Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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gravierendem Adaptionsbedarf in der <strong>Betriebs</strong>organisation vergleichsweise geringen<br />
Biopreiszuschläge für Rindfleisch ermöglichen es selbst bei Biopreisbedingungen<br />
(bio_m_BP) nicht, eine im Vergleich zur konventionellen Ausgangssituation positive<br />
Veränderung des GDBs bzw. VDBs herbeizuführen.<br />
Auch die zusammenfassende Darstellung der betrachteten <strong>regionalwirtschaftliche</strong>n<br />
Kennzahlen demonstriert das auf betrieblicher Ebene festgestellte hohe Maß an Abhängigkeit<br />
der zu erwartenden Effekte von der Entwicklung der Erzeugerpreise (vgl.<br />
Tabelle 46). Die bei Biopreisen durchwegs positiven Effekte verkehren sich bei Wegfall<br />
der Premiumpreise – bis auf den bestehenbleibenden, geringfügig positiven Beschäftigungseffekt<br />
– ins Gegenteil.<br />
Tabelle 46: Veränderung <strong>regionalwirtschaftliche</strong>r Kennzahlen in den Szenarien<br />
bio_m_BP <strong>und</strong> bio_o_BP im Vergleich zu konv – Zusammenfassung<br />
Kennzahl Einheit<br />
bio_m BP im<br />
Vgl. zu konv<br />
- 192 -<br />
Index<br />
konv=<br />
100<br />
bio_o BP im<br />
Vgl. zu konv<br />
Index<br />
konv=<br />
100<br />
Arbeitskraft (AK) AK a +104,23 +3 +70,44 +2<br />
Nettoproduktionswert (NPW) Mio. € +27,57 +20 -20,16 -15<br />
„Vergleichs-Nettoproduktionswert“<br />
(„Vergleichs-NPW“)<br />
Mio. € +12,98 +10 -34,01 -25<br />
Ausgaben gesamt<br />
Mio. € +5,50 +10 -0,36 -1<br />
(� vorgelagerte Sektoren)<br />
Bruttoproduktionswert (BPW)<br />
(� nachgelagerte Sektoren)<br />
a 1 AK = 2.160 AKh<br />
Mio. € +4,17 +2 -51,56 -27<br />
Neben den hier ansatzweise quantifizierten Effekten kann noch eine Reihe anderer,<br />
regionalwirtschaftlich relevanter Auswirkungen auftreten. Dazu zählen z.B. infrastrukturelle<br />
Effekte (z.B. Auswirkungen auf Verkehr <strong>und</strong> Einkaufsmöglichkeiten), technologische<br />
Effekte (z.B. Auswirkungen auf die technologische Leistungsfähigkeit <strong>einer</strong> Region),<br />
„network externalities“ (KNICKEL & RENTING 2000, 518) <strong>und</strong> Synergieeffekte zu<br />
anderen regionalen Wirtschaftsbereichen, politische Effekte, Neuentstehung oder<br />
Veränderung von Institutionen 71 , kulturelle Effekte, Bildungseffekte sowie soziale Effekte<br />
(z.B. Image der Region, Beeinflussung der Lebensqualität, Gender-<strong>Aspekte</strong>,<br />
CLERMONT 1997,15, KNICKEL & SCHRAMEK 2001, NEUWIRTH 2002, 7, 11, ergänzt,<br />
vgl. auch Kap. 4.2.1).<br />
71 Institutionen sind „sowohl gefestigte Muster menschlichen Verhaltens formeller oder informeller<br />
Art als auch soziale Konventionen <strong>und</strong> Organisationen, die menschliches Verhalten beeinflussen“<br />
(OPSCHOOR zit. in HINTERBERGER et al. 1996, 222). Institutionen können definiert werden als<br />
eine Gruppe von Arbeits- oder Verfahrensregeln, die festlegen, wer berechtigt ist, Entscheidungen<br />
auf <strong>einer</strong> bestimmten Ebene zu treffen, welche Handlungen erlaubt oder verboten sind, welche<br />
Aggregationsregeln zu verwenden, welche Prozeduren einzuhalten, welche Informationen<br />
bereitzustellen <strong>und</strong> welche Auszahlungen den Individuen entsprechend ihren Handlungen<br />
zuzuteilen sind“ (OSTROM 1986a, zit. in OSTROM 1999, 66).