Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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8 Zusammenfassung<br />
Die Biologische Landwirtschaft gilt unter allen Landbewirtschaftungsformen als die<br />
umweltschonendste, sie trägt den Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft in<br />
hohem Maße Rechnung. Eine deutliche Zunahme ökologisch wirtschaftender Betriebe<br />
ist daher wünschenswert. Dementsprechend werden in verschiedenen europäischen<br />
Ländern kurz- bis mittelfristig zu erreichende politische Zielvorstellungen von 10 % bis<br />
zu 20 % biologisch wirtschaftender Betriebe geäußert. Bei <strong>einer</strong> bedeutenden Zunahme<br />
des Ökologischen Landbaus stellt sich die Frage nach den daraus resultierenden<br />
ökonomischen Konsequenzen.<br />
Ziel dieser Arbeit ist es daher, die potenziellen Effekte <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Bewirtschaftung<br />
nach den Prinzipien des Ökologischen Landbaus in der Region Mostviertel-<br />
Eisenwurzen abzuschätzen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen werden <strong>einer</strong>seits auf<br />
Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe unter besonderer Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
<strong>Betriebs</strong>typen sowie der zu erzielende Preise für Erzeugnisse aus Biologischer<br />
Landwirtschaft quantifiziert. Andererseits werden durch Aggregation der betrieblichen<br />
Ergebnisse mögliche Konsequenzen für den gesamten Agrarsektor der Region<br />
sowie eine erste Abschätzung der Auswirkungen für die der Landwirtschaft vor- <strong>und</strong><br />
nachgelagerten Wirtschaftsbereiche getroffen werden.<br />
Als Untersuchungsregion wird die im Südwesten des B<strong>und</strong>eslandes Niederösterreich<br />
liegende NUTS III-Region Mostviertel-Eisenwurzen gewählt. Diese Region umfasst eine<br />
Fläche von 3.360 km², die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) beläuft sich auf 165.000<br />
Hektar, die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe auf 11.552. 11,4 % der LN werden nach<br />
den Richtlinien des Ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Der Anteil biologisch<br />
bewirtschafteter Fläche fällt damit im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt<br />
überdurchschnittlich hoch aus; gleichzeitig ist die konventionelle Landwirtschaft im<br />
österreichischen Vergleich als intensiv zu bezeichnen (hohe Viehbesatzdichte,<br />
bedeutsamer Silo- <strong>und</strong> Körnermaisanbau).<br />
Als methodischer Rahmen für eine umfassende ökonomische Bewertung des Ökologischen<br />
Landbaus auf regionaler Ebene bietet sich die Hierarchische Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />
an. Diese umfasst neben der Quantifzierung zu erwartender betriebs- <strong>und</strong><br />
<strong>regionalwirtschaftliche</strong>r Effekte außerdem die Abschätzung der Veränderung der externen<br />
Kosten. (Während betriebs- <strong>und</strong> <strong>regionalwirtschaftliche</strong> Effekte Gegenstand<br />
dieser Arbeit sind, ist die Veränderung der externen Kosten Gegenstand der Arbeit von<br />
KALISKI 2003).<br />
In der vorliegenden Arbeit wird folgende methodische Vorgehensweise gewählt: In<br />
einem ersten Schritt werden die „typischen“ konventionell <strong>und</strong> biologisch wirtschaftenden<br />
Betriebe der Untersuchungsregion mittels <strong>Betriebs</strong>typen- <strong>und</strong> Clusteranalyse, die<br />
auf den Daten des INVEKOS basiert, ermittelt. Für eine wirtschaftliche Bewertung sind<br />
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