Relativism and Universalism in Linguistics - Fachbereich 10 ...
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14 Sections<br />
which postulates that the morphosyntactic requirements of each lexical item have to be<br />
satisfied, no matter whether the item is <strong>in</strong>serted <strong>in</strong> a monol<strong>in</strong>gual or a bil<strong>in</strong>gual utterance.<br />
To expla<strong>in</strong> the constra<strong>in</strong>t <strong>in</strong> general <strong>and</strong> apply it to gender phenomena <strong>in</strong> DPs, we propose a<br />
gender system for German, Spanish, French <strong>and</strong> Italian based on a feature hierarchy <strong>and</strong> an<br />
agreement algorithm for the DP.<br />
González-Vilbazo, Kay-Eduardo (1996): Esplugisch: Datenerhebung Deutsche Schule<br />
Barcelona. Ms.<br />
González-Vilbazo, Kay-Eduardo (2005): Die Syntax des Code-Switch<strong>in</strong>g. Esplugisch: Sprachwechsel<br />
an der Deutschen Schule Barcelona. Doctoral dissertation, Universität zu Köln.<br />
González-Vilbazo, Kay-Eduardo & Susanne Müller (2003): Esplugisch: Datenerhebung<br />
Deutsche Schule Barcelona. Ms.<br />
Rothe 2004/2005: Free spoken data <strong>and</strong> questionnaires at the Lycée International Sa<strong>in</strong>t-<br />
Germa<strong>in</strong>-en-Laye <strong>and</strong> at the Lycée Franco-Allem<strong>and</strong>, Buc, Sorbonne, Paris, Ms.<br />
Die Trasjanka – Produkt des weißrussisch – russischen<br />
Sprachkontakts<br />
Hentschel, Gerd / Tesch, Sviatlana<br />
Universität Oldenburg / Universität Oldenburg<br />
gerd_hentschel@web.de<br />
Das Gebiet, das mit dem Gebiet des heutigen Staates Belarus (Weißrussl<strong>and</strong>, Belorussl<strong>and</strong>)<br />
zusammenfällt, ist seit Jahrhunderten e<strong>in</strong> Areal mit <strong>in</strong>tensiven und extensiven Sprachkontakts,<br />
e<strong>in</strong> Areal mit verbreiterter Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit. Für Gegenwart und jüngere<br />
Vergangenheit ist außer dem Weißrussischen natürlich das Russische e<strong>in</strong>schlägig (davor auch<br />
das Polnische). E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige E<strong>in</strong>ordnung der zweisprachigen Konstellation Weißrussisch-<br />
Russisch nach gängigen Konzepten wie Bil<strong>in</strong>gualismus und Diglossie ist nicht möglich.<br />
Dennoch lässt sich ohne Zweifel sagen, dass das Russische nicht erst heute die <strong>in</strong> öffentlichen<br />
Kontexten (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiten Verständnis von "öffentlich") dom<strong>in</strong>ierende Sprache ist (wenn<br />
auch vielfach mit <strong>in</strong>sbesondere phonetischen Interferenzen, mit weißrussischem Akzent<br />
gesprochen) und das Weißrussische <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er st<strong>and</strong>ardsprachlichen Varietät eher e<strong>in</strong>e<br />
"symbolisch" national markierte Option als e<strong>in</strong>e von breiten Sprechermassen betriebene<br />
Praxis ist. Mit <strong>and</strong>eren Worten, die weißrussische St<strong>and</strong>ardsprache wird nur von e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>en Teil der weißrussischen Bevölkerung <strong>in</strong> nennenswertem Umfang aktiv verwendet.<br />
E<strong>in</strong> weit verbreitetes Phänomen im nicht-öffentlichen Bereich (besonders im familiären und<br />
kollegialen) sprachlicher Kommunikation ist die sog. Trasjanka. Etymologisch geht dieser<br />
Term<strong>in</strong>us auf e<strong>in</strong>e Bezeichnung für e<strong>in</strong> Gemisch aus Heu und Stroh, also für e<strong>in</strong> schlechtes,<br />
gestrecktes Viehfutter, womit auch schon die soziale Konnotation angesprochen ist. In<br />
national orientierten Polemiken ist verschiedentlich von verdorbenem Weißrussisch bzw.<br />
verdorbenem Russisch die Rede. Vorsichtig formuliert h<strong>and</strong>elt es sich bei der Trasjanka um<br />
e<strong>in</strong>en Wechsel von weißrussischen und russischen Elementen (Wortformen, Morphemen) und<br />
Struktureigenschaften (z.B. syntagmatische Regelmäßgkeiten wie Rektion <strong>in</strong> der Syntax,<br />
Assimilations- und Reduktionsphänomen <strong>in</strong> der Phonetik) <strong>in</strong> der Rede von (mehr oder<br />
weniger) bil<strong>in</strong>gualen. Die e<strong>in</strong>heimische Sprachwissenschaft betont stark die Heterogenität des<br />
Phänomens und negiert e<strong>in</strong>e "Systemhaftigkeit", ohne die extreme Verbreitung <strong>in</strong> Frage zu<br />
stellen. Kennzeichnend ist die Trasjanka für den städtischen Kontext. Nach dem zweiten<br />
Weltkrieg haben weißrussische Städte e<strong>in</strong>e starke Zuw<strong>and</strong>erung aus ländlichen Bereichen<br />
erfahren, wo bis dah<strong>in</strong> autochthone Mundarten dom<strong>in</strong>ierten, die <strong>in</strong>zwischen, bed<strong>in</strong>gt durch die<br />
Massenmedien, jedoch auch e<strong>in</strong>e deutliche Bee<strong>in</strong>flussung durch das Russische zeigen. Die