Stand: April 2012 - BVL - Bund.de
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<strong>Stand</strong>: <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n. Wesentliche Konzepte für die Erhaltung <strong>de</strong>r Pflanzengesundheit sind<br />
in EU-weiten Risikoanalysen, Bekämpfungsrichtlinien auf EU-Ebene (beispielsweise gegen<br />
Kartoffelbakteriosen) und EPPO-<strong>Stand</strong>ards enthalten, zu <strong>de</strong>ren Entwicklung das JKI beiträgt.<br />
Das JKI erarbeitet auch eigenständig Risikoanalysen und an<strong>de</strong>re Konzepte beispielsweise im<br />
Rahmen von Leitlinien, wobei die fachliche Abstimmung mit Experten aus <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />
stattfin<strong>de</strong>t. Ein weiteres Instrument sind Notfallpläne, die durch die zuständigen Behör<strong>de</strong>n<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n. Ein bun<strong>de</strong>sweiter Notfallplan wur<strong>de</strong> beispielsweise zum Asiatischen<br />
Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) in einer Leitlinie nie<strong>de</strong>rgelegt.<br />
Die strategischen Ziele sind im Einklang mit <strong>de</strong>r Anwendung einer guten Praxis bei <strong>de</strong>n<br />
phytosanitären Kontrollen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r internationalen <strong>Stand</strong>ards <strong>de</strong>s IPPC und<br />
<strong>de</strong>r EPPO zu sehen. Die Weiterentwicklung dieser <strong>Stand</strong>ards ist wichtig für eine kontinuierliche<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r phytosanitären Kontrollen in Deutschland einerseits, aber auch in Europa und<br />
weltweit. Eine durch internationale <strong>Stand</strong>ards geför<strong>de</strong>rte Harmonisierung <strong>de</strong>s Vorgehens ist<br />
insbeson<strong>de</strong>re für die Kontrollbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Einlassstellen <strong>de</strong>r EU entschei<strong>de</strong>nd, um das Risiko<br />
<strong>de</strong>r Einschleppung von Schadorganismen in <strong>de</strong>n Binnenmarkt an allen Einlassstellen auf gleich<br />
niedrigem Niveau zu halten.<br />
Das frühzeitige Erkennen von Schadorganismen und die Verhin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Einschleppung von<br />
Schadorganismen sollten in <strong>de</strong>n Konzepten beson<strong>de</strong>re Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n, da diese<br />
Punkte wesentlich sind, um Schä<strong>de</strong>n zu verhin<strong>de</strong>rn und verhältnismäßige Maßnahmen ergreifen<br />
zu können. In diesem Zusammenhang sind Befallserhebungen erfor<strong>de</strong>rlich, die nur durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse zu geeigneten Metho<strong>de</strong>n vorliegen.<br />
Wesentlich für <strong>de</strong>n effektiven Einsatz <strong>de</strong>s Personals bei Befallserhebungen ist, dass vom JKI<br />
ein<strong>de</strong>utig kommuniziert wird, zu welchem Zeitpunkt <strong>de</strong>r Ausbreitung eines Schadorganismus<br />
pflanzengesundheitliche Regelungen nicht mehr sinnvoll sind.<br />
1.4 Ausbau <strong>de</strong>r Vernetzung von Kontrollstrategien und Stärkung interdisziplinärer<br />
Kontrollkonzepte<br />
Für die Kontrolltätigkeit <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r sind auch wirkungsvolle Konzepte für die Diagnose<br />
notwendig, <strong>de</strong>ren Umsetzung u.a. von <strong>de</strong>n Kapazitäten <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r abhängt. In <strong>de</strong>n<br />
Diagnosekonzepten soll die Vernetzung von Expertengruppen weiter geför<strong>de</strong>rt und<br />
bürokratische Hür<strong>de</strong>n abgebaut wer<strong>de</strong>n. Um Ressourcen zu schonen, ist eine Spezialisierung<br />
<strong>de</strong>r Labore in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn mit gleichzeitiger Nutzung durch an<strong>de</strong>re <strong>Bund</strong>eslän<strong>de</strong>r anzustreben.<br />
Beispielsweise sind im Bereich <strong>de</strong>r Entomologie bisher <strong>de</strong>utschlandweit für verschie<strong>de</strong>ne<br />
Quarantänescha<strong>de</strong>rreger keine molekulargenetischen Diagnosemöglichkeiten etabliert.<br />
Derartige Labormetho<strong>de</strong>n sollten koordiniert in min<strong>de</strong>stens einem Labor etabliert wer<strong>de</strong>n und<br />
gegenseitig von <strong>de</strong>n Pflanzenschutzdiensten in einfachen Verfahren nutzbar sein.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Behör<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>n Zollbehör<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
kommunalen Grünflächenämtern soll intensiviert wer<strong>de</strong>n, um die Effektivität <strong>de</strong>r Kontrollen und<br />
Maßnahmen zu stärken. Das Einbeziehen an<strong>de</strong>rer Behör<strong>de</strong>n ist insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r<br />
Feststellung von Verstößen bzw. bei Befallsverdacht wesentlich. Zum einen müssen die<br />
relevanten Informationen schnell an die zuständigen Pflanzenschutzdienste weitergeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n, um geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Zum an<strong>de</strong>ren ist durch Vernetzung und<br />
Information von Mitarbeitern an<strong>de</strong>rer relevanten Behör<strong>de</strong>n eine Unterstützung <strong>de</strong>r Kontrollen<br />
möglich.<br />
1.5 Bessere Information für Verbraucher und Bürger<br />
Um die Einschleppung von Schadorganismen zu reduzieren, ist wesentlich, Verbraucher auf die<br />
pflanzengesundheitlichen Risiken aufmerksam zu machen und auf eine verantwortungsbewusste<br />
Verhaltensweise hinzuwirken. Hierzu gehört, die Verbraucher auf Risiken<br />
hinzuweisen, die durch unrechtmäßige und schwer zu kontrollieren<strong>de</strong> Pflanzentransporte<br />
entstehen. Hierunter sind Mitnahmen im Reisegepäck und Paketsendungen zu verstehen,<br />
beispielsweise durch Bestellungen aus Drittlän<strong>de</strong>rn im Internet. Eine wesentliche Zielgruppe <strong>de</strong>r<br />
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