Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...
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JENKINS & MIDMORE (1993) analysieren verschiedene Agrarumweltmaßnahmen im<br />
Hinblick auf deren Auswirkungen auf die Umwelt, den Deckungsbeitrag am landwirtschaftlichen<br />
Betrieb, die öffentlichen Gelder sowie – mittels I-O-Analyse – auf Einkommen<br />
<strong>und</strong> Beschäftigung in vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Sektoren. Hinsichtlich der Einkommen-<br />
<strong>und</strong> Beschäftigungseffekte schneidet die Variante <strong>einer</strong> 5-prozentigen Umstellung<br />
zwar schlechter ab als die meisten anderen untersuchten Varianten; dem stehen<br />
allerdings ein vergleichsweise geringer Bedarf an öffentlichen Geldern 55 <strong>und</strong> hohe<br />
Umweltleistungen gegenüber.<br />
BATEMAN et al. (1993) errechnen vergleichende konventionelle <strong>und</strong> biologische I-O-<br />
Multiplikatoren für die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Wales’. Während für<br />
Milch alle Multiplikatoren für die Biologische Landwirtschaft höher ausfallen, nehmen<br />
diese für die Schafhaltung in der konventionellen Landwirtschaft größere Werte an. Für<br />
die Rinderhaltung werden höhere Einkommensmultiplikatoren in der Ökologischen, aber<br />
höhere Beschäftigungsmultiplikatoren in der konventionellen Landwirtschaft kalkuliert.<br />
Das Modell von BATEMAN wird von MIDMORE zur Berechnung der Konsequenzen<br />
<strong>einer</strong> verstärkten Umstellung auf Ökologischen Landbau in Wales weiterverwendet.<br />
Auch hier stellt sich ein ähnliches Ergebnis wie bei LAMPKIN et al. (1987) ein: Sowohl<br />
Einkommens- als auch Beschäftigungseffekte sind durch eine Umstellung auf<br />
Ökologischen Landbau gering, aber positiv. Die Schaffung neuer Einkommens- <strong>und</strong><br />
Beschäftigungsmöglichkeiten insbesondere im Verarbeitungsbereich wiegt Verluste im<br />
vorgelagerten Bereich (landwirtschaftliche Inputs, Energie, Futtermittel) auf (BATEMAN<br />
et al. 1993, VII-4).<br />
IKERD et al. (1996) quantifizierten die lokal-ökonomischen Effekte im Vergleich von<br />
konventioneller <strong>und</strong> „nachhaltiger Landwirtschaft“ in Putnam County, Missouri (USA)<br />
mittels I-O-Analyse. Im Produktionssystem der „nachhaltigen Landwirtschaft“ werden<br />
Mineraldünger <strong>und</strong> Pestizide in geringerem Ausmaß als im konventionellen System<br />
eingesetzt; die Größe der LN sowie die Nutzung der Ackerfläche ist in beiden Systemen<br />
gleich. In beiden Bewirtschaftungsformen werden Rinder gehalten, wobei im Szenario<br />
„nachhaltige Landwirtschaft“ eine um 50 % höhere Viehbesatzdichte unterstellt wird.<br />
Die Inputkosten sind im nachhaltigen Szenario um ca. +7 % höher, der Produktionswert<br />
ist um +26 % <strong>und</strong> das landwirtschaftliche Einkommen ist um +41 % höher als im<br />
konventionellen Referenzszenario. Die positiven Einkommenseffekte sind dabei v.a. auf<br />
die Tierhaltung zurückzuführen. Die höheren Inputkosten, Produktionswerte <strong>und</strong><br />
Einkommen auf Ebene des landwirtschaftlichen Betriebes wirken sich in der Folge auch<br />
auf die vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Sektoren <strong>und</strong> die Konsumausgaben positiv aus: Die<br />
direkten Effekte liegen im nachhaltigen Produktionssystem um +13 %, die indirekten<br />
Effekte um +19% <strong>und</strong> die induzierten Effekte (inkl. landwirtschaftlicher Einkommen) um<br />
+34% über den potenziellen Effekten des konventionellen Systems. Insgesamt bewirkt<br />
die „nachhaltige Landwirtschaft“ eine um +25% höhere lokal-ökonomische Aktivität. Auf<br />
55 Berücksichtigt wurde hier der kumulierte Bedarf an öffentlichen Geldern auf der Inputseite<br />
(direkte Zahlungen an landwirtschaftliche Betriebe) sowie auf der Outputseite (eventuelle<br />
Einsparungen im Bereich der Marktstützungen).<br />
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