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qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

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Fall Nr.5 (E-Nr.146/92)<br />

Anamnese (2/92): (Alter 69 Jahre)<br />

Der Patient berichtete, daß er seit 3 Monaten eine progrediente Schwäche im rechten Bein<br />

verspüre, die sich innerhalb eines Monats auch auf das linke Bein <strong>und</strong> die oberen Extremitäten<br />

ausbreitete. Vor zwei Monaten bemerkte er zusätzlich Muskelzuckungen in allen vier<br />

Extremitäten, die am linken Arm <strong>und</strong> rechten Bein stärker als in den übrigen Muskel<strong>an</strong>teilen<br />

ausgeprägt waren. Schluck- <strong>und</strong> Sprachstörungen best<strong>an</strong>den zu keinem Zeitpunkt. Zur<br />

weiteren Vorgeschichte ist erwähnenswert, daß bis 1991 ein Lipidsenker wegen einer<br />

Hypercholesterinämie eingenommen wurde.<br />

Körperlicher Untersuchungsbef<strong>und</strong>:<br />

Wach <strong>und</strong> in alle Qualitäten orientiert. Hirnnervenstatus regelrecht. Atrophie der Mm.<br />

interossei <strong>und</strong> deltoidei, weiterhin Faszikulationen in allen Extremitäten proximal betont. Bei<br />

Prüfung der Motorik imponierte insbesondere eine Schwäche des Faustschlusses <strong>und</strong> der<br />

Fingerspreizung, der Adduktion <strong>und</strong> Opposition des Daumens, der Schulterab- <strong>und</strong> adduktion,<br />

sowie der Hüft- <strong>und</strong> Kniebeugung bds. Das Aufrichten aus der Hockstellung war nur<br />

erschwert möglich, das Besteigen eines Stuhls war nicht möglich. Nach längerer Gehstrecke<br />

fiel zudem eine erhebliche Schwäche der Fuß- <strong>und</strong> Zehenheber auf. Die MER konnten<br />

seitengleich sehr lebhaft ausgelöst werden, das Zeichen nach Babinski war rechts positiv.<br />

Sensible Störungen waren nicht zu erheben. Die Zeige- <strong>und</strong> Koordinationsversuche wurden<br />

regelrecht ausgeführt.<br />

Neurophysiologische Bef<strong>und</strong>e:<br />

Deutliche Hinweise auf proximale Läsionen im Sinne eines Vorderhornprozesses in allen<br />

untersuchten Muskeln. Neurographisch best<strong>an</strong>den keine Auffälligkeiten.<br />

Labor:<br />

Außer einer leichten Erhöhung des Cholesterins im Blut <strong>und</strong> einer leichten<br />

Liquoreiweißerhöhung unauffällige Werte.<br />

Klinische Diagnose: ALS<br />

Muskelbiopsie:<br />

Neurogene Muskelatrophie mit Begleitmyopathie, vom Verteilungstyp nicht typisch für eine<br />

ALS.<br />

Nervenbiopsie, lichtmikroskopisch:<br />

Die vorliegenden Präparate zeigen schon in der HE-Färbung eine ausgesprochene<br />

Bindegewebsvermehrung, was sich in der EvG- Färbung bestätigt. Der Anteil der<br />

markhaltigen Fasern ist reduziert. Insbesondere fehlen dicke markhaltige Fasern. Gelegentlich<br />

sieht m<strong>an</strong> ballonartige Auftreibungen <strong>an</strong> den Nervenfasern. Diagnose: Neuropathische<br />

Schädigung des N. <strong>suralis</strong>.<br />

Nervenbiopsie, Semidünnschnitt <strong>und</strong> <strong>qualitative</strong> Elektronenmikroskopie:<br />

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