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qualitative und quantitative untersuchungen an nervus suralis ...

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Untersuchungen, wie auch schon Sulliv<strong>an</strong> <strong>und</strong> Swallow (1968), daß sich mit dem Altern das<br />

Verhältnis von kleinen zu großen Fasern zugunsten der kleinen Fasern verändert. Jacobs <strong>und</strong><br />

Love (1985) machten deutlich, daß bei Prob<strong>an</strong>den über 60 Jahren sowohl segmentale De- <strong>und</strong><br />

Remyelinisierungen als auch axonale Degeneration mit Regeneration vorkommen. Dabei ist<br />

interindividuell unterschiedlich, ob die Regeneration zu normalen oder subnormalen<br />

Faserdichten führt. Vital et al. (1990) konnten ein 46 Personen starkes geriatrisches<br />

Patientengut untersuchen, die Patienten waren zwischen 70 <strong>und</strong> 95 Jahre alt. Diese Patienten<br />

wiesen keine Erkr<strong>an</strong>kungen auf, die zu Polyneuropathien disponieren. Allerdings klagten auch<br />

diese Patienten oft über Sensibilitätsstörungen im weitesten Sinne. Eine <strong>qualitative</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>qu<strong>an</strong>titative</strong> Untersuchung der Nervenbiopsien konnte bei vielen Patienten einen Verlust von<br />

v.a. großen myelinisierten Fasern nachweisen, m<strong>an</strong>che der Fasertypenhistogramme im hohen<br />

Alter waren daher nur noch unimodal. Weiterhin f<strong>an</strong>den sich viele Regenerate mit<br />

Clusterbildung, wogegen segmentale Demyelinisierungen <strong>und</strong> Akkumulationen von<br />

Axonorg<strong>an</strong>ellen selten waren. Die Autoren betonen, wie zuvor Ochoa <strong>und</strong> Mair (1968), daß<br />

die myelinisierten Fasern eine ausgeprägte Fähigkeit haben, sich zu regenerieren <strong>und</strong> daß die<br />

unmyelinisierten Fasern stark geschädigt sind, sichtbar durch Kollagentaschen <strong>und</strong><br />

Reduplikationen von endoneuralen Kapillaren der Basilarmembr<strong>an</strong>.<br />

Zusammenfassend legen die Ergebnisse der oben gen<strong>an</strong>nten Studien nahe, daß m<strong>an</strong>che<br />

Altersveränderungen sich qualitativ kaum von den bei ALS gef<strong>und</strong>enen Veränderungen<br />

unterscheiden. Bei den Altersveränderungen dominieren axonale Veränderungen, die damit<br />

einhergehende Regeneration z. B. in Form von clustern ist insofern physiologisch. Damit zeigt<br />

sich, daß auf der Basis der im Rahmen der vorliegenden Arbeit gewonnenen <strong>qualitative</strong>n<br />

Ergebnisse allein, die eher leichte axonale Veränderungen der Nervenfasern zeigen, wenig<br />

Rückschlüsse auf pathologische Veränderungen, die spezifisch für die ALS sind, gemacht<br />

werden können.<br />

Betrachtet m<strong>an</strong> die <strong>qu<strong>an</strong>titative</strong>n Ergebnisse von Vital et al. (1990), so findet sich ein Verlust<br />

v. a. der großen Fasern. Allerdings weisen einige Patienten dieser Studie auch eine hohe<br />

Anzahl <strong>an</strong> kleinen Fasern mit Linksverschiebung des ersten Gipfels im Faserhistogramm auf.<br />

Dieses Phänomen wird der Regeneratbildung zugeschrieben. Die Ergebnisse der hier<br />

vorliegenden Arbeit zeigen bei ALS-Patienten eine stets vorliegende Linksverschiebung des<br />

ersten Gipfels, während der zweite Gipfel nicht immer nach links verschoben ist, obwohl auch<br />

ein Verlust der größten Fasern besteht. Bedenkt m<strong>an</strong> zudem, daß die Position des ersten<br />

Gipfels immer eine geringere Variationsbreite hat als die des Zweiten, so ist der Vergleich der<br />

ersten Gipfel die aussagekräftigere Methode, um ALS-Veränderungen von<br />

Altersveränderungen abzugrenzen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit weisen daher<br />

daraufhin, daß es möglich ist, Nerven von ALS-Patienten durch das Ausmaß <strong>an</strong><br />

Axonregeneratbildung von rein altersabhängig veränderten Nerven zu unterscheiden. Die<br />

relativ starke Fähigkeit zur Regeneratbildung scheint insbesondere die ALS auszuzeichnen.<br />

Dies gilt vornehmlich für die Altersgruppe unter 70 Jahren, denn die Arbeit von Vital et al.<br />

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