Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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Einen weiteren wichtigen Aspekt stellen die mit <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Umsetzung des<br />
Ökologischen Landbaus einhergehenden ökologischen Konsequenzen dar. Argumente<br />
des Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes zählen zu den am häufigsten ins Treffen geführten<br />
Begründungen für das Vorantreiben des Ökologischen Landbaus auf betrieblicher wie<br />
überbetrieblicher Ebene. Im Zusammenhang mit <strong>einer</strong> regionalen Umstellung wurden<br />
sie allerdings bisher nur vereinzelt diskutiert.<br />
So errechnen beispielsweise LINDENTHAL et al. (2002) für die futterbaudominierte<br />
Region Liezen N-Bilanzsalden, die in Abhängigkeit des <strong>Betriebs</strong>typs zwischen +22,4<br />
<strong>und</strong> +40,4 kg/ha in der konventionellen Landwirtschaft <strong>und</strong> zwischen +22,0 <strong>und</strong> +31,5<br />
kg/ha in der Biologischen Landwirtschaft liegen. Die Mittelwerte für die P-Salden belaufen<br />
sich auf +1,8 kg/ha (konv) bzw. –0,2 kg/ha (bio) <strong>und</strong> für die K-Salden auf +6,2<br />
kg/ha (konv) bzw. +3,3 kg/ha (bio, LINDENTHAL et al. 2002, 52ff). Die Differenz im N-<br />
Bilanzsaldo zugunsten der Biologischen Landwirtschaft ist in der ackerbaudominierten<br />
Region Weinviertel größer als in der Region Liezen. Der N-Bilanzsaldo in der konventionellen<br />
Landwirtschaft beträgt hier im Mittel der Betriebe +36,2 kg/ha, in der Biologischen<br />
Landwirtschaft +12,6 kg/ha. Der durchschnittliche P-Bilanzsaldo ist mit –0,3<br />
kg/ha (konv) bzw. –5,5 kg/ha (bio), der durchschnittliche K-Bilanzsaldo mit +8,1 kg/ha<br />
(konv) bzw. –15,0 kg/ha (bio) zu beziffern (LINDENTHAL et al. 2002, 79ff).<br />
HOLLENBERG (2001) bilanziert neben Stickstoff auch die CO2-Emissionen <strong>und</strong> deren<br />
Veränderung durch eine modellierte großflächige Umstellung in Brandenburg. Betriebtypenabhängig<br />
beziffert HOLLENBERG (2001) das durch regionale biologische<br />
Bewirtschaftung im Hinblick auf den N-Bilanz-Saldo realisierbare Reduktionspotenzial<br />
mit -52,4 % in Marktfrucht-, -35,9 % in Futterbau-, -35,7 % in Gemischtbetrieben <strong>und</strong> im<br />
Durchschnitt aller <strong>Betriebs</strong>typen mit -45,6 %. Die CO2-Emissionen sind in biologisch<br />
wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben um -52,0 %, in Futterbaubetrieben um -50,0 %, in<br />
Gemischtbetrieben um -50,6 % <strong>und</strong> über alle <strong>Betriebs</strong>typen hinweg um -51,7 % geringer.<br />
Eine besonders hohe Anschlussfähigkeit zu ökonomischen Resultaten weisen jene<br />
ökologischen Bewertungsverfahren auf, die im Rahmen der angewandten Methoden<br />
ökologische <strong>und</strong> ökonomische <strong>Aspekte</strong> integrieren. So z.B. KALVERKAMP &<br />
HOYTEMA (1989), die den Indikator Umwelteffizienz 72 errechnen. Während die Umwelteffizienz<br />
in der konventionellen Landwirtschaft 23 fl/kg beträgt, beläuft sie sich im Fall<br />
<strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung der Niederlande auf biologisch-dynamische<br />
Landwirtschaft auf 112 fl/kg.<br />
Eine weitere Möglichkeit der integriert ökologisch-ökonomischen Bewertung stellt die<br />
monetäre Bewertung externer Effekt dar, die bis dato auf Beispiele aus der Biologischen<br />
Landwirtschaft nur vereinzelt angewendet wurde (z.B. KRATOCHVIL 1998). Für<br />
72 Umwelteffizienz = Wertschöpfung / Summe an NH3-, NO 3-, P 2O 5-, Pflanzenschutzmittel-, Kupfer-<br />
<strong>und</strong> Cadmium-Emissionen, gemessen in Holländischen Gulden [fl] pro kg (KALVERKAMP &<br />
HOYTEMA 1989).<br />
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