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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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sind im Ökologischen Landbau von großer Bedeutung, werden in betriebswirtschaftlichen<br />

Berechnungen i.d.R. aber nicht berücksichtigt. Werden innerbetriebliche<br />

Faktoren aber bewertet, so kann das die relative ökonomische Vorzüglichkeit<br />

einzelner Kulturen stark verändern.<br />

• Die Austauschmöglichkeiten zwischen unterschiedlich deckungsbeitragsstarken<br />

Produktionsverfahren sind aufgr<strong>und</strong> der Wechselwirkungen zwischen den Produktionsverfahren<br />

nur beschränkt möglich.<br />

• Die im Betrieb vorzufindenden Wechselwirkungen sind vielseitig <strong>und</strong> über längere<br />

Zeiträume wirksam.<br />

• Durch die Umstellung verändert sich die Kostenstruktur des Betriebes (vgl. Kap.<br />

4.1.6). Der Vergleich von Produktionsverfahren mit unterschiedlicher Kostenstruktur<br />

kann zu Missinterpretationen führen, besonders dann, wenn – wie z.B. im Pflanzenschutz<br />

– im konventionellen Betrieb anfallende variable Kosten im Biobetrieb durch<br />

fixe Kosten ersetzt werden.<br />

• Eine betriebliche Umstellung auf Ökologischen Landbau wirkt sich i.d.R. nicht nur auf<br />

den <strong>Betriebs</strong>erfolg (z.B. auf den Deckungsbeitrag) aus, sonder auch auf die Liquidität<br />

<strong>und</strong> das Vermögen.<br />

Werden betriebswirtschaftliche Untersuchungen zum Ökologischen Landbau angestellt,<br />

sind aufgr<strong>und</strong> der genannten Besonderheiten im Untersuchungsdesign daher folgende<br />

Punkte zu berücksichtigen (LAMPKIN 1993, 15, LINDENTHAL 1993, NEUERBURG &<br />

PADEL 1992, PADEL 1995, FIRTH 2002):<br />

⇒ Vergleichsuntersuchungen sollten auf der „richtigen“ Systemebene durchgeführt<br />

werden; für betriebswirtschaftliche Vergleiche ist das zumindestens die <strong>Betriebs</strong>ebene.<br />

Um soziale, arbeitswirtschaftliche <strong>und</strong> Managementeinflüsse auf das System<br />

zu berücksichtigen <strong>und</strong> die Kontextbezogenheit sicherzustellen, sollte der<br />

Faktor Mensch in den Vergleich entsprechend miteinbezogen werden.<br />

⇒ Die Erfassung langfristiger Phänomene im ökologisch wirtschaftenden Betrieb<br />

erfordert längere Untersuchungszeiträume. Untersuchungen sollten sich daher auf<br />

mehr als ein Wirtschaftsjahr erstrecken. Vergleich zwischen konventionellem <strong>und</strong><br />

biologischem Produktionssystem sind erst dann zulässig, wenn der Umstellungsprozess<br />

auf biologische Wirtschaftsweise abgeschlossen ist.<br />

⇒ An die Stelle der Bewertung einzelner Produktionsverfahren tritt die Betrachtung des<br />

„<strong>Betriebs</strong>organismus“ bzw. ganzer <strong>Betriebs</strong>zweige. Der Deckungsbeitrag einzelner<br />

Verfahren als gebräuchlichster betriebswirtschaftlicher Kennwert verliert damit an<br />

Aussagewert; stattdessen gewinnt der Gesamtdeckungsbeitrag an Bedeutung.<br />

⇒ Deckungsbeiträge sollen nur zwischen Betrieben mit ähnlicher Charakteristik, Intensität<br />

<strong>und</strong> ähnlicher betrieblicher Ausrichtung im Hinblick auf die <strong>Betriebs</strong>zweige<br />

verglichen werden.<br />

⇒ Da ein Teil der variablen Kosten bei der Umstellung durch Fixkosten <strong>und</strong> die<br />

innerbetriebliche Bewegungen von Nährstoffen ersetzt wird, sollte die<br />

<strong>Betriebs</strong>analyse von Biobetrieben immer eine Gesamtbetriebsbeurteilung von<br />

Gewinn <strong>und</strong> Vermögenslage beinhalten.<br />

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