Zielfunktionen<br />

beibehalten <strong>und</strong> so Fehler bei Aggregation auf die regionale Ebene vermieden werden.<br />

Die ökonomischen Konsequenzen <strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung auf<br />

Ökologischen Landbau wurden von LANGLEY et al. (1983) mittels eines Regionshof-<br />

Modells, von BRAUN (1995), ZANDER et al. (1999) sowie LINDENTHAL et al. (2002)<br />

mittels einzelbetrieblicher Linearer Programmierungsmodelle bewertet (vgl. Kap. 4.2.3).<br />

4.2.2.2 Agrarkomplex-bezogene Methoden <strong>und</strong> Konzepte<br />

Aufgr<strong>und</strong> des hohen Datenbedarfs aus verschiedensten Wirtschaftsbereichen, den der<br />

Einsatz agrarkomplex-bezogener Methoden mit sich bringt, wird auch hier häufig auf<br />

Einzelindikatoren bzw. Kennzahlen zurückgegriffen. Diese Vorgehensweise kann aufgr<strong>und</strong><br />

der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes nur punktuelle Einblicke in das<br />

Wirkungsgefüge <strong>regionalwirtschaftliche</strong>r Zusammenhänge liefern. Als groben <strong>regionalwirtschaftliche</strong>n<br />

Indikator versucht beispielsweise LOCKERETZ (1989) den in der<br />

Region verbleibenden Anteil an den Ausgaben für landwirtschaftliche Inputs bzw. am<br />

landwirtschaftlichen Produktionswert im Vergleich konventionell <strong>und</strong> alternativ wirtschaftender<br />

Betriebe abzuschätzen. LINDENTHAL et al. (2002) ziehen als Einzelindikator<br />

den potenziellen Mehrwert in der Lebensmittelwertschöpfungskette heran (vgl.<br />

Kap. 4.2.5). Als vielversprechender, auf Einzelindikatoren basierender Ansatz, der aber<br />

gleichzeitig ein vergleichsweise hohes Maß an Systematisierung <strong>und</strong> Prozessorientierung<br />

verschiedener Einzelindikatoren ermöglicht, ist die Stoffflussanalyse. Ausgehend<br />

von <strong>einer</strong> regionalen Stoffflussanalyse können auf den regionalen Güter- bzw.<br />

Stoffströmen basierende ökonomische Indikatoren bzw. Kennzahlen (wie Wertschöpfung,<br />

Beschäftigung) analysiert werden. Als agrarische Anwendungsbeispiele für eine<br />

derartige methodische Vorgehensweise können STEINMÜLLER et al. (1992), FAIST<br />

(2000) sowie FAVRY et al. (2002) genannt werden.<br />

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