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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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Brandenburg im Fall <strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung einen um -22 % niedrigeren<br />

Produktionswert als vor der Umstellung. BECHMANN et al. (1992) nehmen gleiche Bio-<br />

wie konventionelle Preise an, was bei biologischer Landbewirtschaftung zu <strong>einer</strong><br />

Verringerung des Produktionswertes um –28 % führt. KALVERKAMP & HOYTEMA<br />

(1989) errechnen im Fall <strong>einer</strong> flächendeckend umgesetzten biologisch-dynamischen<br />

Landbewirtschaftung ein Absinken des Produktionswertes der niederländischen Landwirtschaft<br />

um –39 %. Nach BRAUN (1995) steigt bei <strong>einer</strong> Vollumstellung Baden-<br />

Württembergs der Produktionswert bei entsprechenden Premiumpreisen 45 im Ökologischen<br />

Landbau um +15 %; befinden sich die Biopreise hingegen auf dem selben Niveau<br />

wie die konventionellen Preise, ist der Produktionswert im Bio-Szenario um –18 %<br />

geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. Auch LINDENTHAL et al. (2002, 82)<br />

berechnen die Veränderung des Produktionswertes in der Region Weinviertel in<br />

Abhängigkeit vom Preis: Können von den Landwirten Biopreise lukriert werden, liegt der<br />

Produktionswert nach der Umstellung um +32 % über dem Ausgangswert; unter der<br />

Annahme konventioneller Preise würde er hingegen um -46 % unter dem<br />

konventionellen Referenzwert liegen.<br />

Während bei <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Umstellung auf Ökologischen Landbau tendenziell<br />

geringere Kosten erwartet werden (BRAUN 1995: variable Spezialkosten –3 % bis<br />

-14 %, LANGLEY et al. 1983: Gesamtproduktionskosten –14 %, BECHMANN et al.<br />

1992: Vorleistungen –30 %, KALVERKAMP & HOYTEMA 1989: Vorleistungen –56 %,<br />

HOLLENBERG 2001: feste Kosten in verschiedenen <strong>Betriebs</strong>formen +12 % bis<br />

+39 %), weisen die Ergebnisse für Wertschöpfung, Deckungsbeiträge <strong>und</strong> landwirtschaftliche<br />

Einkommen eine große Variation auf. Die Spannbreite der Ergebnisse für<br />

diese ökonomischen Kennzahlen ist v.a. deshalb so groß, da diese meist aus <strong>einer</strong><br />

ganzen Kette an Berechnungen <strong>und</strong> den dafür getroffenen Annahmen resultieren: So<br />

kommen LANGLEY et al. (1983) aufgr<strong>und</strong> höherer Produktionswerte <strong>und</strong> niedrigerer<br />

Kosten zu <strong>einer</strong> Bruttowertschöpfung, die bei <strong>einer</strong> Vollumstellung auf Biologischen<br />

Landbau um +114 % über dem Ausgangswert liegt. Demgegenüber würde die Bruttowertschöpfung<br />

nach KALVERKAMP & HOYTEMA (1989) um –17 %, nach BECHMANN<br />

et al. (1992) um -27 %, die Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen nach HOLLENBERG<br />

(2001) um –24 %, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ALROE & KRISTENSEN (2001)<br />

um -1,2 % bis -3 % sinken.<br />

BRAUN (1995) bzw. LINDENTHAL et al. (2002) demonstrieren, dass die Ergebnisse für<br />

die Entwicklung der Gesamtdeckungsbeiträge ebenso wie die Produktionswert-Ergebnisse<br />

stark von den getroffenen Annahmen über Preisentwicklung bzw. Preiselastizitäten<br />

abhängen: Nach BRAUN (1995) sinkt der Gesamtdeckungsbeitrag (exkl.<br />

Investitionskosten) im Zuge <strong>einer</strong> regionalen Umstellung bei konventionellem Preisniveau<br />

um -15,5 %, während er unter der Annahme von Premiumpreisen um +24 % ansteigt.<br />

In der futterbaudominierten Region Liezen steigt der regionale<br />

45 Preissteigerung im biologischen im Vergleich zum konventionellen Szenario: Getreide +55 %,<br />

Rindfleisch +43 %, Schweinefleisch +64 %, Eier +44 %, 0 % bei Milch (BRAUN 1995, 250).<br />

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