Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Neben der Betrachtung der DBs einzelner Produktionsverfahren oder <strong>Betriebs</strong>zweige<br />
kommt bei der ökonomischen Bewertung der biologischen Wirtschaftsweise auch dem<br />
gesamtbetrieblichen DfE bzw. Gesamtdeckungsbeitrag (GDB) bzw.<br />
Vergleichsdeckungsbeitrag (VDB) große Bedeutung zu (vgl. auch Kap. 4.1.1). Der<br />
langjährige Vergleich buchführender Biobetriebe mit konventionellen bzw. IP-Partnerbetrieben<br />
in der Schweiz zeigt auf den Biobetrieben um +11 % höhere gesamtbetriebliche<br />
DfEs (FAT 1992-2002). In österreichischen Arbeiten stellte sich insbesondere vor<br />
dem EU-Beitritt bzw. der Einführung des Agrarumweltprogrammes ÖPUL die Frage<br />
nach der Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit des Ökologischen Landbaus <strong>und</strong> der<br />
Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zu anderen im Rahmen des ÖPUL angebotenen<br />
Extensivierungsmaßnahmen. EDER kalkulierte unter den Bedingungen des ÖPUL für<br />
österreichische Milchvieh haltende Modellbetriebe bei <strong>einer</strong> Umstellung auf Ökologischen<br />
Landbau um +1 % (EDER 1995c), +17,5 % (EDER 1995b) bzw. +15 % bis<br />
+18 % (EDER 1997, 33) höhere GDBs im Vergleich zur konventionellen <strong>Betriebs</strong>organisation.<br />
Als noch vorteilhafter stellten sich die veränderten Rahmenbedingungen für<br />
Marktfruchtbetriebe heraus, die im Vergleich zur konventionellen Situation um +17 %<br />
(EDER 1995a), +22 % (EDER 1995d) bzw. +46 % (EDER 1995) höhere GDBs erzielen<br />
können. Auch Marktfruchtbetriebe, die ihr Zuckerrübenkontingent beibehalten wollen,<br />
können nach EDER (1997a, 1997b) Gesamtdeckungsbeiträge erzielen, die um +26 %<br />
bzw. +31 % über dem konventionellen Ausgangsniveau liegen. Die im Vorfeld der<br />
AGENDA 2000 durchgeführten Berechnungen zeigen, dass die Umstellung auf Ökologischen<br />
Landbau auch unter diesen agrarpolitischen Rahmenbedingungen attraktiv<br />
bleibt: Hier sind in Bio-Marktfruchtbetrieben um +37 % (EDER 1999) bzw. +20 % bis<br />
+39 % (EDER 1999a) höhere GDBs als im konventionellen Produktionssystem zu erwarten.<br />
Nach HADATSCH et al. (2000) sind 1999 für Bio-Marktfruchtbetriebe um bis zu<br />
+83 % höhere GDBs möglich. Selbst bei den durch die AGENDA 2000 zu erwartenden<br />
Preisrückgängen, die auch für Bioprodukte wirksam werden können, ist bei <strong>einer</strong> 30prozentigen<br />
Biopreisreduktion der GDB der Biobetriebe mit jenem der konventionellen<br />
Betriebe vergleichbar (HADATSCH et al. 2000). Für Mutterkuh haltende Betriebe ist<br />
unter AGENDA 2000-Bedingungen ein um +15 % höherer GDB als in konventionellen<br />
Modellbetriebe zu erwarten (EDER 1999a). Auch jüngere österreichische<br />
Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Ökologische Landbau eine betriebswirtschaftlich<br />
interessante Alternative zur konventionellen Landwirtschaft darstellt (+65 %<br />
im GDB im Vergleich vor <strong>und</strong> nach der Umstellung auf 8 Praxisbetrieben, SCHNEIDER<br />
2001, 84; +10,3 % im GDB eines Marktfrucht-Modellbetriebes im Vergleich zur konventionellen<br />
Situation, BREUER 2002). GERNIG (2001, 48) errechnete für einen kombinierten<br />
Schweinezucht- <strong>und</strong> –mastbetrieb einen um +27 % höheren GDB nach Umstellung<br />
auf Ökologischen Landbau.<br />
Als bedeutende Faktoren, die die Höhe des GDBs bzw. VDBs beeinflussen, sind<br />
ebenso wie hinsichtlich des Gewinns <strong>und</strong> des Einkommens (vgl. Kap. 4.1.9.2, 4.1.9.2)<br />
die erzielbaren Premiumpreise zu nennen. Ohne einen Biomilch-Preiszuschlag müssten<br />
Milchvieh haltende Biobetriebe nach Berechnungen von KIRNER (2001b, 104) im<br />
Vergleich zur konventionellen Ausgangssituation mit <strong>einer</strong> Verringerung des GDBs<br />
- 79 -