Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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Die praktische Umsetzung der genannten Forderungen kann in Form verschiedener<br />
Untersuchungsdesigns erfolgen. In Anlehnung an SCHULZE PALS (1994), ZERGER<br />
(1995), OFFERMANN & NIEBERG (2001) sowie LEE & FOWLER (2002) können folgende<br />
Arten von ökonomischen Vergleichen, die auch in der hier ausgewerteten Literatur<br />
wiederzufinden sind, unterschieden werden:<br />
in Abhängigkeit von der zeitlichen Dimension:<br />
• Horizontale Vergleich innerhalb <strong>einer</strong> Wirtschaftsperiode oder eines Kalenderjahres:<br />
Diese sind v.a. für Systemvergleiche, beispielsweise zur Beurteilung der relativen<br />
Vorzüglichkeit der ökologischen oder konventionellen Wirtschaftsweise, geeignet.<br />
• Vertikale Vergleiche, in denen die selben Betriebe über mehrere Wirtschaftsperioden<br />
bzw. Jahre betrachtet werden: Diese eignen sich v.a. für Verlaufsanalysen,<br />
beispielsweise die Analyse von Erfolgskennzahlen eines Betriebes vor, während<br />
<strong>und</strong> nach der Umstellung.<br />
• Normen-Vergleiche oder Soll-Ist-Vergleich, die betriebsspezifische Daten eines<br />
oder mehrerer Jahre mit Norm- bzw. Ziel- oder Solldaten vergleichen: Dieser kann<br />
nur dann angewendet werden, wenn verlässliche Normdaten verfügbar sind <strong>und</strong><br />
eignet sich v.a. für die <strong>Betriebs</strong>planung.<br />
in Abhängigkeit vom methodischen Ansatz:<br />
• <strong>Betriebs</strong>vergleich auf der Basis von statistischen Daten (Buchführungsdaten) bzw.<br />
Erhebungen auf landwirtschaftlichen Betrieben:<br />
- Vergleich <strong>einer</strong> Gruppe von Biobetrieben mit <strong>einer</strong> differenzierten (vergleichbaren)<br />
Gruppe von konventionellen Betrieben 22 : Hier ist zu beachten, dass für jedes der<br />
betrachteten Systeme eine ähnliche Anzahl von Betrieben in den Vergleich miteinbezogen<br />
wird. Bei <strong>einer</strong> zu geringen Fallzahl besteht die Gefahr, dass „Ausreisser“<br />
den Vergleich beeinflussen. Dieses Problem stellt sich v.a. bei der Auswertung von<br />
amtlichen Statistiken oder buchführenden Betrieben, wo der Gruppe der konventionell<br />
wirtschaftenden Betriebe eine häufig deutlich kl<strong>einer</strong>e Gruppe an Biobetrieben<br />
gegenübersteht (vgl. z.B. BMELF 1999-2002, HILFIKER & MALITIUS 1995). Die<br />
Vergleichbarkeit der Betriebe steigt mit der Zahl der Selektionsvariablen. Zur<br />
Auswahl der konventionellen Vergleichsbetriebe können allerdings nur Variablen<br />
verwendet werden, die weitgehend unabhängig von der Wirtschaftsweise sind<br />
(OFFERMANN & NIEBERG 2001, 423). Zu diesen zählen standörtliche (Boden,<br />
Hangneigung etc.) <strong>und</strong> sozioökonomisch-institutionelle (Marktsituation,<br />
Förderungen, rechtlicher Rahmen) Bedingungen, die für die Betriebe vergleichbare<br />
Ausprägungen einnehmen sollen. MÜHLEBACH & NÄF (1990) führen als weitere<br />
22 Nach SCHULZE PALS (1994, 50) werden in Anlehnung an LAMPKIN (1993, 12) Gruppen, die<br />
nach bestimmten Kennzahlen (z.B. Standortbedingungen, <strong>Betriebs</strong>form etc.) geschichtet worden<br />
sind, als „differenzierte“ Gruppen bezeichnet.<br />
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