24.01.2013 Aufrufe

Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rindfleischkonsums zu Lasten des Schweinefleischkonsums wünschenswert. Dies<br />

deshalb, da in der Schweinefleisch- im Gegensatz zur extensiven Rindfleischerzeugung<br />

überwiegend Futtermitteln zum Einsatz kommen, die auch zum direkten<br />

menschlichen Konsum geeignet wären (Nahrungskonkurrenz zum Menschen) <strong>und</strong><br />

darüber hinaus die Schweinehaltung mit relativ höheren externen Kosten einhergeht<br />

(vgl. KALISKI 2003).<br />

• Verstärkte Berücksichtigung des Ökologischen Landbaus im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

(spezifische Weiterbildungsangebote für Ärzte im Hinblick auf Lebensmittelqualität,<br />

Integration des Biologischen Landbaus in Konzepte der Krankheitsprävention, Intensivierung<br />

der Kooperation <strong>und</strong> Kommunikation zwischen Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

Bioverbänden <strong>und</strong> KonsumentInnen, LINDENTHAL et al. 2002).<br />

• Modifizierung der EU-Vergabeverordnung für das öffentliche Beschaffungswesen.<br />

Der erfolgreiche <strong>und</strong> weitreichende Einsatz von Bio-Lebensmitteln in Großküchen<br />

erfordert eine stärkere Betonung sozialer <strong>und</strong> ökologischer Ausschreibe- <strong>und</strong> Vergabekriterien.<br />

• Diversifizierung <strong>und</strong> Regionalisierung von Verarbeitungs- <strong>und</strong> Vermarktungskanälen.<br />

77 Entwicklung von Konzepten für regionstypische Leitprodukte bzw. eines regionstypischen<br />

Warenkorbs, inklusive regionsspezifischer Rezepturen, Innovation im<br />

Bereich Weiterverarbeitung (Halb- <strong>und</strong> Fertigprodukte), Präsentation von Bioprodukten<br />

auf Messen <strong>und</strong> Großveranstaltungen (LINDENTHAL et al. 2002), verstärktes<br />

Angebot von Bioprodukten im Außer-Haus-Verzehr (Großküchen, Gastronomie).<br />

• Verbesserung in Verarbeitung, Vermarktung <strong>und</strong> Distribution insbesondere für Rindfleisch,<br />

um über Kostendegressionseffekte <strong>und</strong> bessere Produktverfügbarkeit für die<br />

KonsumentInnen die für die ProduzentInnen notwendigen, höheren Biopreiszuschläge<br />

zu ermöglichen.<br />

• Intensivierung der Kooperation zwischen der regionalen (Biologischen) Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> anderen regionalen Wirtschaftssektoren zur Anhebung von Wertschöpfung<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung in ländlichen Räumen.<br />

• Bündelung von Einzelaktivitäten zu gemeinsamen strategischen Entwicklungen,<br />

Errichtung von Erzeugergemeinschaften, Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften,<br />

Beschaffungsgemeinschaften für öffentliche Großküchen (SCHULZE PALS &<br />

NIEBERG 1997, 14f, LINDENTHAL et al. 2002).<br />

• Erhöhung der Markttransparenz, um für alle Marktakteure die Möglichkeit zu verbessern,<br />

entsprechende Marktsignale auch wahrzunehmen. HAMM et al. (2002, 123,<br />

126) fordern vor diesem Hintergr<strong>und</strong> die Einrichtung entsprechender Marktstatistiken<br />

zum Ökologischen Landbau mit Informationen zu Produktion, Konsum <strong>und</strong> Preisen.<br />

• Insgesamt ist eine ausgewogene Umsetzung von Push- <strong>und</strong> Pull-Strategien zu fordern<br />

(HAMM et al. 2002, 126). Die überwiegende Konzentration auf angebotsseitige<br />

Push-Strategien (Förderung der Produktion) der letzten Jahre hat zu starken Tur-<br />

77 RAYNOLDS (2000, 306) argumentiert, dass Waren <strong>und</strong> Güter, die in kapitalistischen Systemen<br />

gehandelt <strong>und</strong> getauscht werden, aus ihrem natürlichen, kulturellen <strong>und</strong> persönlichen Zusammenhang<br />

gerissen werden <strong>und</strong> der Preis zum dominierenden Charakteristikum wird. Die<br />

ökologische <strong>und</strong> soziale Wiedereinbettung der agrarischen Produktion erfordert daher nicht nur<br />

alternative Produkte, sondern auch alternative Märkte bzw. Austauschmechanismen.<br />

- 198 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!