10.02.2013 Aufrufe

qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kleineren Fasern stärker als die Größeren betrifft, ist schon deshalb ein mark<strong>an</strong>ter Bef<strong>und</strong>, da<br />

die Position des zweiten Gipfels in der Altersverteilung normalerweise variabler, während die<br />

des ersten konst<strong>an</strong>ter ist. Dies ist wichtig, da die Kontrollfälle (n=2) natürlich nur ein enges<br />

Altersspektrum umfassen <strong>und</strong> insbesondere die höchsten Altersstufen nicht beinhalten. Somit<br />

ist die Verschiebung des ersten Gipfels der myelinisierten Fasern gegenüber individuellen<br />

Unterschieden relativ stabil <strong>und</strong> scheint ein eindeutiges Zeichen für eine ALS assoziierte<br />

Nervenschädigung zu sein. Auch bei den oben erwähnten ALS-Fällen, die keinen<br />

pathologischen Bef<strong>und</strong> am Nervus <strong>suralis</strong> aufwiesen, zeigte sich eine Linksverschiebung der<br />

Histogramme der Faserdurchmesser, die allerdings statistisch nicht signifik<strong>an</strong>t war. Bei der<br />

Interpretation der Linksverschiebungen des ersten Gipfels in den Histogrammen der<br />

myelinisierten Fasern ist zu bedenken, daß diese nicht durch einen Ausfall der großen Fasern<br />

zust<strong>an</strong>de kommen können, da d<strong>an</strong>n eher mit einer relativen Erhöhung des ersten Gipfels statt<br />

einer Linksverschiebung zu rechnen wäre. Dies weist auf eine höhere Zahl von kleinen Fasern<br />

hin, was wiederum das Vorkommen von Regeneraten <strong>und</strong> remyelinisierten Fasern<br />

widerspiegeln könnte, die qualitativ in der Elektronenmikroskopie nachweisbar waren.<br />

Zusätzlich k<strong>an</strong>n auch ein gewisses Maß <strong>an</strong> axonaler Atrophie zu der beobachteten<br />

Linksverschiebung beigetragen haben.<br />

Betrachtet m<strong>an</strong> nur die Axone, ohne die Dicke ihrer Myelinscheiden zu berücksichtigen, sind<br />

die Veränderungen hinsichtlich einer Linksverschiebung weniger offensichtlich, gehen aber in<br />

dieselbe Richtung. Daß die Verschiebungen <strong>und</strong>eutlicher sind, liegt auch dar<strong>an</strong>, daß die<br />

normale Axonverteilung schon weniger ausgeprägt bimodal <strong>und</strong> damit weniger gespreizt als<br />

die Myelinfaserverteilung ist <strong>und</strong> damit geringere Abweichungen zu erwarten sind.<br />

Veränderungen hinsichtlich der g-Ratio waren im Patientengut uneinheitlicher. Dennoch<br />

zeigte sich bei den untersuchten ALS-Fällen insgesamt eine Tendenz zu höheren g-Ratien,<br />

was auf das vermehrte Vorkommen von De- <strong>und</strong> Remyelinisierungen <strong>und</strong> Regeneraten<br />

hinweist.<br />

Ein Nebenein<strong>an</strong>der von Nervenbiopsien mit erhöhten <strong>und</strong> verminderten g-Ratien wäre unter<br />

der Hypothese des Vorliegens einer axonalen Schädigung, die zur axonalen Athrophie <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>ärer Demyelinisierung führt, auch nicht ungewöhnlich. In diesem Falle würden die<br />

atrophierten Fasern zuerst eine niedrige g-Ratio aufweisen, bei sek<strong>und</strong>ärer Demyelinisierung<br />

<strong>und</strong> Remyelinisierung eine hohe g-Ratio (Jacobs <strong>und</strong> Love 1985). Dazu müßten allerdings die<br />

St<strong>an</strong>dardabweichungen der g-Ratios der ALS-Fälle erhöht sein, was sich hier nicht<br />

nachweisen ließ. Eine unterschiedliche Beteiligung der beiden Fasertypen <strong>an</strong> diesen<br />

Veränderungen ist in den Scatterdiagrammen nicht nachzuvollziehen, auch die nach<br />

Fasertypen getrennt durchgeführte vergleichende Statistik zeigte keine <strong>an</strong>dere Ausprägungen<br />

der Veränderungen hinsichtlich der g-Ratien. Dies wäre zu erwarten, wenn die<br />

Linksverschiebung des ersten Gipfels vor allem durch Regenerate <strong>und</strong> Remyelinisierungen zu<br />

erklären wäre, die g-Ratien der kleinen Fasern müßte d<strong>an</strong>n eine stärkere Tendenz zu höheren<br />

Werten haben. Problematisch war der statistische Vergleich jedoch insofern, als die<br />

101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!