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qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

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verschieden myelinisierte Nervenfasern eine bevorzugte Schädigung der einen oder <strong>an</strong>deren<br />

Gruppe besser entdeckt werden k<strong>an</strong>n. Daß die g-Ratio ein wichtiges morphologisches<br />

Kriterium zur Beurteilung von pathologischen Prozessen sein k<strong>an</strong>n, wurde von Gutrecht <strong>und</strong><br />

Dyck (1970) <strong>an</strong> einem Fall von Déjérine-Sottas (hereditär motorisch-sensible Neuropathie<br />

Typ III) hervorgehoben. Gabreels-Festen et al. (1992) verglichen nur die durchschnittlichen g-<br />

Ratios von Patienten mit HSMN I mit Durchschnittswerten von altersentsprechenden<br />

Kontrollen <strong>und</strong> zeigten, daß abnormal hohe g-Ratios nicht ein alleiniges<br />

Unterscheidungsmerkmal der HMSN I gegenüber der HSMN III sein k<strong>an</strong>n, wie von mehreren<br />

Autoren zuvor behauptet wurde. Bei der HSMN I ist wie bei <strong>an</strong>deren primären<br />

Demyelinisierungen eine axonale Atrophie sek<strong>und</strong>är zu finden, es zeigt sich eine größere<br />

Dichte von Neurofilamenten. G<strong>und</strong>ert (1988) schlußfolgerte aus seinen Ergebnissen, daß eine<br />

Berechnung des Quotienten g, der die durchschnittliche Myelinisierung aller Fasern <strong>an</strong>gibt,<br />

zur Kennzeichnung von m<strong>an</strong>gelhafter Bemarkung oft nicht ausreicht. Im folgenden werden g-<br />

Ratios für die jeweiligen Fasergruppen <strong>und</strong> Durchschnittswerte aus der Literatur aufgeführt,<br />

die auch von altersentsprechenden Kontrollgruppen stammen:<br />

Friede <strong>und</strong> Beuche (1985) f<strong>an</strong>den bei Erwachsenen für die Gruppe der markhaltigen Fasern<br />

mit 3-4µm großen Axondurchmessern Werte von 0,75±0,08 <strong>und</strong> für die Gruppe der 6-7mm<br />

großen Fasern 0,65±0,07. Jacobs <strong>an</strong>d Love (1985) zeigten mit ihren Untersuchungen, daß ab<br />

dem zehnten Lebensjahr die kleinen Fasern Werte von 0,65-0,80 <strong>und</strong> die großen Fasern Werte<br />

zwischen 0,55-0,65 hatten <strong>und</strong> erst ab dem 60. Lebensjahr eine große Streuung auftrat. Behse<br />

(1990) zeigte, daß die g-Ratios der verschiedenen Fasergruppen klar differieren <strong>und</strong> für jede<br />

Gruppe in Form einer parabolischen Kurve als Funktion des steigenden Axondurchmessers<br />

<strong>an</strong>steigen. Dabei hatten zwei Drittel der größeren Fasern g-Ratien um 0,6±10%, einen Wert,<br />

der für die elektrophysiologische Übertragung als optimal errechnet wurde (Rushton 1951,<br />

Smith et al. 1970).<br />

1.5 Fragestellungen der vorliegenden Arbeit.<br />

In der vorliegenden Arbeit soll <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von <strong>qualitative</strong>n <strong>und</strong> <strong>qu<strong>an</strong>titative</strong>n Untersuchungen<br />

von Nervus <strong>suralis</strong>-Biopsien die Beteiligung des sensiblen Nervensystems bei ALS untersucht<br />

werden, um die bisher erhobenen, oftmals kontroversen Daten zu erweitern <strong>und</strong> Diskrep<strong>an</strong>zen<br />

zu klären. Die Ergebnisse werden mit Studien der gleichen oder ähnlichen Fragestellung<br />

verglichen <strong>und</strong> diskutiert. Da die Nervus <strong>suralis</strong>-Biopsien aus diagnostischen Gründen<br />

entnommen werden, sind die Ergebnisse differentialdiagnostisch für Untersuchungen bei<br />

Patienten im <strong>an</strong>fänglichen oder mittleren Stadium einer Erkr<strong>an</strong>kung interess<strong>an</strong>t. Es geht dabei<br />

auch um die Frage, inwieweit pathologische Abweichungen in der Nervus <strong>suralis</strong> Biopsie<br />

vermutlich noch mit der Diagnose einer ALS kompatibel sind <strong>und</strong> welche Veränderungen auf<br />

eine konkurrierende periphere Neuropathie hinweisen könnten. Zusätzlich könnten, wie oben<br />

dargestellt, Veränderungen im zu <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs weniger betroffenen sensiblen Nervensystem ein<br />

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