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qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

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eine schwere Affektion des Nervus <strong>suralis</strong> gegen die Diagnose der ALS spricht, sollte nicht<br />

noch eine Zweiterkr<strong>an</strong>kung vorh<strong>an</strong>den sein.<br />

1.2 Die Neuropathologie der ALS<br />

1.2.1 Neuropathologische Veränderungen bei ALS unter besonderer Berücksichtigung<br />

des sensiblen Nervensystems<br />

Die Hauptläsion des 1. motorischen Neurons betrifft das primäre motorische Areal, den Gyrus<br />

praecentralis <strong>und</strong> Lobus paracentralis immer beider Hemisphären mit einem Verlust der Betz-<br />

Riesenzellen. Als Folge davon kommt es zur Atrophie <strong>und</strong> Demyelinisierung v.a. der<br />

Pyramidenbahnen durch Waller´sche Degeneration. Die in den betroffenen Arealen reaktiven<br />

Astrozyten-Proliferationen führen zu einer verhärteten Konsistenz, die Sklerosierung der<br />

Seitenstränge kommt im Begriff Lateralsklerose zum Ausdruck (Charcot <strong>und</strong> Joffroy 1869).<br />

Zusätzlich, m<strong>an</strong>chmal auch alternativ kommt es zu Degenerationen <strong>an</strong>derer motorischer<br />

Bahnen (Chou 1995). Als Befall des 2. motorischen Neurons findet sich eine Verminderung in<br />

den motorischen Kerngebieten des Hirnstamms <strong>und</strong> des Rückenmarks.<br />

Wie weiter oben dargestellt, lassen einige klinische Studien eine sensible Beteiligung des<br />

Nervensystems bei einem Teil der ALS Patienten vermuten. Neuropathologische Studien am<br />

zentralen sensiblen Nervensystem einschließlich des Rückenmarks zeigten mehrfach bei<br />

einem Teil der ALS-Patienten Affektionen <strong>an</strong> den verschiedensten Stellen. Schon Charcot<br />

berichtete über Degeneration der Hinterstränge (Charcot <strong>und</strong> Marie 1885). Diese<br />

Veränderungen wurden gelegentlich in Zusammenh<strong>an</strong>g mit klinischen Symptomen, aber auch<br />

ohne klinisch faßbare Veränderungen beschrieben. Andere Autoren haben Veränderungen der<br />

Hinterstränge bei ALS bestritten, oder sie als zufällige Nebenbef<strong>und</strong>e gewertet, die nicht mit<br />

der Erkr<strong>an</strong>kung in Zusammenh<strong>an</strong>g stehen (Martin <strong>und</strong> Swash 1995). Die neuropathologische<br />

Beteiligung der Hinterstränge bei einem Teil der familiären ALS-Fälle gilt als gesichert (Kato<br />

et al. 1987).<br />

Studien <strong>an</strong> motorischen <strong>und</strong> auch <strong>an</strong> sensiblen peripheren Nerven zeigten axonale<br />

Schädigungen, v.a. die großen myelinisierten Fasern betreffend. Demyelinisierungen wurden<br />

auch beobachtet, aber als sek<strong>und</strong>är zu den axonalen Schädigungen gewertet (H<strong>an</strong>yu et al.<br />

1982). Studien am peripheren sensiblen Nervensystem ergaben eine Beteiligung der afferenten<br />

Nerven (Ben Hamida et al. 1987, Heads et al. 1991 Di Trap<strong>an</strong>i et al. 1986 u.a.). Kawamura<br />

(1981) beschrieb auch eine Verminderung der Neuronen in den Spinalg<strong>an</strong>glien. Allerdings<br />

zeigten die Studien erhebliche Differenzen in Qualität <strong>und</strong> Qu<strong>an</strong>tität der pathologischen<br />

Veränderungen.<br />

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