Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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4.1.9.2 Einkommen<br />
Beim Vergleich des <strong>Betriebs</strong>einkommens fallen die Unterschiede zwischen konventionellen<br />
<strong>und</strong> Biobetrieben gering (STEINMANN 1983, 51, MÜHLEBACH 1990, 632) bzw.<br />
geringfügig zugunsten der biologisch bewirtschafteten Betriebe (HILFIKER & MALITIUS<br />
1995, 10) aus. Schweizer Untersuchungen zeigen im langjährigen Mittel um auf<br />
Biobetrieben um +17 % höhere <strong>Betriebs</strong>einkommen als auf konventionellen bzw. IP-<br />
Partnerbetrieben. Auch das <strong>Betriebs</strong>einkommen je (Familien-)Arbeitstag ist bei beiden<br />
Produktionssystemen nicht wesentlich verschieden (HILFIKER 1995, 156), kann aber<br />
aufgr<strong>und</strong> der häufig im Biobetrieb höheren Arbeitsintensität zu besseren Ergebnissen<br />
im konventionellen Betrieb führen (STEINMANN 1983, 51, MÜHLEBACH 1990, 632).<br />
Im Hinblick auf verschiedene <strong>Betriebs</strong>typen ist Folgendes festzustellen: HARTNAGEL et<br />
al. (2000) verglichen 11 verschiedene Entwicklungsstrategien für Schweizer <strong>und</strong><br />
süddeutsche Milchviehbetriebe. Unter den überprüften Strategien schnitt der Ökologische<br />
Landbau mit einem Einkommensplus pro AK von +43 % (CH) bzw. +47 % (D) am<br />
besten ab. Nach Berechnungen von BERENTSEN et al. (1998) für niederländische<br />
Milchviehbetriebe lag das Arbeitseinkommen um +10 % bis +16 % über dem konventionellen<br />
Wert. Die von STONEHOUSE et al. (2001) errechneten Einkommen für kanadische<br />
Milchviehbetriebe lagen sowohl insgesamt (+17 %) als auch pro Kuh (+12 %)<br />
über dem konventionellen Niveau; pro Hektar erreichte es hingegen nur 89 % des<br />
konventionellen Wertes. Nach Modellberechnungen von PERICIN (1995) für Schweizer<br />
Mutterkuh haltende Betriebe liegt das Einkommen sowohl bei gleichbleibenden als auch<br />
bei niedrigeren Grünlanderträgen über dem konventionellen Niveau. In den von<br />
MALITIUS (1995) angestellten Modellrechnungen erzielt der biologische Rindviehhaltende<br />
Betrieb ein um -4,5 % geringeres Einkommen als der konventionelle Betrieb; das<br />
Einkommen des kombinierten Betriebes liegt um -9,9 % unter der konventionellen<br />
Berechnungsvariante. Die Berechnungen für spezialisierte Rinder- <strong>und</strong> Schweinemastbetriebe<br />
machen dagegen deutlich, dass für diese Betriebe eine biologische Bewirtschaftung<br />
unter den angenommenen Bedingungen nicht wirtschaftlich ist (HILFIKER<br />
& MALITIUS 1995, 11f). Im zweijährigen Mittel lag das von HOLLE (1995) beobachtete<br />
Roheinkommen von Bio-Marktfruchtbetrieben in Abhängigkeit des Standortes um +3 %<br />
bis +61 %, jenes von Futterbaubetrieben um +27 % über dem konventionellen Niveau.<br />
Die von ZERGER (1995a, 118) beobachteten Futterbaubetriebe zeigten hinsichtlich des<br />
erzielten <strong>Betriebs</strong>einkommens im Verlauf von 4 Wirtschaftsjahren weniger starke<br />
Schwankungen als die Marktfruchtbetriebe. Hinsichtlich der von FOWLER et al. (2000)<br />
errechneten Einkommen verschiedener biologisch wirtschaftender <strong>Betriebs</strong>typen lassen<br />
sich große Schwankungen im Verlauf der 3 Untersuchungsjahre feststellen: Das<br />
Einkommen je ha lag in Milchvieh haltenden Betrieben zwischen 90 <strong>und</strong> 181 %, in<br />
Gemischtbetriebe zwischen 66 <strong>und</strong> 279 %, in Marktfruchtbetrieben zwischen 84 <strong>und</strong><br />
197 %, in – aufgr<strong>und</strong> von <strong>Betriebs</strong>größe <strong>und</strong> Lage nicht repräsentativen – Gartenbaubetrieben<br />
zwischen 58 <strong>und</strong> 83 % des konventionellen Einkommens.<br />
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