Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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Im konventionellen Betrieb werden die Tiere überwiegend in nicht tiergemäß dimensionierten<br />
Stallungen mit häufig nicht artgerechter Bodenausführung <strong>und</strong> ohne das<br />
Angebot eines Auslaufs gehalten. Um den Richtlinien für die Tierhaltung in Biobetrieben<br />
gemäß VO (EGW) NR. 2092/91 zu entsprechen, fallen im Biobetrieb jährliche Kapitalkosten<br />
von 26,39 bis 41,05 € je Mastplatz in der Mastschweinehaltung <strong>und</strong> 192,19<br />
bis 197,43 € je Tierplatz in der Zuchtsauenhaltung an.<br />
Bedingt durch die Änderung des Haltungssystems steigt der Arbeitszeitbedarf in der<br />
Tierhaltung zum Teil stark an. Folgende Arbeitszeiten je Mast- bzw. Stallplatz <strong>und</strong> Jahr<br />
werden in den Modellbetrieben angenommen: 0,6 h je Schwein (konv) bzw. 1,5 h je<br />
Schwein (bio) in der intensiven Mastschweinehaltung, 1,1 h je Schwein (konv) bzw. 1,5<br />
h je Schwein (bio) in der extensiven Mastschweinehaltung, 24 h je Zuchtsau inkl. Ferkel<br />
(konv) bzw. 40 h je Zuchtsau inkl. Ferkel (bio) in der intensiven Zuchtsauenhaltung, 45 h<br />
je Zuchtsau inkl. Ferkel (konv) bzw. 50 h je Zuchtsau inkl. Ferkel (bio) in der extensiven<br />
Zuchtsauenhaltung.<br />
5.1.3.5 <strong>Betriebs</strong>modelle Ackerbau<br />
Es werden 2 viehlos wirtschaftende <strong>Betriebs</strong>modelle unterschiedlicher Intensität formuliert,<br />
die sich in ihrer Flächenausstattung, den pflanzlichen Erträgen sowie der Teilnahme<br />
am Agrarumweltprogramm ÖPUL unterscheiden. Die vorgegebenen Kapazitäten<br />
(LN) determinieren die modellendogen errechnete Nutzung der Ackerfläche.<br />
Für die Bio-<strong>Betriebs</strong>modelle werden für Getreide <strong>und</strong> Körnermais Naturalerträge im<br />
Ausmaß von 65 % bis 80 % des konventionellen Ausgangsniveaus unterstellt. Anstelle<br />
der im intensiven konventionellen Betrieb im Ausmaß von 1 Hektar angebauten<br />
Zuc??kerrübe kommen in der biologisch wirtschaftenden Variante Kartoffeln als neues<br />
Produktionsverfahren hinzu. Das in den Biobetriebsmodellen angebaute Ackerfutter<br />
wird geschlägelt <strong>und</strong> verbleibt – ebenso wie das Stroh – auf der Fläche, was den Betrieben<br />
trotz fehlender Tierhaltung eine weitgehend ausgeglichene N-Bilanz ermöglicht.<br />
Die von den Biobetrieben zu lukrierenden Preise liegen im Fall von Futtergetreide <strong>und</strong> –<br />
mais zwischen 182 % (Triticale) <strong>und</strong> 285 % (Körnermais) der konventionellen Preise,<br />
jene von Speisegetreide zwischen 221 % (Roggen) <strong>und</strong> 672 % (Dinkel) <strong>und</strong> jene von<br />
Körnerleguminosen zwischen 247 % (Körnererbsen) <strong>und</strong> 383 % (Sojabohnen). Für<br />
biologisch produzierte Kartoffeln wird ein Preis von 509 €/dt angenommen.<br />
5.2 Ergebnisse<br />
Von den Ergebnissen der Modellrechnungen werden für die einzelnen <strong>Betriebs</strong>modelle<br />
Leistungen, öffentliche Gelder, variable Kosten (inkl. Pacht) <strong>und</strong> Gesamtdeckungsbeitrag<br />
(GDB) widergegeben. Dabei werden jeweils die Szenarien konventionell (konv),<br />
biologisch ohne Biopreiszuschlag (bio_o_BP) <strong>und</strong> biologisch mit Biopreiszuschlag<br />
(bio_m_BP) verglichen. Als Indikator für die betriebswirtschaftliche Bedeutung der öffentlichen<br />
Gelder bzw. der Biopreiszuschläge werden die Kennzahlen „Anteil der öf-<br />
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