Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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die Untersuchungsregion Mostviertel-Eisenwurzen berechnet KALISKI (2003), dass bei<br />
großflächiger regionaler Bewirtschaftung nach den Prinzipien des Ökologischen Landbaus<br />
die durch die Treibhausgase CO2, CH4 <strong>und</strong> N2O bedingten externen Kosten um<br />
-43,6 % gesenkt werden könnten. Pro ha LN werden bei konventioneller Bewirtschaftung<br />
externe Kosten von 54,5 €, bei biologischer Bewirtschaftung von 30,7 € verursacht.<br />
Bezogen auf den von den Betrieben produzierten Output errechnen sich externe Kosten<br />
von 1,25 €/1.000 MJ (konv) bzw. 1,56 €/1.000 MJ (bio).<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der im zugr<strong>und</strong>eliegenden Forschungsprojekt (das diese<br />
Arbeit sowie KALTENECKER 2002 <strong>und</strong> KALISKI 2003 umfasst) durchgeführten Hierarchischen<br />
Wirtschaftlichkeitsanalyse (vgl. Kap. 2.1) ist daher eine großflächige Bewirtschaftung<br />
nach den Prinzipien des Ökologischen Landbaus sowohl aus betriebs-,<br />
regional- <strong>und</strong> ernährungswirtschaftlicher Sicht als auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>einer</strong><br />
Verminderung der externen Kosten <strong>und</strong> der damit einhergehenden Verringerung<br />
volkswirtschaftlicher Ineffizienzen (KALISKI 2003) zu befürworten.<br />
7.2 Handlungserfordernisse<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der unbestrittenen positiven ökologischen Leistungen des Biologischen<br />
Landbaus stellt sich die Frage, wie dessen ökonomische Attraktivität aufrecht<br />
erhalten werden kann. Als wesentliches Erfordernis zur Sicherung des ökonmischen<br />
Erfolges hat sich in dieser Arbeit die Anhebung (im Fall von Milch <strong>und</strong> v.a. Rindfleisch)<br />
bzw. Stabilisierung (im Fall von Schweinefleisch <strong>und</strong> Ackerkulturen) der Biopreiszuschläge<br />
herausgestellt. Diese allgemeine Forderung gilt im Besonderen auch für das<br />
für den Projekthintergr<strong>und</strong> relevante Beschaffungswesen von Großküchen, in dem der<br />
Einkaufspreis der Lebensmittel eine zentrale Rolle spielt. Bei <strong>einer</strong> <strong>großflächigen</strong> Bewirtschaftung<br />
nach den Prinzipien des Ökologischen Landbaus würde das Angebot an<br />
Bioprodukten entsprechend zunehmen. Um der mit <strong>einer</strong> Angebotssteigerung bei sonst<br />
gleichbleibenden Marktbedingungen einhergehenden Senkung des Preisniveaus 73<br />
entgegenzuwirken, bedarf es entsprechender Maßnahmen.<br />
Gleichzeitig gilt es zu beachten, dass auf Preisstabiliserung bzw. –anhebung abzielende<br />
(subventionsgestützte) Förderstrategien nur Instrumente der Starthilfe, der kurzfristigen<br />
<strong>und</strong> befristeten Impulsgebung sein können. Will der Ökologische Landbau nicht<br />
zum Nischendasein verurteilt bleiben, dann gilt es, bei den Rahmenbedingungen<br />
anzusetzen. Ein politisches Maßnahmenpaket zur Ausweitung des Ökologischen<br />
Landbaus muss daher auch solche Maßnahmen integrieren, die nicht-nachhaltiges<br />
73 Bei nicht gleichbleibenden, sondern sich entsprechend verändernden Marktbedingungen sprechen<br />
nach LAMPKIN (1999) <strong>und</strong> DABBERT et al. (2002) folgende Faktoren dafür, dass auch bei<br />
großflächiger Umsetzung des Ökologischen Landbaus die Preise nicht sinken: Ausweitung der<br />
Nachfrage aufgr<strong>und</strong> des höheren Angebots <strong>und</strong> der damit einhergehenden verbesserten Verfügbarkeit,<br />
Verbesserung in der Effizienz von Verarbeitung, Vermarktung <strong>und</strong> Distribution durch<br />
Kostendegressionseffekte, Verbesserung der technologischen Effizienz auf Ebene der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe.<br />
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