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qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

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zeigt erst bei der Altersgruppe ab 80 Jahren (<strong>und</strong> die größte Gruppe ihrer Patienten war über<br />

80 Jahre alt) oftmals sehr starke Nervenfaserveränderungen mit Regeneratbildung <strong>und</strong><br />

Verschiebung des ersten Gipfels nach links. In der Zusammenschau mit den Ergebnissen von<br />

Vital <strong>und</strong> Mitarbeitern ist es jedoch empfehlenswert, schon bei Patienten über 70 Jahren sehr<br />

vorsichtig mit der Interpretation von Veränderungen im Sinne einer ALS zu sein, denn sie<br />

könnten auch altersbedingt sein.<br />

Zusammenfassend ist zu bemerken, daß durch die Ähnlichkeit der Altersveränderungen mit<br />

den Veränderungen bei ALS im peripheren Nerven die Frage aufgeworfen wird, ob es sich bei<br />

diesen um kr<strong>an</strong>kheitsbedingt frühzeitige Altersveränderungen h<strong>an</strong>delt. Dies ist auch bei<br />

<strong>an</strong>deren ALS-typischen pathologischen Veränderungen erwogen worden, es fehlt jedoch der<br />

Beweis für einen pathogenetischen Zusammenh<strong>an</strong>g (Chou 1995).<br />

4.3 Vergleich der vorliegenden Ergebnisse mit den Ergebnissen <strong>an</strong>derer Studien über<br />

Veränderungen der sensiblen peripheren Nerven bei ALS<br />

Die in der vorliegenden Arbeit festgestellten pathologischen Veränderungen am Nervus<br />

<strong>suralis</strong> bei ALS sind Veränderungen, die auf eine chronische axonale Schädigung in<br />

Verbindung mit De- <strong>und</strong> Remyelinisierung hinweisen. Wie oben schon gesagt, ist allerdings<br />

zu berücksichtigen, daß in der vorliegenden Arbeit nicht auf Untersuchungen <strong>an</strong><br />

Zupfpräparaten ("teased-fibers") zurückgegriffen werden konnte, die durch ihre longitudinale<br />

Darstellung der Nerven eine bessere Darstellung von segmentalen Demyelinisierungen<br />

ermöglichen würden.<br />

1969 hatten Day<strong>an</strong> et al., wie <strong>an</strong>dere zuvor, das Vorkommen von segmentalen<br />

Demyelinisierungen am N. <strong>suralis</strong> bei ALS als auffallende pathologische Bef<strong>und</strong>e<br />

hervorgehoben. Segmentale Demyelinisierungen gelten als Zeichen einer primären<br />

Entmarkungsneuropathie (Bohl <strong>und</strong> Goebel 1989). Allerdings hatten sie ihre Biopsien nicht<br />

mit Kontrollen verglichen.<br />

1975 verglichen Dyck et al. Zupfpräparate von ALS-Patienten erstmalig mit<br />

Kontrollpräparaten <strong>und</strong> konnten ein vorr<strong>an</strong>giges Vorkommen von segmentaler<br />

Demyelinisierung nicht nachvollziehen. Dyck et al. (1975) untersuchten N. <strong>suralis</strong>, bzw. N.<br />

peronaeus superficialis Biopsien von zehn ALS-Patienten, vier der Patienten hatten klinische<br />

Auffälligkeiten hinsichtlich der Sensibilität.<br />

In dieser Studie war die Faserdichte der myelinisierten Fasern in einem von zehn Fällen im<br />

Vergleich zu Kontrollen deutlich verringert. Die teased-fiber Präparate zeigten Veränderungen<br />

sowohl hinweisend auf axonale Degeneration als auch auf segmentale Demyelinisierung.<br />

Keines dieser Einzelphänomene (Irregularität von Myelin, Variabilität der Myelindicke,<br />

segmentale Demyelinisierung, Remyelinisierung, Myelindegeneration mit Myelinballen,<br />

"Würstchenbildung der Myelinscheiden, Myelinballen <strong>an</strong>hängend <strong>an</strong> Nervenfasern u.a.)<br />

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