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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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Verhalten mittels geeigneter Anreizeffekte negativ sanktionieren (z.B. im Rahmen <strong>einer</strong><br />

ökologisch bzw. nachhaltigkeitsorientierten Steuerreform, siehe unten, MINSCH 2003).<br />

Die gesellschaftliche Komplexität verlangt somit einen Mix an politischen Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Instrumenten (HINTERBERGER et al. 1996, 292). "Solid development requires allembracing<br />

changes“ (LYNGGAARD 2001, 107). In diesem Mix sollte jenen politischen<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Instrumenten besonderer Stellenwert zukommen, die bei der gesellschaftlichen<br />

„Grobsteuerung“ (den wirtschaftlichen, rechtlichen <strong>und</strong> politischen Rahmenbedingungen)<br />

ansetzen (MINSCH 2003).<br />

In Anlehnung an HADATSCH et al. (2000), ALBERT et al. (2001), LINDENTHAL et al.<br />

(2002), ergänzt, unter Verwendung der Systematik von LYNGGAARD (2001, 90, verändert)<br />

<strong>und</strong> unter Rückgriff auf die in Kap. 1.3 beschriebene „präanalytische Vision“<br />

werden folgende politische Maßnahmen zur Förderung <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Umsetzung<br />

des Ökologischen Landbaus vorgeschlagen:<br />

Produktionssystem Ökologischer Landbau:<br />

• Ökologisch wirksame Veränderungen in der biologischen Schweinehaltung. Die<br />

Ergebnisse von KALISKI (2003) zeigen, dass die externen Kosten pro 1.000 MJ<br />

Output in der biologischen Schweinehaltung i.d.R. über jenen der konventionellen<br />

Landwirtschaft liegen. Eine mögliche Maßnahme zur Verbesserung der ökologischen<br />

Effizienz liegt in der weiteren Verminderung des Futterzukaufs bei gleichzeitiger<br />

Erhöhung des Futtermittelanteils aus hofeigener Produktion.<br />

• Ökologisch wirksame Veränderungen in der biologischen Mastrinderhaltung. Der<br />

erstellte Modellbetrieb produziert das gesamte eingesetzte Kraftfutter am eigenen<br />

Betrieb. Dennoch sind die externen Kosten pro 1.000 MJ Output im biologischen<br />

Produktionssystem höher als im konventionellen. Maschineneinsatz <strong>und</strong> Dieselverbrauch<br />

machen hier 85 % der externen Kosten aus (KALISKI 2003). Ein Reduktionspotenzial<br />

hinsichtlich der externen Kosten scheint unter den derzeitigen Rahmenbedingungen<br />

daher nur schwer realisierbar. Die Ergebnisse zeigen aber, dass<br />

das Prinzip des Ökologischen Landbaus der Schonung nicht erneuerbarer Ressourcen<br />

– weg vom Einsatz fossiler Rohstoffe in Form von Maschinen <strong>und</strong> Diesel<br />

hin zu <strong>einer</strong> „solaren Orientierung“ (LINDENTHAL et al. 1996) – noch einiger Umsetzungsschritte<br />

bedarf.<br />

• Produktionstechnische (Weiter-)Entwicklung biologischer Anbauverfahren für bestimmte<br />

Kulturarten (z.B. Zuckerrübe, vgl. LINDENTHAL et al. 2002).<br />

• Vermehrte Orientierung an den Prinzipien des Ökologischen Landbaus. Die bloße<br />

Orientierung an bestehenden Richtlinien <strong>und</strong> den aktuellen Erfordernissen des<br />

Marktes trägt wenig zu <strong>einer</strong> gedeihlichen, im Einklang mit dessen gr<strong>und</strong>legenden<br />

Prinzipien stehenden Entwicklung des Ökologischen Landbaus bei (vgl. dazu auch<br />

ALLEN & KOVACH 2000, GUTHMAN 2000). Die Existenz eines unabhängigen Biosektors,<br />

der die Prinzipien des ökologischen Landbaus umsetzt <strong>und</strong> mit strategischem<br />

Weitblick weiterentwickelt ist eine notwendige Voraussetzung für die konti-<br />

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