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Betriebs- und regionalwirtschaftliche Aspekte einer großflächigen ...

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Gesamtdeckungsbeitrag bei Biopremiumpreisen im Zuge <strong>einer</strong> Vollumstellung um<br />

+10 %, der regionale Vergleichsdeckungsbeitrag um +4 %. Im acker- <strong>und</strong> weinbaudominierten<br />

Weinviertel steigt der regionale Gesamtdeckungsbeitrag unter den genannten<br />

Bedingungen sogar um +62 %. Im Gegensatz dazu ist in der Region Liezen der<br />

regionale Gesamtdeckungsbeitrag ohne Biopremiumpreise um -4 %, der regionale<br />

Vergleichsdeckungsbeitrag um -9 % niedriger als im Szenario mit Biopreisen<br />

(LINDENTHAL et al. 2002, 53f, 82).<br />

Von sinkenden landwirtschaftlichen Einkommen bei konventionellem Preisniveau gehen<br />

auch ZERGER & BOSSEL (1994) <strong>und</strong> POMMER & RINTELEN (1997) aus, die<br />

Einkommenseinbußen von 520 DM/ha bzw. insgesamt 2,5 Mrd. DM im Falle <strong>einer</strong><br />

Vollumstellung in Bayern kalkulieren. Für Brandenburg geht HOLLENBERG (2001) im<br />

Falle <strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung davon aus, dass das Nettoeinkommen um<br />

-45 % zurückgehen würde. BECHMANN et al. (1992) errechnet eine sinkende Nettowertschöpfung<br />

von –28 %. Die von WYNEN (1998) modellierten drastischen Veränderungen<br />

im relativen Preisgefüge bei <strong>einer</strong> 80-prozentigen Umstellung schlagen sich<br />

auch entsprechend in den Ergebnissen hinsichtlich des Gewinns nieder: Der Gewinn<br />

konventioneller Betriebe steigt aufgr<strong>und</strong> erhöhter konventioneller Erzeugerpreise<br />

durchschnittlich um +15 %, gleichzeitig fallen die Biobetriebe im Gegensatz zur Ausgangssituation<br />

erheblich hinter den Wert der konventionellen Betriebe zurück (durchschnittlich<br />

–113 %). Für den gesamten Agrarsektor entwickelt sich der Gewinn bis zu<br />

<strong>einer</strong> Umstellungsrate von 25 % positiv <strong>und</strong> sinkt dann ab; bei <strong>einer</strong> Umstellung von<br />

10% der Betriebe liegt er noch um ca. 3 % über dem Basisszenario ohne Biologischen<br />

Landbau.<br />

HOLLENBERG (2001) erwartet im Fall <strong>einer</strong> flächendeckenden Umstellung in Brandenburg,<br />

dass v.a. aufgr<strong>und</strong> höherer im Rahmen des Agrarumweltprogramms zu lukrierenden<br />

Prämien, der Subventionsbedarf im Vergleich zur Referenzsituation um<br />

+30 % ansteigt. Weiters konstatieren einige Autoren infolge niedrigerer Einkommen<br />

zumindest für die Umstellungszeit Subventionsbedarf für die Ökologische Landwirtschaft.<br />

POMMER & RINTELEN (1997) gehen davon aus, dass ein Ausgleich von den<br />

im Biolandbau eventuell auftretenden betriebswirtschaftlichen Nachteilen über Marktpreise<br />

nicht möglich ist. RIST et al. (1989) schlagen für die zweijährige Umstellungszeit<br />

in Abhängigkeit von der <strong>Betriebs</strong>form flächenbezogene Umstellungsbeiträge zwischen<br />

225 <strong>und</strong> 3.000 sfr/ha, <strong>Betriebs</strong>leiterbeiträge für Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie<br />

Strukturkostenbeiträge für Neuinvestitionen vor. Insgesamt belaufen sich die volkswirtschaftlichen<br />

Kosten der Umstellung des Schweizer Kantons Zug in Abhängigkeit der<br />

flächenbezogenen Förderhöhe auf 11–18 Mio. sfr. Nach BRAUN (1995) liegen die zur<br />

Kompensation durchschnittlicher umstellungsbedingter Einkommensverluste notwendigen<br />

Preissteigerung gegenüber konventionellen Preisen bei durchschnittlich 8 %.<br />

Alternativ zu den Preissteigerungen betragen die zusätzlich erforderlichen Subventionsmittel<br />

durchschnittlich 200 DM/ha bzw. insgesamt 264,6 Mio. DM. Weiters<br />

schlussfolgert BRAUN (1995), dass die Marktentlastungseffekte durch eine Umstellung<br />

auf Ökologischen Landbau hoch wären <strong>und</strong> sich auf 14 % bis 29 % des Gesamt-<br />

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