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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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abgeschätzt, die aus den in den US-amerikanischen I-O-Tabellen abgebildeten<br />

Vorleistungsverflechtungen der verschiedenen Sektoren abgeleitet werden.<br />

Die Ausgaben für die betrachteten Inputs sind im Biologischen Landbau je nach Kulturart<br />

um -19 % bis –59 % geringer als in der konventionellen Ausgangssituation, was<br />

bei <strong>einer</strong> nationalen Umstellungsrate von 100 % (25 %, 5 %) zu insgesamt verringerten<br />

Input-Ausgaben von -44 % (-11 %, -2 %) führt. Ausgehend von veränderten Produktionsmengen<br />

54 <strong>und</strong> unter der Annahme gleichbleibender Erzeugerpreise liegt der<br />

nationale Produktionswert bei flächendeckender Bewirtschaftung nach den Richtlinien<br />

des Ökologischen Landbaus um –5,3 % (-1,3 % bei 25 %-Umstellung, -0,3 % bei 5 %-<br />

Umstellung) unter dem konventionellen Referenzwert. Da die Ausgaben der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe für Inputs stärker zurückgehen als der Produktionswert, nehmen<br />

die landwirtschaftlichen Einkommen insgesamt zu. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte<br />

für die 336 verschiedenen Wirtschaftssektoren zeigen für 55 % der Industrien positive,<br />

für 39 % negative <strong>und</strong> für 5 % k<strong>einer</strong>lei Nachfrageveränderungen. Gr<strong>und</strong> für die große<br />

Anzahl an positiv beeinflussten Wirtschaftsbereichen sind die steigenden Haushaltseinkommen<br />

(berechnet aus den Effekten auf die landwirtschaftlichen Einkommen<br />

zuzüglich der Effekte durch steigende landwirtschaftliche Arbeitskosten). Der Nettoeffekt<br />

für alle Industrien fällt dennoch negativ aus. 94 % des negativen Nettoeffekts entfallen<br />

dabei auf energieintensive Industrien wie agro-chemische, chemische <strong>und</strong> Düngemittelindustrie.<br />

ENNIS (1985, 187) merkt an, dass diese negativen ökonomischen<br />

Effekte für die vorgelagerten Industrien mit positiven Umwelteffekten <strong>und</strong> dem Rückgang<br />

negativer Externalitäten durch die Nicht-Anwendung von Agrarchemikalien einhergehen.<br />

Kritisch ist bei der Untersuchung von ENNIS (1985) zu bemerken, dass die landwirtschaftliche<br />

Tierhaltung sowie nachgelagerte Industrien nicht berücksichtigt werden.<br />

Weiters werden produktionstechnische Annahmen, die einen hohen Einfluss auf das<br />

Ergebnis haben, aus <strong>einer</strong> geringen Anzahl an Literaturquellen abgeleitet. Allerdings ist<br />

dieser Kritikpunkt insofern zu relativieren, als zum Zeitpunkt der Studienerstellung nur<br />

eine geringe Anzahl an betriebswirtschaftlichen Publikationen verfügbar war.<br />

LAMPKIN et al. (1987, zit. in MIDMORE 1994) untersuchen mittels I-O-Analyse die<br />

lokalen Auswirkungen <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Umstellung auf Ökologischen Landbau in<br />

Teifi Valley (Wales). Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich kurzfristig vernachlässigbar<br />

geringe Auswirkungen für die landwirtschaftliche Beschäftigung ergeben,<br />

dass Ökologischer Landbau aber u.U. langfristig zu <strong>einer</strong> Sicherung landwirtschaftlicher<br />

Arbeitsplätze beitragen könne. Durch den reduzierten Inputzukauf im Ökologischen<br />

Landbau verursachte Verluste in vorgelagerten Industrien können demnach durch<br />

Gewinne im Bereich der Verarbeitung <strong>und</strong> Vermarktung überkompensiert werden.<br />

54 Die Produktionsmengen verändern sich bei 100 % biologischer Bewirtschaftung bei Mais um –<br />

24 %, bei Soja um –20 %, bei Weizen um –19 %, bei Hafer um +37 % <strong>und</strong> bei Rauhfutter um<br />

+59 %.<br />

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