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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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esonders deutlich aus. Futterbaubetriebe wiesen geringe Zunahmen von +2 % auf;<br />

gleichzeitig kam es in Veredelungsbetrieben aufgr<strong>und</strong> verringerten Intensitätsniveaus<br />

zur Freisetzung von Arbeitszeit im Ausmaß von -16 %. Konträr dazu sind die<br />

Ergebnisse von HOLLENBERG (2001) zu sehen, der bei <strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung<br />

von Brandenburg von <strong>einer</strong> Veränderung des AK-Bedarfs in den Futterbaubetrieben<br />

um +11 %, in den Marktfruchtbetrieben um +7 % <strong>und</strong> in den Gemischtbetrieben<br />

von -1 % ausgeht.<br />

Neben dem sich im Zuge der Umstellung insgesamt verändernden Arbeitszeitbedarf ist<br />

außerdem noch die differenzierte Betrachtung nach Entwicklung der Familienarbeitskräfte<br />

(FAK) bzw. Fremd-Arbeitskräfte interessant: OFFERMANN & NIEBERG (2000)<br />

weisen auf das „Phänomen“ niedrigerer FAK-Besätze auf biologisch wirtschaftenden<br />

Betrieben hin, was auch von KÖHNE & KÖHN (1998, 345) festgestellt wurde: Im Vergleich<br />

der Wirtschaftsjahre 1988/89 bis 2000/01 war der AK-Besatz auf deutschen<br />

Biobetrieben um +11,0 % höher als auf den konventionellen Vergleichsbetrieben, wohingegen<br />

der FAK-Besatz um -7,3 % unter jenem der konventionellen Betriebe lag<br />

(BMELF 1990-2002). Im Gegensatz dazu hat sich in den von RAPP (1998) befragten<br />

Betrieben die Anzahl der FAK nach der Umstellung um +13,5 % erhöht. Ebenso hat in<br />

diesen Betrieben die Anzahl von festen Mitarbeitern, Auszubildenden, Praktikanten,<br />

regelmäßigen Aushilfen <strong>und</strong> Saisonarbeitskräften zugenommen, sodass der AK-Bedarf<br />

nach der Umstellung um +60,1 % höher war. Auch auf österreichischen Biobetrieben ist<br />

im Paarvergleich zu konventionellen Betrieben ein um +7,5 % höherer FAK-Besatz je<br />

Betrieb festzustellen (BMLF 1996-1999, BMLFUW 2000-2001). Ein höherer FAK-Besatz<br />

ist dabei v.a. auf ackerbaubetonten Biobetrieben festzustellen (+34,3 % BMLF 1999,<br />

BMLFUW 2000-2002, +12,4 % im Paarvergleich für das Jahr 1999, SCHNEEBERGER<br />

et al. 2001, 259). Im Gegensatz dazu liegt der FAK-Besatz auf grünlandbetonten<br />

Biobetrieben unter dem konventionellen Vergleichswert (-10,6 %, BMLFUW 2002,<br />

-7,5 % im Jahr 1999 auf Futterbaubetrieben SCHNEEBERGER et al. 2001, 258,<br />

SCHNEEBERGER et al. 2002a, 36, -5,0 % im Jahr 2000 auf Futterbaubetrieben mit<br />

Milchquote SCHNEEBERGER et al. 2002, SCHNEEBERGER & LACOVARA 2003). Die<br />

gleiche betriebsformen-spezifische Tendenz beobachtet ZERGER (1995, 84): Von den<br />

untersuchten biologisch wirtschaftenden Betrieben weisen die Marktfruchtbetriebe einen<br />

um +30 % höheren AK-Besatz auf als die Futtbaubetriebe.<br />

Die Entwicklungen in der BRD zeigen, dass sich der noch zu Beginn der 80er Jahre bei<br />

Biobetrieben feststellbare, deutlich höhere AK-Besatz bis Anfang der 90er Jahre so<br />

stark vermindert hat, dass fast kein Unterschied mehr zu konventionellen Betriebe<br />

feststellbar ist. Dabei ist v.a. ein Rückgang der Beschäftigung von Lohnarbeitskräften<br />

zu beobachten (KNICKEL 1995, 138), was sich auch in einem rückläufigen monetären<br />

Personalaufwand äußert (BMELF 1990-2000). OFFERMANN & NIEBERG (2000)<br />

stellen fest, dass der AK-Besatz auf den Biobetrieben in den letzten Jahren stark zurückgegangen<br />

ist (–35 % seit 1990) <strong>und</strong> führen für diese Entwicklung folgende mögliche<br />

Ursachen auf: Das Ansteigen der <strong>Betriebs</strong>größe, die steigende Bedeutung extensiverer<br />

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