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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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5.1.3.3 <strong>Betriebs</strong>modell Mastrinder<br />

In diesem <strong>Betriebs</strong>modell unterscheiden sich die Variante des konventionell <strong>und</strong> des<br />

biologisch wirtschaftenden Betriebes stark voneinander. Während es sich bei dem<br />

konventionellen Betrieb um einen Stiermastbetrieb mit Silomais als Futtergr<strong>und</strong>lage<br />

handelt, mästet der Biobetrieb Kalbinnen auf Basis von Raufutter <strong>und</strong> geringem Silomaisanteil.<br />

Da diese <strong>Betriebs</strong>form bislang in der Biologischen Landwirtschaft nur in<br />

sehr geringem Ausmaß verbreitet ist (vereinzelt im südlichen Wiener Becken sowie in<br />

Teilen Kärntens, ERLACH 2001) <strong>und</strong> in der Region keine Biobetriebe für Befragungen<br />

ausfindig gemacht werden konnten, wurde die biologisch wirtschaftende Variante dieses<br />

Modellbetriebes in intensiver Diskussion mit der Bioberatung (ERLACH 2003) entwickelt.<br />

Die vorgegebenen Kapazitäten (LN, Ackerflächen-Grünland-Verhältnis, Pachtfläche,<br />

Anzahl der Mastplätze) determinieren die modellendogen errechnete Anzahl an<br />

Maststieren <strong>und</strong> die Nutzung der Ackerfläche.<br />

Im Bio-<strong>Betriebs</strong>modell werden Naturalerträge für Getreide <strong>und</strong> Silomais im Ausmaß von<br />

65 % bis 75 % des relativ hohen, konventionellen Ausgangsniveaus angenommen. Für<br />

Grünland wurden aufgr<strong>und</strong> der extensiven, konventionellen Grünlandnutzung im<br />

Biobetrieb unverändert hohe Erträge unterstellt. Im konventionellen Modell wird angenommen,<br />

dass das vom gesamten Grünland gewonnene Heu verkauft wird, in der<br />

biologischen Variante dient es als Futtergr<strong>und</strong>lage für die Mastkalbinnen.<br />

Im konventionellen Betrieb werden die männlichen Kälber mit 105 kg LG zugekauft <strong>und</strong><br />

nach 17,33 Monaten mit 670 kg LG verkauft. Die weiblichen Einsteller werden im<br />

Biobetrieb mit 300 kg LG zugekauft <strong>und</strong> nach <strong>einer</strong> Mastdauer von 9 Monaten mit 570 kg<br />

verkauft. Für konventionell produzierte Maststiere wird ein Preis von 2,80 €/kg SG, für<br />

biologisch vermarktete Kalbinnen ein Preis von 2,90 €/kg SG angenommen. Werden die<br />

Bio-Kalbinnen konventionell vermarktet, kann nur ein Preis von 2,58 €/kg SG erzie lt<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der guten Ackerflächenausstattung kann davon ausgegangen<br />

werden, dass im Biobetrieb kein Kraftfutter zugekauft werden muss.<br />

Im konventionellen Betrieb werden die Tiere über den Großteil der Haltungsdauer auf<br />

Vollspaltenboden <strong>und</strong> ohne das Angebot eines Auslaufs gehalten. Das ist mit den<br />

Richtlinien für die Tierhaltung in Biobetrieben gemäß VO (EWG) Nr. 2092/91 nicht<br />

kompatibel, weshalb im Biobetrieb Kapitalkosten für die Errichtung eines Tretmiststalls<br />

(17.858 € je Mastplatz) inklusive Auslauf (1.975 € je Mastplatz) sowie <strong>einer</strong> Festmistlagerstätte<br />

(1.924 € je Mastplatz) angenommen wurden.<br />

Der Arbeitszeitbedarf pro Jahr beläuft sich im konventionellen Betrieb auf 23 h je<br />

Maststier (entspricht 16 AKh je Mastplatz), im Biobetrieb auf 20 h je Mastkalbin.<br />

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