Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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Höherer Futterflächenbedarf<br />
teureres eigenes bzw. zugekauftes Bio-<br />
Kraftfutter<br />
Verarbeitung <strong>und</strong> Vermarktung<br />
Quelle: FREYER et al. (1994)<br />
- 73 -<br />
Längere Nutzungsdauer von Zuchttieren<br />
Geringerer Kraftfuttereinsatz<br />
Geringer Produktionskosten für das<br />
Gr<strong>und</strong>futter<br />
Die dargestellten Veränderungen führen typischer Weise zu gesamtbetrieblichen Senkungen<br />
der variablen Kosten, die von OFFERMANN & NIEBERG (2000) mit –30 % bis –<br />
40 % beziffert werden. Für Milchviehbetriebe sind infolge geringeren Kraftfuttereinsatzes<br />
nach PADEL & LAMPKIN (1994, 207) niedrigere variable Kosten von –20 % bis –25 %<br />
typisch. Nach BERENTSEN et al. (1998) liegen die variablen Kosten in niederländischen<br />
Milchvieh-Modellbetrieben um –10 % bis –15 % unter dem konventionellen<br />
Niveau. Demgegenüber liegen die variablen Kosten in den Berechnungen von KIRNER<br />
(2001) für österreichische Milchviehbetriebe um 0,6 bis 5,4 € je 100 kg Milch über dem<br />
konventionellen Niveau (entspricht 133 % bis 136 % des konventionellen<br />
Vergleichswertes, KIRNER 2001b, 104). Dafür sind höhere Kosten der Bestandesergänzung,<br />
insbesondere aber höhere Kraftfutterkosten verantwortlich. Höhere Preise für<br />
Zukauffuttermittel bzw. höhere Opportunitätskosten von selbsterzeugtem Kraftfutter<br />
können insbesondere auch in Schweine <strong>und</strong> Hühner haltenden Betrieben dazu führen,<br />
dass ein potenzieller Kostenvorteil nicht wirksam wird (PADEL & LAMPKIN 1994, 207).<br />
Betrachtet man die einzelnen pflanzlichen Produktionsverfahren, so ist bei Getreide <strong>und</strong><br />
Körnerleguminosen mit um -50 % bis -60 % niedrigeren variablen Kosten zu rechnen.<br />
Bei Kartoffeln <strong>und</strong> im Gartenbau sind in Biobetrieben um –10 % bis -20 % geringere<br />
Kosten zu erwarten (PADEL & LAMPKIN 1994, 207, STOCKDALE et al. 2001, 295).<br />
Das führt auf den von FOWLER et al. (2000, 16) beobachteten Bio-Markfruchtbetrieben<br />
zu um -36 % geringeren variablen Kosten im Vergleich zu den konventionellen<br />
Referenzbetrieben.<br />
4.1.8.2 Fixkosten<br />
Mit der umstellungsbedingten Veränderung in der <strong>Betriebs</strong>organisation kommt es häufig<br />
auch zur Veränderung der fixen Kosten. Folgende kostensenkende bzw. -steigernde<br />
Faktoren, die die Fixkostenstruktur von Biobetrieben im Vergleich zu konventionellen<br />
Betrieben beeinflussen, können genannt werden (PADEL 1992, 38f, FREYER 1994,<br />
385, SÄCHSISCHE LANDESANSTALT für LANDWIRTSCHAFT 1995, 21f):<br />
Kostensenkend:<br />
• Verkauf nicht mehr benötigter Maschinen <strong>und</strong> Geräte,<br />
• Reduzierung des Tierbestandes<br />
Kostensteigernd: